Nico Brunner auf dem Spielfeld
GEPA/Daniel Goetzhaber
Eishockey

ÖEHV-Team will bei U20-WM überraschen

Österreichs Eishockey-Junioren müssen bei der U20-A-WM in Alberta/Kanada, die aufgrund der Coronavirus-Auswirkungen mitten im Sommer (9. bis 20. August) ausgetragen wird, auf die beiden Toptalente Marco Kasper und Vinzenz Rohrer sowie auf Coach Marco Pewal verzichten. Obwohl das Team des Österreichischen Eishockeyverbands (ÖEHV) unter Interimsteamchef Philipp Pinter in Edmonton wie stets krasser Außenseiter ist, will Österreich überraschen und hofft auf einen historischen Erfolg. Zum Auftakt geht es am Donnerstag gegen Deutschland.

Österreichs Nachwuchs hat bei einer U20-A-WM bisher 19 Spiele bestritten, mit einem 2:2 dank eines Doppelpacks von Thomas Vanek am 3. Jänner 2004 gegen die Ukraine gab es bisher allerdinsg erst ein Erfolgserlebnis. Auch ohne die beiden 2022er-NHL-Drafts Kasper (Nr. 8, Detroit Red Wings) und Rohrer (Nr. 75, Montreal Canadiens) soll nun endlich der erste Sieg geholt werden.

Die größten Chancen dafür gibt es gleich im ersten Spiel gegen Deutschland (Donnerstag, 4.00 Uhr MESZ) und dem abschließenden Match gegen die Schweiz (Montag, 20.00 Uhr). Dazwischen warten die wohl übermächtigen Teams von Schweden (Freitag) und Titelverteidiger USA (Samstag, beide 20.00 Uhr).

Marco Kasper
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Toptalent Kasper hat seine Teilnahme an der U20-WM aufgrund des für ihn ungünstigen Zeitpunktes abgesagt

„Wir sind sehr optimistisch“

„Wir sind sehr optimistisch. Die Jungs spüren selbst, dass gegen Deutschland und die Schweiz eventuell was möglich ist, wenn alles super toll funktioniert. Man merkt, die Burschen wollen eine Partie gewinnen und ins Viertelfinale kommen. Das ist ein hochgestecktes Ziel“, sagte Pinter.

„Deutschland gleich am WM-Anfang ist eine super Geschichte“, sagte Pinter. „Wir wissen, sie sind Favoriten, sind einen Schritt vor uns.“ Aber da ihre drei besten Stürmer Tim Stützle, John-Jason Peterka und Lukas Reichel nicht dabei sind, „sind sie noch immer gut aufgestellt, aber nicht mehr unglaublich. Wären die drei dabei, würden die Deutschen vielleicht um eine Medaille spielen.“

Hannes Martinz und Philipp Pinter
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Interimsteamchef Pinter blickt optimistisch auf die Titelkämpfe in Kanada

Hoffnung geben den Österreichern auch die Vorbereitungsspiele. Nach einem 4:2-Sieg gegen Lettland hielten sie beim 3:6 gegen Tschechien bis zur 50. Minute ein 3:3. „Es war wichtig, dass die Burschen sehen, wie gut sie spielen, wenn sie als kompakte Einheit auftreten“, sagte Pinter. Er hat in der sehr kurzen Vorbereitung und den Tests viel Wert auf Defensivverhalten und Umschaltspiel gelegt, was gegen die Topnationen Voraussetzung für Erfolg ist.

Kein Abstieg möglich

Da es wie schon zuletzt keine Absteiger gibt, ist das ÖEHV-Team auch bei der nächsten U20-A-WM von 26. Dezember 2022 bis 5. Jänner 2023 wieder in Kanada (Halifax und Moncton) dabei. „Schön, dass wir dabei sind, uns mit den besten Nationen messen können und dass man sieht, wie unsere Entwicklung ist. Es ist eine tolle Erfahrung für Spieler und Coaches. Da wir nicht absteigen können, hoffe ich, dass die Jungs befreit aufspielen können“, sagte der Coach.

Die WM war zur Jahreswende 2020/21 ohne Zuschauerinnen und Zuschauer sowie ohne Absteiger ausgetragen worden. Das WM-Turnier zur Jahreswende 2021/22 war nach einem Coronavirus-Ausbruch abgebrochen worden und wird nun von Beginn weg nachgeholt.

ÖEHV-Spielplan:
11.08. Österreich Deutschland 2:4
12.08. Österreich Schweden 0:6
13.08. Österreich USA 0:7
15.08. Österreich Schweiz 2:3