Salto von Fernando dos Santos Pedro (Salzburg)
APA/Krugfoto
Fußball

Neue Attraktionen bereichern Bundesliga

Die neue Saison der Admiral Bundesliga ist erst drei Spieltage jung, aber es hat sich schon gezeigt, dass einige Vereine heuer vor allem im Stürmersektor ein gutes Händchen bewiesen haben. LASK-Angreifer Marin Ljubicic führt die Torschützenliste mit sechs Treffern an, Salzburgs Angreifer Fernando begeistert mit sehenswerten Toren sowie seinen Salti. Und mit Miroslav Klose fasst ein früherer Weltstürmer in Altach im Trainergeschäft Fuß.

Mann des Wochenendes war Ljubicic vom LASK. Der 20-jährige Kroate traf beim 5:1 seines neuen Teams gegen den WAC viermal. Nur einem LASK-Spieler war das bisher ebenfalls gelungen, Geir Frigard netzte vor 25 Jahren beim 5:1 gegen die Admira auch viermal. „Für mich bedeutet das eine Menge, vor allem für das Selbstvertrauen ist das unglaublich wichtig“, sagte Ljubicic nach der einseitigen Partie im Lavanttal.

Der Angreifer legte bei seinem neuen Club einen wahren Traumstart hin, traf inklusive Cup in vier Pflichtspielen nicht weniger als neunmal. In der Liga führt er die Torschützenliste mit sechs Treffern klar an. „Ich muss mich aber in allen Belangen steigern – Kopfballspiel, was die Laufstärke betrifft, der linke und der rechte Fuß, was den Abschluss betrifft. Da gibt es noch reichlich Luft nach oben“, sagte der Stürmer, der als Leihspieler von Hajduk Split gekommen ist. Der LASK hat eine Kaufoption und soll ihn für 2,4 Millionen Euro fix verpflichten können.

Ljubicic begeistert beim LASK

Der Linzer Traditionsklub ist nach drei Runden Spitzenreiter der Admiral Fußball Bundesliga. Großen Anteil am guten Saisonstart hat der neue Stürmer Marin Ljubicic.

Ljubicic als Linzer Tormaschine

Die Gefahr, dass Ljubicic die Bodenhaftung verliere, bestehe nicht. „Ich glaube nicht, dass er abheben wird. Da passe ich schon sehr auf, dass das nicht passieren wird“, sagte Trainer Dietmar Kühbauer. Das Team ist für seine Tore dankbar, Thomas Goiginger fügte im ORF-Interview an: „Er (Ljubicic, Anm.) ist eine richtige Maschine, hat sich super akklimatisiert und macht die Tore, die uns letztes Jahr gefehlt haben.“

Marin Ljubicic (LASK)
GEPA/Armin Rauthner
Hajduk-Leihgabe Marin Ljubicic hat beim LASK voll eingeschlagen und hält schon bei sechs Ligatoren

Das freut naturgemäß auch Sportdirektor Radovan Vujanovic. Der frühere Angreifer des LASK übernahm vor gut einem Jahr als auf dieser Position unbeschriebenes Blatt diese Agenden beim Club. Nach einer verpatzten ersten Transferperiode punktete der 40-Jährige bei den Fans nicht nur mit dieser Verpflichtung, sondern auch mit jener von Robert Zulj, der in Wolfsberg sein Debüt für die Schwarz-Weißen gab.

Salzburgs Fernando sorgt für Aufsehen

Mit geglückten Verpflichtungen kennt sich Christoph Freund nur zu gut aus. Der Salzburger Sportdirektor tätigte in den vergangenen Jahren einige Goldgriffe, als solch einer könnte sich auch der Brasilianer Fernando entpuppen. Der 23-Jährige traf zum Saisonauftakt beim 3:0 gegen die Austria sehenswert ins Kreuzeck und legte am Wochenende beim 2:0 gegen Hartberg nach, als er drei Gegenspieler stehen ließ und akrobatisch im Nachsetzen vollendete. Gegen die Austria feierte der Mittelstürmer sein Tor mit einem ebenfalls sehenswerten Salto.

Fernando leitet Salzburger Sieg in Hartberg ein

Nach der Niederlage in der Vorwoche gegen Sturm Graz wollte Red Bull Salzburg so schnell wie möglich wieder zurück in die Erfolgsspur. Am Samstag war der Meister zu Gast in Hartberg und setzte das Vorhaben eindrucksvoll um. Mit 2:0 gewannen die Salzburger in der Oststeiermark.

Damals scherzte Trainer Matthias Jaissle: „Sein größtes Kennzeichen ist offenbar sein Jubel.“ Doch der Angreifer bringe auch „richtig viel Qualität“ mit. Das weiß Freund schon länger, habe man Fernando doch schon seit drei Jahren genauer verfolgt. Bereits im April konnte man ihn für kolportierte sechs Millionen Euro von Schachtar Donezk holen.

Rückkehrer Burgstaller als Anführer bei Rapid

In der Torschützenliste rangiert Fernando aktuell ex aequo auf dem dritten Platz, den er sich unter anderen mit Guido Burgstaller teilt. Der Kärntner kehrte nach acht Jahren im Ausland zu Rapid zurück und ist aktuell in allen Bewerben die „Lebensversicherung“. Der 33-Jährige traf im Cup zum Aufstieg, zuletzt zweimal in der Liga und hielt Rapid beim 1:2 in Baku im Rennen um den Aufstieg in der Conference League.

Jubel von Guido Burgstaller (Rapid)
GEPA/Matic Klansek
Burgstaller kam im Sommer zurück zu Rapid und geht als Anführer voran

Der 25-fache ÖFB-Teamspieler geht nicht nur mit seinen Toren voran, sondern ist immer wieder als Anführer auf dem Feld zu identifizieren. Der Stürmer spielte in Deutschland bei Schalke, Nürnberg und St. Pauli und versucht, den Mitspielern nach dem sommerlichen Umbruch in die Spur zu helfen. „Wir müssen uns das Selbstvertrauen vor dem Tor erarbeiten, um auch das 2:0 zu schießen“, meinte Burgstaller etwa am Sonntag nach dem mageren Heim-1:1 gegen Aufsteiger Lustenau.

Winterneuzugänge entwickeln sich weiter

Dieses haben zwei Stürmer, die schon etwas länger in Österreich sind. Rasmus Höjlund zeigte schon im Frühjahr seine Klasse bei Sturm Graz, zuletzt aber auch mit seinem Doppelpack beim 2:1 gegen Salzburg. Das zweite Tor des Dänen erinnerte an den Norweger Erling Haaland, dessen Karriere in Salzburg in Fahrt kam. „Er (Höjlund, Anm.) bringt das mit einer Selbstverständlichkeit auf den Platz, was ich von einem jungen Spieler noch selten gesehen habe“, sagte Ilzer über seinen erst 19-jährigen Schützling, der seine nächsten Schritte setzt.

Jubel von Rasmus Winther Hoejlund (Sturm)
GEPA/Christian Walgram
Rasmus Höjlund kam schon im Winter nach Österreich, der 19-Jährige zeigte gegen Salzburg auf

Ein Jahr älter ist Tim Prica, der ebenfalls schon seit Winter in Österreich spielt und sich anschickt, in die großen Fußstapfen von Giacomo Vrioni zu treten. Der Albaner holte als Spieler der WSG Tirol sensationell den Titel des Torschützenkönigs, teilte sich diesen nach 19 Treffern mit Salzburgs Karim Adeyemi. Erst ein Jahr zuvor hatte Nikolai Baden Frederiksen 18 Ligatore für die Wattener erzielt. Der Schwede Prica hält immerhin auch schon bei vier Treffern nach nur drei Partien.

Weltstürmer auf Altacher Trainerbank

Auch auf der Trainerbank gibt es seit dieser Saison eine besondere Attraktion. Mit Miroslav Klose versucht der Rekordtorschütze bei Fußballweltmeisterschaften als Cheftrainer in Österreich Fuß zu fassen. Nach einer Niederlage und einem Remis zum Ligastart holte Klose am Sonntag seinen ersten Sieg mit dem SCR Altach, seine Mannschaft drehte dabei gegen die Wiener Austria einen 0:2-Rückstand in ein 3:2.

Altach beschert Klose ersten Sieg

Der SCR Altach hat am Sonntag in der Bundesliga das erste Mal unter Neo-Coach Miroslav Klose gewonnen. Die Vorarlberger besiegten in der dritten Runde die Wiener Austria nach 0:2-Rückstand dank eines Kraftaktes noch mit 3:2 und setzten die Wiener damit am Tabellenende fest. Altach selbst liegt nun nach drei Spieltagen mit vier Punkten auf Rang sieben der Tabelle.

„Nach den ersten beiden Spielen haben wir es uns wirklich verdient. Wir waren immer knapp dran. Heute haben wir auch mit 0:2 richtige Nackenschläge bekommen. Aber das ist das, woran ich gearbeitet habe, dass die Mannschaft an sich glaubt“, sagte Klose, der darauf verwies, dass die Altacher noch einen weiten Weg vor sich haben.

Trainer Miroslav Klose im Fußball-Stadion in Altach
GEPA/Oliver Lerch
Der größte Coup in diesem Sommer gelang den Altachern, die mit Miroslav Klose einen Weltstar ins „Ländle“ geholt haben

Klose schrieb sich als Stürmer in diverse Geschichtsbücher, als Trainer lernte er zunächst von Joachim Löw beim deutschen Nationalteam, ehe er bei Bayern München im Nachwuchs begann. Danach war er ein Jahr noch Kotrainer von Hansi Flick bei den Profis. Ihm hätte er auch wieder zur Nationalmannschaft folgen sollen, doch Klose erklärte: „Kotrainer wäre der bequemere Weg, und den will ich nicht gehen.“ In Altach geht er nun seinen eigenen Weg – und Fußball-Österreich kann dem Weltmeister von 2014 dabei in der ersten Reihe zuschauen.