David Alaba (Real Madrid) jubelt
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Fußball

Alaba ebnet Real Weg zum Supercup

ÖFB-Star David Alaba hat Real Madrid mit einem Tor zum Triumph im UEFA-Supercup verholfen. Der Champions-League-Sieger aus Spanien setzte sich am Mittwochabend in Helsinki im Duell mit Europa-League-Gewinner Eintracht Frankfurt und Trainer Oliver Glasner verdient mit 2:0 durch.

Alaba stand bei einem Eckball in der 37. Minute goldrichtig, als der Wiener den Ball aus vier Metern nach Kopfballvorlage von Casemiro zur Führung über die Linie drückte. Torjäger Karim Benzema erhöhte in der 65. Minute für den spanischen Meister.

Für den 30-jährigen Abwehrchef aus Österreich war es das insgesamt vierte Tor im Dress der „Königlichen“ und nach zwei Triumphen mit den Bayern (2013 und 2020) der dritte Sieg im Supercup, für Real der fünfte Supercup-Erfolg bei acht Finalteilnahmen.

Zufriedene Österreicher

„Es war ganz klar unser Ziel, hierherzukommen und erfolgreich zu sein. Wir sind sehr happy, dass uns das gelungen ist“, freute sich Alaba im TV-Interview. „Heute wieder einmal getroffen, das passiert nicht so häufig und ist umso schöner. Wir sind auf einem sehr guten Weg, so können wir in die neue Saison starten.“

Jubelnde Real Madrid-Spieler mit Pokal
Reuters/Kai Pfaffenbach
Das Hochstemmen von Pokalen ist bei Real Madrid schon Teil des Fitnessprogramms

Frankfurts Trainer Glasner war trotz der Niederlage nicht allzu enttäuscht: „Ich denke, wir haben Paroli geboten. Natürlich hatte Real die eine oder andere Chance mehr, aber wir haben bis zum Schluss alles versucht. Ich bin hochzufrieden und bin stolz auf unseren Auftritt. Real war besser, das muss man auch anerkennen. Es hat nicht gereicht, weil wir den einen oder anderen Fehler zu viel gemacht haben. Wie wir aufgetreten sind, lässt mich positiv nach vorne blicken und stimmt mich sehr zuversichtlich.“

Hinteregger ist auch als Zuschauer zufrieden

Glasner verpasste nach dem niederschmetternden 1:6 zum Bundesliga-Start gegen Bayern München unterdessen seinen zweiten Titel mit den Frankfurtern. Der Oberösterreicher schickte fast die gleiche Startelf ins Spiel, die im Mai im Finale gegen die Glasgow Rangers im Elfmeterschießen triumphiert hatte. Einzig Filip Kostic fehlte, der 29-jährige Flügelflitzer steht unmittelbar vor einem Wechsel zu Juventus Turin.

Ex-Nationalspieler Martin Hinteregger, der seine Karriere im Sommer beendet hatte, drückte auf der Tribüne die Daumen. „Das wäre so ein Spiel für ihn, in dem er sich mit Karim Benzema einen Infight liefern könnte“, sagte Glasner, der seinen ehemaligen Schützling mit einem Augenzwinkern zum Comeback überreden wollte.

Eintracht Frankfurt-Trainer Oliver Glasner
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Frankfurt-Coach Oliver Glasner versuchte von der Seitenlinie, seine Mannschaft zum Sieg zu führen

„Aber er hat gemeint, dass er nicht mehr in Topform ist, fürs Elfmeterschießen würde es noch reichen.“ Hinteregger kickt mittlerweile beim Fünftligisten SGA Sirnitz als Stürmer. „Natürlich kitzelt es, aber ich bin gerade auch sehr zufrieden“, betonte der 29-Jährige im TV.

Chancen auf beiden Seiten

Im Abwehrzentrum dirigierte Alaba wie gewohnt, Neuzugang Antonio Rüdiger von Chelsea wurde erst spät eingewechselt. Im Olympiastadion von Helsinki hatte der Champions-League-Sieger mehr Spielanteile.

Allerdings fand die Glasner-Elf die erste große Chance vor: Daichi Kamada scheiterte im Eins-gegen-Eins an Real-Goalie Thibaut Courtois, der wie schon im Endspiel der Königsklasse glänzend parierte (14.). Im Gegenzug fand Vinicius Junior, Goldtorschütze im CL-Finale gegen die „Reds“, die erste gute Möglichkeit für die Ancelotti-Elf vor. Eintracht-Verteidiger Tuta rettete aber mit einer Grätsche auf der Linie (17.).

Alaba ist zur Stelle

Knapp 20 Minuten später war es dann aber soweit, Alaba traf zur verdienten Führung. Unmittelbar zuvor hatte Frankfurts Tormann Kevin Trapp gegen Vinicius noch die Oberhand behalten. Vor dem Pausenpfiff vergab Benzema die Vorentscheidung mit einem Schuss neben das Tor (41.). Nach dem Seitenwechsel musste sich Trapp bei einem abgefälschten Vinicius-Schuss auszeichnen (55.).

David Alaba (Real Madrid) schießt Tor
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In der 37. Minute stand David Alaba goldrichtig und drückte den Ball zum 1:0 für Real über die Linie

Die Eintracht zeigte eine solide Vorstellung, hielt gut dagegen, nur im letzten Drittel fehlte die Durchschlagskraft. Real blieb die gefährlichere Mannschaft. Der zum Spieler des Spiels gewählte Casemiro knallte den Ball nach einer Stunde an die Latte. Kurz darauf machte es Benzema nach Vinicius-Hereingabe besser, Trapp sah beim haltbar wirkenden Gegentreffer aber schlecht aus. Mit seinem 324. Tor für Real überholte der Franzose Clublegende Raul und ist hinter Cristiano Ronaldo, der zwischen 2009 und 2018 450 Treffer für das „Weiße Ballett“ erzielte, in der vereinsinternen Rangliste Zweiter.

UEFA-Supercup

Mittwoch:

Real Madrid – Eintracht Frankfurt 2:0 (1:0)

Helsinki, Olympiastadion, 31.000 Zuschauer, SR Oliver (ENG)

Torfolge:
1:0 Alaba (37.)
2:0 Benzema (65.)

Real Madrid: Courtois – Carvajal (85./Rüdiger), Eder Militao, Alaba, Mendy – Casemiro – Modric (66./Rodrygo), Kroos (85./Tchouameni) – Valverde (76./Camavinga), Benzema, Vinicius Junior (85./Ceballos)

Frankfurt: Trapp – Toure (70./Alario), Tuta, Ndicka – Knauff, Sow, Rode (58./Götze), Lenz – Lindström (58./Muani), Kamada – Borre

Gelbe Karten: keine bzw. Alario

Beste Spieler: Courtois, Alaba, Vinicius Junior bzw. Tuta, Borre