Olympiapark in München
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Multi-EM

München wieder Hotspot für Medaillen

Exakt 50 Jahre nachdem die Olympischen Sommerspiele stattfanden, ist München wieder ein Hotspot für Medaillen. Bei der zweiten Auflage der European Championships vom 11. bis zum 21. August sind in der bayrischen Landeshauptstadt neun Sportarten mit dabei, wenn bei der Multi-EM im Klettern, Kanu (Flachwasser), Beachvolleyball, Radsport, Leichtathletik, Rudern, Tischtennis, Triathlon und Turnen in 177 Bewerben um Medaillen gekämpft wird. Insgesamt nehmen 4.700 Sportler und Sportlerinnen an den Titelkämpfen in München teil. Der ORF überträgt täglich mehrere Stunden in ORF Sport + und in tvthek.ORF.at.

Damit haben sich die European Championships nach ihrer Premiere 2018 ein wenig weiterentwickelt. Vor vier Jahren in Glasgow (Schottland) haben sechs Sportarten zeitgleich ihre Europameisterinnen und Europameister gekürt, dazu fand parallel die Leichtathletik-EM in Berlin statt.

Dieses Mal sind die beiden Sportarten Golf und Schwimmen nicht mit dabei, dafür erstmals Beachvolleyball, Kanu (Flachwasser), Klettern und Tischtennis. Die Schwimmerinnen und Schwimmer um Aushängeschild Felix Auböck ermitteln ihre EM-Medaillengewinner zwar wie die Leichtathleten 2018 gleichzeitig, allerdings in der italienischen Hauptstadt Rom.

Österreich mit Medaillenchancen

Auch Österreich rechnet sich Chancen auf Medaillen aus. Die größten Hoffnungen ruhen dabei auf Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger, Siebenkämpferin Ivona Dadic, Radolympiasiegerin Anna Kiesenhofer und den Klettern um Jakob Schubert.

Weißhaidinger ist in München auf Revanche aus, nachdem der Oberösterreicher sich bei den Weltmeisterschaften im Juli in Eugene mit Rang zehn zufriedengeben musste. Dadic wiederum ließ die Titelkämpfe in den USA aus und will in der bayrischen Hauptstadt bei ihrem Comeback nach mehreren Verletzungen nun wieder voll angreifen. Speerwerferin Victoria Hudson möchte hingegen ihren Qualifluch ablegen und bei einem Großereignis ins Finale einziehen.

Lukas Weißhaidinger
APA/Michael Kappeler
Diskuswerfer Weißhaidinger führt die Riege einiger österreichischer Medaillenhoffnungen an

Lobnig und Schubert schielen auf Medaillen

Auch Ruderin Magdalena Lobnig spitzt ein Jahr nach Olympiabronze auf einen EM-Podestplatz, auch wenn die Kärntnerin in dieser Saison wegen einer Allergie noch kaum eine Standortbestimmung hat. Jessica Pilz und Jakob Schubert peilen im Klettern einen Finalplatz an, wobei Medaillengewinne nicht auszuschließen sind.

Zumindest auf einen Finalplatz aus ist Kunstturner Vinzenz Höck auf den Ringen. Im Beachvolleyball liegen die Hoffnungen auf eine Topplatzierung in München vor allem bei Martin Ermacora/Moritz Pristauz und Robin Seidl/Philipp Waller. Bei den Triathletinnen um die Kärntnerin Lisa Perterer dürfte es hingegen mit einer Medaille schwierig werden.

Rad-Asse im Fokus

Die Radsportsparte blickt in erster Linie auf die heuer im Weltcup stark fahrende Mountainbikerin Mona Mitterwallner. Laura Stigger hat hingegen ihre Teilnahme abgesagt. Große Medaillenhoffnungen ruhen auch auf Olympiasiegerin Kiesenhofer, die in München das Zeitfahren bestreiten wird. Im Straßenrennen der Männer geht ein Sextett um Patrick Konrad an den Start.

Anna Kiesenhofer
GEPA/Wolfgang Grebien
Kiesenhofer will nach ihrem Olympiasieg in Tokio auch in München für Schlagzeilen sorgen

Im Tischtennis sollte mit Sofia Polcanova, Robert Gardos/Daniel Habesohn und dem neuen Mixed Gardos/Polcanova zu rechnen sein. Im Kanu geht das neue Schwestern-Gespann Adriana und Ana Roxana Lehaci voran.

Schauplätze in und um München

Die Schauplätze sind, soweit möglich, in und um München. Die Leichtathletinnen und -athleten ermitteln ihre Siegerinnen und Sieger im Olympiastadion, im Olympiapark sind die Triathletinnen und Triathleten, in der Olympiahalle sind die Turnerinnen und Turner untergebracht.

Zehn Kilometer entfernt werden die Tischtennis-Asse in der Rudi-Sedlmayer-Halle in Aktion sein. Nahe dem Hauptbahnhof agieren Kletterinnen und Kletterer, und Beachvolleyballerinnen und Beachvolleyballer bestreiten ihre Spiele auf dem Königsplatz. Die Olympiaregattastrecke von 1972 dient Rudern sowie Kanu als sportliche Heimat. Einzig die Radelite weicht sportartbedingt verstärkt in das Umland aus, die Straßenrennen enden aber in München.

Grafik zeigt die Austragungsorte der European Championships in München
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA
Mit den European Championships findet in München das größte Multisportevent seit den Sommerspielen 1972 statt

Die Medaillen kommen mit abgeflachten Ecken als Dreiecke daher, sie behandeln mit der berühmten Zeltdachkonstruktion des Olympiaparks den Titelkampfslogan „Back to the Roofs“ (dt.: „Zurück zu den Dächern“). Die Medaillenbänder sind nach Sportarten jeweils farblich anders gehalten. Das Logo der Sportart ist auf der Rückseite zu finden, die Namen der Gewinnerinnen und Gewinner werden eingraviert. Was Deutschland betrifft, könnten die European Championships einer möglichen Olympiabewerbung neuen Auftrieb geben.

Aussichtsreichste Österreicherinnen und Österreicher

Beachvolleyball: Martin Ermacora/Moritz Pristauz, Robin Seidl/Philipp Waller

Kanu (Flachwasser): Adriana und Ana Roxana Lehaci, Timon Maurer

Klettern: Jakob Schubert, Jessica Pilz

Leichtathletik: Lukas Weißhaidinger (Diskuswurf), Victoria Hudson (Speerwurf), Ivona Dadic (Siebenkampf)

Radsport: Mona Mitterwallner (Mountainbike), Anna Kiesenhofer (Zeitfahren)

Rudern: Magdalena Lobnig

Tischtennis: Sofia Polcanova, Robert Gardos/Daniel Habesohn, Polcanova/Gardos

Turnen: Vinzenz Höck

Triathlon: Lisa Perterer