Sturm-Spieler mit hängenden Köpfen
GEPA/Gintare Karpaviciute
Bundesliga

Generalproben ärgern Sturm und WAC

In der Admiral Bundesliga Selbstvertrauen vor den schwierigen internationalen Aufgaben tanken: Das hat am Samstag weder Sturm Graz ganz hingebracht und schon gar nicht für den WAC funktioniert. Die Grazer mussten sich in Ried trotz klarer Dominanz, Führung und Überzahl mit einem 1:1 begnügen, für die Wolfsberger setzte es gegen den LASK gar ein 1:5.

Sturm, das in der dritten Qualifikationsrunde der UEFA Champions League am Dienstag (20.30 Uhr, live in ORF1) in Graz gegen Dynamo Kiew ein 0:1 wettmachen will, hatte im Innviertel lange alles im Griff. Trotz kräftiger Rotation mit sechs neuen Kräften in der Startelf lagen die drei Punkte nach der frühen Führung durch Christoph Lang (11.) und dem Ausschluss des Rieders Leo Mikic (62.) bereit. Doch die Steirer machten den Sack nicht zu und kassierten gegen die kampfkräftigen Rieder durch einen Foulelfmeter von Christoph Monschein (77.) das 1:1.

„Das Ergebnis ist extrem ärgerlich, das sind zwei verschenkte Punkte“, ärgerte sich Sturm-Trainer Christian Ilzer. Mit der Leistung seiner Schwarz-Weißen war er „über weite Strecken zufrieden. Man hat selten eine Mannschaft gesehen, die in Ried so dominant gespielt hat. Das Problem ist, wir hatten zwar die Dominanz und die Kontrolle, aber wir waren zu wenig konkret und haben zu wenig Chancen herausgespielt“.

Sturm-Trainer Christian Ilzer
GEPA/Gintare Karpaviciute
Sturm-Trainer Ilzer ärgerte sich über das Ergebnis gegen Ried, über die Leistung weniger

Ilzer hatte die Belastung für den Großteil seiner Leistungsträger dosiert und etwa Kapitän Stefan Hierländer, Spielmacher Jon Gorenc-Stankovic oder das Sturm-Duo Rasmus Höjlund und Manprit Sarkaria nur maximal eine Halbzeit eingesetzt. Mit ausgeruhten Spielern ist er überzeugt, das Duell mit dem ukrainischen Meister noch drehen zu können und ins Play-off der Königsklasse einzuziehen. „Wenn wir Kiew selbstbewusst unter Druck setzen, dann haben wir eine Chance. Wir trauen es uns zu, ich glaube an ein packendes Duell“, sagte Ilzer.

Ried holt in Unterzahl Punkt gegen Sturm

Die SV Guntamatic Ried hat gegen Vizemeister Puntigamer Sturm Graz viel Moral gezeigt und in Unterzahl einen Punkt geholt. Die Innviertler erkämpften sich am Samstag im Heimspiel der dritten Runde der Admiral Bundesliga nach dem Ausschluss von Leo Mikic noch ein 1:1.

WAC völlig von der Rolle

Während sich die Grazer also in erster Linie nur über das Ergebnis ärgern, muss sich WAC-Trainer Robin Dutt vor dem Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde der Conference League gegen den maltesischen Club Gzira am Dienstag (18.00 Uhr, live in ORF1) größere Sorgen machen. Drei Tage nach der enttäuschenden Nullnummer im Hinspiel misslang im Ligaheimspiel gegen die Linzer so ziemlich alles.

WAC geht gegen LASK unter

Der LASK hat am dritten Spieltag der Admiral Bundesliga einen 5:1-Kantersieg beim WAC gefeiert. Mann des Spiels war Neuzugang Marin Ljubicic, der gleich viermal traf und seinen Traumstart bei den Oberösterreichern unterstrich.

Die Umstellung auf eine Viererkette mit Raute endete im Fiasko, woraufhin wieder zum 3-5-2 zurückgekehrt wurde. „Als Trainer verzockst du dich auch mal in Systemfragen. Aber nach einer Minute das Tor? Das war keine Systemfrage“, meinte Dutt zum 0:1 durch Marin Ljubicic, der in diesem Spiel noch drei weitere Male treffen sollte.

Dutt hasst das Wort Doppelbelastung

Als Ausrede nicht gelten lassen will der Deutsche die Doppelbelastung für seine Elf. „Ich hasse dieses Wort. Für mich ist das eine Doppelfreude. Ich darf alle drei Tage spielen, ich darf in zwei Wettbewerben spielen. Wenn das für einen Spieler eine Belastung ist, der soll seinen Spielerpass abgeben und einen anderen Beruf machen“, stellte er unmissverständlich klar.

WAC-Routinier Michael Novak wollte sich nicht lange mit der Niederlage beschäftigen, sondern schaute lieber nach vorne Richtung Malta. „Es ist gut, dass es gleich weitergeht. Wir haben eine Aufgabe vor uns, die wir absolut packen können. Wir nehmen das heute als die Watsche, die wir vielleicht brauchen, um aufzuwachen. In ein paar Tagen sind wir dann voll da“, so der 31-Jährige, der gegen die Oberösterreicher den einzigen WAC-Treffer markierte.