ÖFB-Spielerin Marina Georgieva
Reuters/Peter Cziborra
Fußball

Georgieva überrascht mit Wechsel zu PSG

Österreichs Teamspielerin Marina Georgieva hat am Donnerstag mit einem Wechsel aufhorchen lassen: Die 25-jährige Niederösterreicherin hat sich dem internationalen Topclub Paris Saint-Germain (PSG) angeschlossen. Die Verteidigerin, die zuletzt bei der Europameisterschaft in England im Viertelfinale gegen Deutschland (0:2) auch in der Startelf stand, unterschrieb beim französischen Vizemeister einen Zweijahresvertrag.

„Ich glaube, jede Spielerin kann sich glücklich schätzen, bei so einem großen Verein mit solchen guten Mitspielerinnen zu spielen“, sagte Georgieva in einem Interview, das auf der PSG-Homepage zu sehen ist. „Ich bin sehr stolz über die Chance. Ich bin eine technisch starke Spielerin. Ich glaube auch, dass ich sehr geduldig spiele. Ich bin eine Teamspielerin und wollte immer mit den Besten spielen und so viele Titel wie möglich gewinnen. Ich habe große Träume und Ziele, daher ist es der perfekte Club. Der Club hat auch große Träume und Ziele, das passt perfekt“, sagte die kampfbetonte Abwehrspielerin.

Auch die heimische Frauen-Fußballszene zeigt sich durchaus überrascht über diesen Transfercoup. Zuletzt war Georgieva vier Jahre beim SC Sand in der deutschen Bundesliga im Einsatz, nach dem Abstieg lief ihr Vertrag aus und sie nützte die Bühne Europameisterschaft offenkundig gut aus. Wobei die frühere St.-Pölten-Spielerin bei der EM in England gar nicht gesetzt war, sondern als Back-up für Viktoria Schnaderbeck fungierte. Die ÖFB-Kapitänin, die erst am Mittwoch ihr Karriereende bekanntgegeben hat, musste im Viertelfinale passen. Georgieva sprang nicht nur ein, sondern traf auch früh in der Partie per Kopf die Stange.

In der kommenden Saison darf sie nun nicht nur auf Einsätze in der Division 1 Feminine hoffen, sondern auch auf welche in der Champions League. Für die Teilnahme an der Gruppenphase muss PSG noch eine Qualifikationshürde nehmen. Paris ist nach Rekordmeister Lyon aktuell die zweite Kraft und wurde mit elf Punkten Rückstand Zweiter. Ein Jahr zuvor hatte man aber noch den ersten und bisher einzigen Ligatitel geholt, zudem stehen insgesamt drei Cupsiege zu Buche.

Nächste Österreicherin bei namhaftem Club

Österreich hat damit auch in der kommenden Saison eine Legionärin in der höchsten französischen Liga. Erst in diesem Sommer war ÖFB-Rekordspielerin Sarah Puntigam von Montpellier zurück nach Deutschland zum 1. FC Köln gewechselt. Im Nachbarland spielen die meisten Teamspielerinnen, u. a. Sarah Zadrazil bei Bayern München. Von dort auf eigenen Wunsch zur AS Roma verliehen wurde Bayerns Rekordspielerin Carina Wenninger, ÖFB-Torfrau Manuela Zinsberger ist die Nummer eins im Kasten bei Arsenal im englischen Oberhaus.

ÖFB-Kader für WM-Qualifikation

Tor: Mariella El Sherif (Sturm Graz/0 Länderspiele), Isabella Kresche (Sassuolo Femminile/ITA/2), Manuela Zinsberger (Arsenal WFC/ENG/83)

Abwehr: Celina Degen (1. FC Köln/GER/5/1 Tor), Marina Georgieva (Paris Saint-Germain/17/0), Verena Hanshaw (Eintracht Frankfurt/GER/89/10), Virginia Kirchberger (Eintracht Frankfurt/GER/88/2), Julia Magerl (Sturm Graz/2/1), Katharina Schiechtl (Werder Bremen/GER/63/9), Carina Wenninger (AS Roma/ITA/120/6), Laura Wienroither (Arsenal WFC/ENG/26/1)

Mittelfeld: Barbara Dunst (Eintracht Frankfurt/GER/59/9), Jasmin Eder (spusu SKN St. Pölten/54/1), Laura Feiersinger (Eintracht Frankfurt/GER/96/16), Lara Felix (1. FC Nürnberg/GER/1/0), Julia Hickelsberger-Füller (TSG 1899 Hoffenheim/GER/21/5), Marie-Therese Höbinger (FC Zürich/SUI/22/5), Jennifer Klein (spusu SKN St. Pölten/15/1), Katharina Naschenweng (1899 Hoffenheim/GER/33/4), Sarah Puntigam (1. FC Köln/GER/124/18), Annabel Schasching (Sturm Graz/3/1), Sarah Zadrazil (Bayern München/GER/100/13)

Angriff: Nicole Billa (1899 Hoffenheim/GER/83/44), Lisa Kolb (SC Freiburg/GER/8/1), Katja Wienerroither (Grasshopper Club Zürich/SUI/10/2)