Kenneth Saief (Neftci) und Jonas Auer (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
Conference League

Rapid kämpft gegen frühes Europacup-Aus

Bereits im Hochsommer muss Rapid um den Europacup-Verbleib zittern. Im Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde zur UEFA Europa Conference League am Donnerstag (20.30 Uhr, live in ORF1) will das Team von Ferdinand Feldhofer das 1:2 vom Hinspiel gegen Neftci Baku wettmachen, um weiterhin die Hoffnung auf die Teilnahme an der Gruppenphase zu wahren. „Es liegt an uns, wie leicht wir es uns machen“, sagte Trainer Ferdinand Feldhofer.

Das 1:1 zuletzt in der Liga gegen Austria Lustenau war keine Moralinjektion, doch Rapid baut unvermindert auf die heimische Kulisse und dosiertes Risiko im Showdown. „Die Ausgangslage hat sich nicht wirklich verändert. Jetzt lassen wir Neftci einmal die paar Stunden im Flieger sitzen, ankommen, den Klimazonenwechsel erleben. Mit unseren Fans wird das ein ganz ein anderes Spiel“, sagte Ferdinand Feldhofer am Dienstag. „Ich denke, dass die Ergebnisse zeigen, dass sie auswärts eher Probleme haben.“

Die Frage, ob die Partie die bisher wichtigste seiner noch kurzen Trainerzeit bei Rapid ist, lächelte Feldhofer weg: „Die Bedeutung ist klar, wir können uns keinen schlechten Tag leisten.“ Das 1:2 macht taktische Spielchen überflüssig. „Wir müssen nichts verwalten. Wir müssen das Spiel gewinnen mit zwei Toren Unterschied, wenn wir nicht ins Elfmeterschießen wollen – und das wollen wir nicht“, sagte der Steirer. Risikoabwägung werde auf dem Weg ins Play-off wichtig sein. „Wir werden nicht all-in gehen in den ersten fünf Minuten.“

Rapid kämpft gegen Europacup-Aus

Rapid Wien steht am Donnerstag im Conference-League-Qualifikationsrückspiel gegen Nefci Baku unter Siegeszwang. Um ohne Elferschießen weiterzukommen, müssten die Hütteldorfer nach der 1:2-Niederlage zumindest zwei Tore schießen.

„Mit Fans im Rücken“ Duell drehen

Als letzte Hürde vor der Gruppenphase zog Rapid für den Fall des Aufstiegs mit dem türkischen Vertreter Konyaspor oder FC Vaduz aus Liechtenstein ein weiteres machbares Los. Das Hinspiel in Vaduz endete mit 1:1. Zunächst muss ein Gegner aus dem Weg geräumt werden, den Rapids Coach erneut so erwartet: „Gut bei Standards, gut im Umschalten. Wenn man sie kicken lässt, haben sie Qualität.“

Maximilian Hofmann (Rapid)
GEPA/Johannes Friedl
Kapitän Maximilian Hofmann und seine Mitspieler sind gegen Baku gefordert

Für sie sei es ein „Spiel des Lebens“, ergänzte Maximilian Hofmann, der den Heimvorteil dagegenhält. „Wir haben die letzten Jahre des Öfteren gezeigt, wozu wir im eigenen Stadion imstande sind, vor allem mit den Fans im Rücken“, sagte der Kapitän. „Wir wollen ein anderes Gesicht zeigen und so schnell wie möglich den Aufstieg fixieren.“

Conference League, dritte Qualirunde, Rückspiel

20.30 Uhr (live in ORF1):

Rapid – Neftci Baku

Weststadion, SR Saggi (NOR)

Mögliche Aufstellungen:

Rapid: N. Hedl – Schick, Hofmann, K. Wimmer, Koscelnik – Greil, Sattlberger – Bajic, Kühn, Grüll – Burgstaller

Neftci: Brkic – Mbodj, Kvirkvelia, Stankovic, Salahly – Silvestre, Machmudow, Jaber – Saief, Donyoh, Lawal

Hinspiel: 1:2 – Aufsteiger im Play-off gegen Konyaspor oder FC Vaduz (Hinspiel: 1:1)

Gegenstöße ersticken, Ballbesitz nützen

Schnelle Gegenstöße wie in Baku sollen im Keim erstickt werden. „Ich denke, dass wir vermehrt den Ball haben werden und dann eine gute Staffelung brauchen, um gut ins Pressing zu kommen“, betonte Feldhofer vor der entscheidenden Partie. Neftci schonte in der Liga Kräfte, Rapids Matchanalyse ist wenig aussagekräftig. „Sie haben die komplette Mannschaft rotiert am Sonntag.“

Personell steht im Mittelfeldzentrum der gesperrte Aleksa Pejic nicht zur Verfügung. Einen ähnlichen Spielertypen habe er nicht mehr im Kader, meinte Feldhofer, jedoch kämen für die Sechserposition der junge Nikolas Sattlberger, Moritz Oswald, Patrick Greil und möglicherweise auch Roman Kerschbaum infrage.

Der Neuzugang könnte unter Umständen wie Yusuf Demir und Ferdy Druijff ein Thema für den Matchkader werden, verriet Feldhofer. Er wollte diesbezüglich nach dem Abschlusstraining am Mittwoch entscheiden.

Ähnliche Situation vor vier Jahren

Vergleichbar ist die Ausgangssituation mit jener von 2018: Damals hieß es in der dritten Qualirunde zur Europa League nach einem 1:2 bei Slovan Bratislava ebenfalls „siegen oder fliegen“. Dem Druck hielt die damals von Goran Djuricin betreute Mannschaft stand (4:0). Es folgte der Aufstieg in die Gruppenphase mit dem Vorstoß bis ins Sechzehntelfinale. Ein frühes Aus gegen die No-Name-Truppe aus Baku würde auch finanziell wehtun – in den vergangenen zehn Saison war Rapid siebenmal in einer Gruppenphase.