David Alaba (Real Madrid)
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Fußball

Rot-weiß-rotes Duell um Europas Supercup

ÖFB-Legionär David Alaba spielt am Mittwochabend (21.00 Uhr) mit Real Madrid gegen Oliver Glasners Eintracht Frankfurt in Helsinki um den ersten europäischen Titel der neuen Saison. Im UEFA-Supercup geht der Champions-League-Sieger aus Madrid als klarer Favorit ins Spiel. Allerdings haben die Frankfurter international einige Male bewiesen, dass sie in entscheidenden Spielen mit der Unterstützung der Fans im Rücken über sich hinaus wachsen können.

Real-Trainer Carlo Ancelotti sagte vor dem Duell mit dem Kontrahenten aus Frankfurt: „Letztes Jahr hat die Eintracht etwas Besonderes erreicht, weil sie nicht zu den Favoriten gehörte. Das ist eine Mannschaft, die uns definitiv Probleme bereiten wird.“

Die „Königlichen“ stehen nach dem Gewinn der Champions-League im vergangen Mai zum insgesamt achten Mal im Supercup-Finale. Vier Austragungen konnten sie bisher für sich entscheiden. Mit einem weiteren Erfolg würden die Madrilenen zu den Rekordsiegern FC Barcelona und AC Mailand aufschließen.

Oliver Glasner jubelt
Reuters/Albert Gea
Trainer Glasner gewann im Mai mit Frankfurt sensationelll den Europa-League-Titel

Die einzigartige Frankfurt-Reise durch Europa erreichte mit dem Europa-League-Titel in Sevilla ihren Höhepunkt. Mit der Unterstützung von Tausenden Fans und einem unglaublichen Teamgeist schafften es die „Adler“, auch vermeintlich größere Teams zu schlagen.

Glasner blickte dem Kräftemessen durchaus optimistisch entgegen: „Wir wollen gegen einen eigentlich übermächtigen Gegner mit unserer Spielidee, mit unseren Charakteren und unserer Leidenschaft in der Lage sein, das Spiel zu gewinnen.“ Insgesamt werden als Unterstützung mehr als 10.000 Eintracht-Fans in Helsinki erwartet.

Real im Supercup gegen Eintracht

Im Supercup trifft am Mittwoch Champions-League-Sieger Real Madrid auf den Europa-League-Gewinner Eintracht Frankfurt. Der Supercup eröffnet für David Alaba und die „Königlichen“ die Saison, Frankfurt muss sich nach dem Ligastartdebakel deutlich steigern.

Torreiches Duell vor 62 Jahren

Die einzige Pflichtspielbegegnung der beiden Mannschaften liegt schon 62 Jahre zurück. Das Finale des Landesmeisterpokals 1960 entschieden die „Königlichen“ vor rund 127.621 Zuschauerinnen und Zuschauern im Glasgower Hampden Park mit 7:3 für sich. In den bisherigen 46 Supercup-Endspielen unter Schirmherrschaft des Europäischen Fußballverbands (UEFA) gewann 26-mal der Sieger des Pokals der europäischen Meistervereine bzw. der Champions League.

Die Partie am Mittwoch wird das erste Pflichtspiel der Madrilenen in der neuen Saison. Die La-Liga-Spielzeit beginnt erst am Sonntag. Die aktuelle Form ist daher schwer einzuschätzen, die Favoritenrolle tendiert dennoch in Richtung der „Königlichen“. In den Testspielen gab es kürzlich eine 0:1-Niederlage gegen den Rivalen FC Barcelona und ein 2:0 über Juventus Turin. Alaba könnte nach seinem Wechsel im Sommer des Vorjahres bereits seinen vierten Titel (CL, Liga, spanischer Supercup) als „Königlicher“ feiern.

Frankfurt muss ohne Kostic antreten

Für die Eintracht bietet sich im Supercup-Finale auch die Chance, den verpatzten Bundesliga-Auftakt am Freitag gegen den FC Bayern (1:6) vergessen zu machen. Dafür ist jedoch, vor allem in der Defensive, eine deutliche Steigerung notwendig. Frankfurt steht zum ersten Mal im Finale des UEFA-Supercups. Und könnte das erst zweite Team neben den Bayern werden, das diesen Pokal nach Deutschland holt. Trainer Glasner muss dabei auf Topspieler Filip Kostic verzichten. Der Serbe steht in finalen Gesprächen mit einem neuen Club (Juventus Turin).

Sehr zum Ärger von Frankfurts Präsident Peter Fischer, der sich über das Prozedere und den Zeitpunkt des bevorstehenden Wechsels von Kostic beklagt hat. „Wenn du einmal die Chance hast, im Supercup-Endspiel zu spielen, gegen Real Madrid, nicht gegen die Wetterau, Real Madrid! Wenn du dann noch da unten auf dem Platz die Auszeichnung als bester Spieler der Europa League bekommst, vor 500 Ländern, die irgendwo gucken, und du machst das nicht, dann merke ich doch, wie versaut das Geschäft am Ende des Tages ist“, sagte der Clubboss. „Es tut weh, das schmälert Filips Leistung aber überhaupt gar nicht.“