Hartberg-Tormann Rene Swete und Fernando dos Santos (Salzburg)
APA/Richard Purgstaller
Bundesliga

Salzburg dreht nach Pause in Hartberg auf

Serienmeister Salzburg sucht in der frühen Saisonphase weiter seine Topform. Die „Bullen“ schüttelten die Niederlage von Graz aber mit einem in der zweiten Hälfte kaltschnäuzigen Auftritt bei Außenseiter TSV Hartberg mit 2:0 ab. Dank Treffern des Südamerika-Duos Fernando (50.) und Nicolas Capaldo (60.) halten die Salzburger nach drei Runden bei sechs Punkten und liegen vor den Sonntagspielen einen Zähler hinter dem LASK auf Platz zwei.

Nach der Ligapleite bei Sturm Graz lief der Champions-League-Starter auf drei Positionen verändert ein. Rechtsverteidiger Amar Dedic und Innenverteidiger Strahinja Pavlovic gaben dabei solide Startelfdebüts. Die Offensivoptionen Sekou Koita und Junior Adamu fehlten mit Problemen am Sprunggelenk. Auch Trainer Matthias Jaissle erlebte die Partie wegen einer Mandelentzündung zu Hause vor dem TV-Gerät. Er wurde an der Linie von seinem Assistenten Florens Koch und dem umtriebigen Sportdirektor Christoph Freund vertreten.

Hartberg wurde in der Anfangsphase nach mutigem Aufrücken gleich zweimal von Salzburger Tempogegenstößen erwischt: Benjamin Sesko legte den Ball aber vor Rene Swete erst links (13.), dann knapp rechts am Tor (19.) vorbei. Zuvor hatte Freund bekräftigt, dass das 19-jährige Stürmerjuwel im Sommertransferfenster nicht abgegeben wird.

Nicolas Capaldo (Salzburg) im Spiel gegen Hartberg
GEPA/Mario Buehner
Capaldo sorgte mit dem zweiten Salzburger Treffer für klare Verhältnisse

Salzburg trifft erst nach Seitenwechsel

Salzburgs Anfangsdruck ebbte ab – und Hartberg kam mit weiten Bällen zu ersten Offensivszenen. In der 26. Minute narrte Seth Paintsil die Salzburg-Abwehr, beim folgenden Edelroller packte Philipp Köhn noch sicher zu. Kurz darauf leistete sich der Goalie einen weiteren Patzer in der noch jungen Saison, indem er weit vor seinem Tor unter einem hoch aufspringenden Ball durchsegelte. Paintsil aber brachte den Ball mit Druck des Gegenspielers nicht im verwaisten Tor unter.

Der Plan von TSV-Coach Klaus Schmidt ging in dieser Phase auf. Sein Team verdichtete mit einer Fünferkette und drei tiefen Mittelfeldspielern geschickt das Zentrum. Der Favorit fand offensiv immer weniger statt, ehe Fernando doch noch einmal Swete mit einem zentralen Schuss prüfte (43.). Freund konnte zur Halbzeit nur drei Schüsse Richtung Hartberg-Gehäuse notieren – und tippte mäßig zufrieden Textnachrichten auf seinem Handy.

Die Erlösung aus Salzburger Sicht kam früh in Hälfte zwei. Fernando enteilte nach etwas glücklicher Ballmitnahme Mario Sonnleitner im Laufduell und verwertete seinen eigenen Nachschuss. Zehn Minuten später leitete eine feine Spielverlagerung des gut aufgelegten Luka Sucic die Entscheidung ein. Wöber legte quer und Capaldo drückte die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie. Sonnleitner rutschte im Zentrum wohl entscheidend weg.

Ausschluss kurz vor Ende

Hartberg blieb vor allem durch Paintsils raumgreifende Dribblings im Ansatz gefährlich, sein Sturmpartner Dario Tadic blieb in Abwesenheit des nach Zürich gewechselten Donis Avdijaj blass. Und Salzburg kam auch dank defensiver Kompromisslosigkeit auf dem Weg zum zweiten Saisonsieg nicht mehr in Verlegenheit. Bitter endete der Kurzauftritt für Youngster Mamady Diambou, der nach seiner Einwechslung innerhalb kurzer Zeit Gelb-Rot (84./90.) sah.

Auf Salzburg wartet nun ein Kärntner Heimdoppel gegen den WAC und Austria Klagenfurt. Hartberg gastiert nach zwei Niederlagen hintereinander in Lustenau und bei Rapid.

Stimmen zum Spiel:

Christoph Freund (Salzburg-Sportdirektor): „Ein verdienter und ganz wichtiger Sieg. Wir sind es nicht gewohnt, so früh eine verdiente Niederlage einstecken zu müssen, deshalb war es wichtig, dass wir heute gleich wieder auf die Erfolgsspur zurückkehren, und vor allem die Intensität, Laufbereitschaft und Aggressivität auf den Platz bringen. Es geht nicht alles so leicht von der Hand, man vergibt dann die eine oder andere große Chance. Man muss sich alles erarbeiten, das ist in jeder Saison so, obwohl uns viele ja schon vorweg als Meister und Cupsieger gratulieren wollen. Man muss reinfinden, muss die knappen Spiele gewinnen und da zählt immer, wie fokussiert die Mannschaft gemeinsam unterwegs ist. Heute hat das über weite Strecken schon ganz gut ausgesehen, auch in der ersten Hälfte.“

Klaus Schmidt (Hartberg-Trainer): „Wir haben einiges richtig, richtig gut umgesetzt, aber man muss gegen Salzburg in Führung gehen, weil sie dir einfach irgendwann ein Tor machen. Nach dem Führungstreffer der Salzburger bricht ein wenig die Moral, du weißt dann, dass du etwas Großes schaffen musst. Ich habe geglaubt, dass Seth Paintsil in Tempoläufen unbesiegbar ist, aber heute haben wir gelernt, dass Salzburgs Abwehrreihen auch da mitgehen können. Da ist einfach auf jeder Position richtig, richtig viel Qualität vorhanden.“

Admiral Bundesliga, dritte Runde

Samstag:

Hartberg – Salzburg 0:2 (0:0)

Hartberg, Profertil Arena, 2.790 Zuschauerinnen und Zuschauer, SR Lechner

Torfolge:
0:1 Fernando (50.)
0:2 Capaldo (60.)

Hartberg: Swete – Farkas, Steinwender, Sonnleitner, Horvat, Kofler – Kainz (78./Kröpfl), Heil (90./Gollner), Fadinger (67./Ejupi) – Paintsil (90./Sturm), Tadic (67./Aydin)

Salzburg: Köhn – Dedic, Solet, Pavlovic (86. Ulmer), Wöber – Capaldo (75. Diambou), Seiwald, Sucic, Kjaergaard (64. Bernede) – Sesko (75. Simic), Fernando (64. Okafor)

Gelb-Rot: Diambou (90.)

Gelbe Karten: Swete bzw. Pavlovic, Simic

Die Besten: Paintsil, Swete bzw. Sucic, Fernando, Capaldo