Patrick Pentz (Reims)
GEPA/Panoramic/Federico Pestellini
Fußball

Pentz kann sich gleich beweisen

Für Patrick Pentz startet am Sonntag das neue Abenteuer Ligue 1. Österreichs Fußballteamtormann will sich bei Stade Reims innerhalb kürzester Zeit jenes Standing erarbeiten, das er bei der Wiener Austria bis zu seinem Transfer in diesem Sommer hatte. Die erste Bewährungsprobe im Dress des sechsfachen Meisters (zuletzt 1962) ist zugleich eine sehr interessante, geht es doch zum Abschluss der ersten Runde am Sonntag auswärts gegen den neunfachen Champion und Vizemeister Olympique Marseille.

Stade Reims nimmt die fünfte Saison in Folge im Oberhaus in Angriff. Offen ist, ob es gelingt, wie 2018/19 (8.) und 2019/20 (5.) im vorderen Bereich eine Rolle zu spielen. Vergangene Saison reichte es zu Platz zwölf, davor war man auf Rang 14 zu finden. Gecoacht wird der Verein von Oscar Garcia, der von 2016 bis 2017 bei Österreichs Serienmeister Salzburg gearbeitet hatte. In dieser Zeit gab es klarerweise auch Duelle mit der Austria, Pentz war damals aber meist nur in der Reservistenrolle. Nun ziehen die beiden gemeinsam an einem Strang.

Bei Marseille ist mit dem Kroaten Igor Tudor ein neuer Coach im Amt, dessen Landsmann und Verteidiger Duje Caleta-Car spielte einst in Salzburg. Olympique mit dem mittlerweile 35-jährigen Dimitri Payet kämpft auch in dieser Saison wieder um einen Fixplatz in der Champions League. In der Vorsaison schaffte man es bis ins Halbfinale der Conference League, scheiterte dort aber an Feyenoord Rotterdam.

Monaco, Meister von 2017, hofft, dass sich der Ex-Salzburger Takumi Minamino und Breel Embolo in der Offensive gut einfügen. Zu schließen gilt es die Lücke nach dem Abgang von Mittelfeldspieler Aurelien Tchouameni für 80 Millionen Euro zu Real Madrid. Auch Olympique Lyon geht mit hohen Erwartungen in die Saison, will den achten Platz von 2021/22 unbedingt vergessen machen. Zudem will auch Stade Rennes vorne wieder eine wichtige Rolle spielen.

Fünf Legionäre in Ligue 1 am Werk

Von den insgesamt fünf ÖFB-Legionären die besten Aussichten auf eine Topplatzierung dürfte Flavius Daniliuc mit dem Vorsaisonfünften OGC Nizza, wo Lucien Favre Trainer ist, haben. Der 21-jährige ÖFB-U21-Teamverteidiger brachte es 2021/22 auf 24 Einsätze im französischen Oberhaus, beim 1:1 in Toulouse war Daniliuc zu Saisonstart nicht dabei.

Eine noch deutlich größere Rolle spielte Kevin Danso (33 Spiele/28 über volle Distanz) bei RC Lens, an seinem Standing als unangefochtener Stammspieler sollte sich nichts geändert haben. Lens war Siebenter und will wieder um die Europacup-Ränge mitkämpfen. Zum Auftakt besiegte man daheim Brest mit 3:2, Danso spielte durch.

Kevin Danso (Lens)
APA/AFP/Francois Nascimbeni
Kevin Danso hofft, an seine starke Premierensaison in Lens anknüpfen zu können

Für Clermont-Foot-Rückkehrer Muhammed-Cham Saracevic, der auf eine sehr erfolgreiche Saison bei Austria Lustenau zurückblicken darf und am Samstag beim 0:5 gegen Paris Saint-Germain sein Debüt in der Ligue 1 gab, sowie den vom Leihgastspiel bei Vitesse Arnheim zu Lorient zurückgekehrten Stürmer Adrian Grbic wird das ein Traum bleiben. Für diese Clubs hat der Klassenerhalt Priorität.

PSG wieder der Gejagte

Der große Gejagte ist wie zuletzt fast immer Paris St. Germain. Der nun von Christophe Galtier gecoachte Starclub will in der ersten Saison nach der Amtszeit von Mauricio Pochettino nicht nur den elften Meistertitel, den neunten in den jüngsten elf Jahren, sondern endlich auch den Champions-League-Titel gewinnen. Das Offensivtraumtrio Kylian Mbappe, Neymar und Lionel Messi konnte gehalten werden. „Wenn du bei PSG bist, hast du die Pflicht, Resultate zu erzielen“, so Galtier. „Ich bin hierhergekommen, um alles zu gewinnen.“

Galtier war der letzte Trainer, der PSG einen Strich durch die Rechnung machen konnte, hatte er doch Lille 2021 überraschend zum Meistertitel geführt. 2022 lagen am Ende beruhigende 15 Punkte zwischen Meister PSG und Verfolger Marseille. Der Auftakt verlief für Paris mit dem 5:0 bei Clermont Foot am Samstag schon einmal standesgemäß.