Nach dem 1:2 in Graz stehen die Mozartstädter erstmals seit zwei Jahren nicht an der Bundesliga-Tabellenspitze. Ein ungewohntes Bild, das sich nach dem Geschmack der Salzburger schleunigst wieder ändern soll. Jaissle gab sich zuversichtlich. „Wir verfallen nach einer Niederlage aber sicher nicht in Panik oder werden aktionistisch, sondern arbeiten wie gewohnt weiter“, kündigte der Deutsche an.
Jaissle betonte, „dass die Titelverteidigung kein Selbstläufer wird“, die anderen Clubs würden sich „auch sehr gut entwickeln“. Vor dem Duell in Hartberg habe seine Truppe „richtig gut“ gearbeitet, betonte der Coach, er sei sich sicher, dass sie ein anderes Gesicht zeigen werde.

Lieblingsgegner kommt gerade recht
Da kommen die Oststeirer gerade recht, die Hartberger sind so etwas wie ein Lieblingsgegner für die „Bullen“. In zehn Ligaduellen gab es neun Siege und ein Remis, bei einem Torverhältnis von 37:6. Trotzdem wollen die Salzburger die Steirer nicht unterschätzen. „Wir haben gegen Sturm gesehen, was passieren kann, wenn wir nicht an unsere Grenzen gehen“, sagte Nicolas Capaldo. Es wird weiter der am Knöchel verletzte Neuzugang Lucas Gourna-Douath fehlen, ob die beiden Stürmer Junior Adamu und Sekou Koita (beide Sprunggelenk) sowie Youba Diarra (Schienbein) einsatzbereit sind, ist fraglich.
Admiral Bundesliga, 3. Runde
Beginn: 19.30 Uhr
Hartberg – Salzburg
Hartberg, Profertil-Arena, SR Lechner
Mögliche Aufstellungen:
Hartberg: Swete – Farkas, Sonnleitner, Steinwender, Klem – Fadinger, Ejupi, Heil – Aydin – Tadic, Paintsil
Salzburg: Köhn – Van der Brempt, Solet, Bernardo, Wöber – Seiwald – Sucic, Fernando, Capaldo – Sesko, Okafor
Die Partie gegen Salzburg sei jedenfalls ein „Bonusspiel“, die Hoffnung auf eine Überraschung gebe es aber immer. Die Hartberger hoffen nach der schwachen Vorstellung beim 1:2 bei der WSG Tirol ebenfalls auf eine Leistungssteigerung. „Wir haben gedacht, dass wir schon weiter sind. Die Wattener haben uns die Grenzen aufgezeigt“, sagte Trainer Klaus Schmidt.
Hartberg sucht noch Avdijaj-Nachfolger
„Als Hartberg brauchst du eine Portion Glück, um gewisse Phasen zu überstehen, einen guten Spielverlauf, eine gute eigene Leistung und vielleicht ein bisschen Ungeduld von Salzburg“, sagte Schmidt und scherzte: „Wenn wir alle brav unser Frühstück aufessen, haben wir vielleicht eine Chance.“ Beim letzten Duell im Dezember waren die Hartberger in Salzburg zumindest knapp dran, die Jaissle-Elf gewann erst durch zwei späte Tore mit 2:1.
„Die Mannschaft hat sich gegen Red Bull zuletzt super verkauft und immer aufgeopfert“, betonte Schmidt, der auf seinen ganzen Kader zurückgreifen kann. Allerdings nicht mehr auf Kreativspieler Donis Avdijaj, der seine Ausstiegsklausel zog und zum FC Zürich mit Trainer Franco Foda wechselte. Die Suche nach einem Ersatz ist schwierig. „Es ist nicht einfach, wir brauchen einen Spieler, der dieses Niveau hat“, betonte Schmidt.