Patrick Greil (Rapid Wien), Hakim Guenouche  (Austria Lustenau) und Ante Bajic (Rapid Wien)
APA/Georg Hochmuth
Bundesliga

Remis kostet Rapid Tabellenführung

Rapid hat gegen Aufsteiger Austria Lustenau den dritten Sieg im dritten Ligaspiel überraschend verpasst und die Tabellenführung in der Admiral Bundesliga aus der Hand gegeben. Die Hütteldorfer mussten sich am Sonntag gegen die Vorarlberger mit einem enttäuschenden 1:1 (1:0) zufriedengeben und verpatzten damit auch die Generalprobe für den Europacup-Showdown gegen Neftci Baku am Donnerstag.

Guido Burgstaller hatte die Wiener vor 17.600 Zuschauerinnen und Zuschauern im Allianz Stadion verdient in Führung gebracht (21.). Nach einer harten Gelb-Roten-Karte gegen Ante Bajic (57.) gelang Stefano Surdanovic (70.) in Überzahl der Ausgleich für die Truppe von Markus Mader. Für Rapid war es das erste Gegentor im dritten Ligaspiel, gleichbedeutend mit dem ersten Punkteverlust. Mit sieben Punkten liegt das Team von Ferdinand Feldhofer ob der schlechteren Tordifferenz nun hinter dem LASK auf Platz zwei, die Lustenauer haben vier Zähler auf dem Konto.

Für die Feldhofer-Elf geht es am Donnerstag (20.30 Uhr, live in ORF1) nach der 1:2-Pleite im Hinspiel der Conference-League-Qualifikation bei Neftci Baku um den Einzug ins Play-off. Nach der Aserbaidschan-Reise, die mit einem Rückflug am Freitagmorgen geendet hatte, wechselte Feldhofer seine Startformation auf fünf Positionen durch. Besonders die Defensivreihe war mit Geburtstagskind Maximilian Hofmann, Thorsten Schick und U19-Teamspieler Leopold Querfeld, der sein Saisondebüt feierte, fast gänzlich neu formiert.

Rapid vs. Lustenau endet remis

Rapid hat gegen Aufsteiger Austria Lustenau den dritten Sieg im dritten Ligaspiel überraschend verpasst und die Tabellenführung in der Bundesliga aus der Hand gegeben. Die Hütteldorfer mussten sich am Sonntag gegen die Vorarlberger mit einem enttäuschenden 1:1 (1:0) zufriedengeben und verpatzten damit auch die Generalprobe für den Europacup gegen Neftci Baku am Donnerstag.

Burgstaller bringt Rapid in Führung

Querfeld war es auch, der sich in der Anfangsphase mit einem Kopfball erstmals gefährlich dem gegnerischen Tor annäherte (8.). Rapid hatte zunächst mehr Spielanteile, die zündenden Ideen zu Topchancen fehlten aber. Es dauerte bis zur 21. Minute, als Grün-Weiß nach einem zu kurzen Abstoß von Lustenau-Goalie Domenik Schierl zuschlug: Einen Doppelpass mit Marco Grüll schloss Burgstaller im Sechzehner per Direktabnahme unhaltbar ins lange Eck ab.

Die Gäste reklamierten ein vermeintliches Burgstaller-Handspiel im Vorfeld, Schiedsrichter Stefan Ebner ließ den Treffer nach Rücksprache mit Videoreferee Sebastian Gishamer aber gelten. Für den 33-Jährigen war es das bereits vierte Tor im siebenten Spiel seit seiner Rückkehr. Während die Lustenauer in der ersten Hälfte offensiv überhaupt nicht zur Geltung kamen, wurde die Feldhofer-Elf nur nach Austria-Fehlern wirklich gefährlich.

Lustenau-Kapitän Matthias Maak musste einen Grüll-Schuss von der Linie kratzen, nachdem Schierl den Ball völlig unnötig gegen Kühn verloren hatte. Ein Schuss von Greil landete zudem auf der Latte (45.+1). Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild. Die Vorarlberger kamen deutlich mutiger aus der Kabine und fanden durch Maak (50.) und Lukas Fridrikas (51.) gute Möglichkeiten vor. Jonas Auer verhinderte Schlimmeres mit einem riskanten Tackling im Strafraum gegen Lustenaus Flügelflitzer Bryan Teixeira (53.). Im direkten Gegenzug zeichnete sich Schierl bei einem Burgstaller-Kopfball aus.

Lustenau gleicht in Überzahl aus

Kurz darauf machte sich die Feldhofer-Elf das Leben aber zusätzlich schwer. Bajic sprang mit offener Sohle in einen Zweikampf, zog allerdings noch rechtzeitig zurück. Für Schiedsrichter Ebner ein gelbwürdiges Vergehen. Die Mader-Elf nutzte die Überzahl eiskalt aus, Surdanovic lupfte den Ball nach schöner Teixeira-Vorlage über Rapid-Goalie Niklas Hedl ins Tor. Trotz Unterzahl gestaltete Rapid das Spiel ausgeglichen, in der Nachspielzeit vergab Lustenau-Verteidiger Jean Hugonet den Matchball.

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer (Rapid-Trainer): „Viel dominanter und besser kann man fast nicht auftreten wie wir heute bis zur Gelb-Roten-Karte. Wir wollten die Entscheidung herbeiführen, das ist uns leider nicht gelungen. Ich kann meiner Mannschaft sehr wenig vorwerfen, da wir auch in Unterzahl nur eineinhalb Chancen zugelassen haben. Wir haben eine wirklich gute Antwort gegeben nach dem Baku-Spiel. Die zweite Gelbe Karte war gar nichts. Das war eine Fehlentscheidung, die uns Punkte kostet. Es war aber unsere Schuld, dass wir das Spiel nicht entschieden haben.“

Markus Mader (Lustenau-Trainer): „Die ersten 60 Minuten waren wir viel zu ängstlich und mutlos. Der Druck von Rapid war zu hoch. Erst nach dem Ausschluss sind wir richtig ins Spiel eingestiegen. Das war ein Dosenöffner für uns. Da waren wir gut im Laufen und haben gut nach vorne kombiniert. Bis dahin war uns Rapid völlig überlegen. Wir müssen ganz ehrlich sein, dass es ein glücklicher Punkt war. Das ist ein Traum für uns alle, was wir hier erleben dürfen.“

Admiral Bundesliga, dritte Runde

Sonntag:

Rapid – Lustenau 1:1 (1:0)

Wien, Allianz Stadion, 17.600, SR Ebner

Torfolge:
1:0 Burgstaller (21.)
1:1 Surdanovic (70.)

Rapid: N. Hedl – Schick (76. Zimmermann), Querfeld, Hofmann, Auer – Pejic, Greil (63./Sattlberger) – Bajic, Kühn, Grüll (84./Kriwak) – Burgstaller (63./Koscelnik)

Lustenau: Schierl – Gmeiner (60./Cheukoua), Maak, Hugonet, Guenouche – Grabher (82./Türkmen), Surdanovic – Anderson, Fridrikas (82./Berger), Teixeira – Schmid (64./Rhein)

Gelb-Rot: Bajic (58./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Schick, Hofmann bzw. Grabher, Guenouche

Die Besten: Grüll, Burgstaller bzw. Teixeira, Maak