Alpine-Teamchef Othmar Szafnauer
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Formel 1

Alpine-Teamchef kritisiert Piastri scharf

Im Formel-1-Vertragsstreit um Oscar Piastri hat Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer den Australier scharf kritisiert. Nach dem überraschenden Abschied von Fernando Alonso zum Jahresende als Nachfolger von Sebastian Vettel zu Aston Martin braucht Alpine einen neuen Fahrer. Das wäre Piastri gewesen. Doch der hat offensichtlich andere Pläne.

„Ich hätte von Piastri mehr Loyalität erwartet. Er sollte mehr dem Team gegenüber zeigen, das sich um ihn gekümmert hat, das ihn in die Weltmeisterschaft gebracht hat und das ihn vor allem im letzten Jahr in ein Formel-1-Auto gesetzt hat, um ihn vorzubereiten und ihn mit den Strecken vertraut zu machen“, sagte Szafnauer.

„Ich bin seit 1989 in der Formel 1 und habe so etwas noch nie gesehen. Und es geht nicht um die Formel 1, es geht um die Anständigkeit eines Menschen.“ Man habe „Millionen und Abermillionen von Euro“ in Piastris Entwicklung gesteckt, so Szafnauer zu „El Confidencial“ in Spanien.

Oscar Piastri
Reuters/Nacho Doce
Zumindest bei Alpine hat sich Formel-1-Talent Oscar Piastri zuletzt keine Freunde gemacht

Alpine pocht auf „verbindlichen Vertrag“

Nach dem überraschenden Abschied von Alonso gab das französische Team Toptalent Piastri als Piloten neben Esteban Ocon für 2023 bekannt. Der Australier, bereits Ersatzfahrer bei Alpine, widersprach der Darstellung. „Ich werde nächstes Jahr nicht für Alpine fahren“, erklärte Piastri, der wohl zu McLaren wechseln will.

Alpine geht weiter davon aus, im Recht zu sein. „Wir haben einen Vertrag mit Piastri, den er im November unterschrieben hat. Wir haben mit unseren Anwälten gesprochen, und sie haben uns gesagt, dass es sich um einen verbindlichen Vertrag handelt“, sagte Szafnauer. Demzufolge könne Alpine 2023 als Fahrer auf Piastri zurückgreifen und besitze auch eine Option für 2024 auf ihn.