Real-Madrid-Spieler David Alaba küsst den Supercup-Pokal
Reuters/Kai Pfaffenbach
Fußball

31 Titel sind für Alaba nicht genug

David Alaba hat im Fußball mehr Titel geholt als Lebensjahre auf dem Buckel. Der 30-jährige Wiener gewann am Mittwoch mit Real Madrid durch ein 2:0 gegen Eintracht Frankfurt seinen bereits 31. Titel, und es soll nicht der letzte gewesen sein. „Wir wollen weitermachen, wo wir letztes Jahr aufgehört haben“, sagte der ÖFB-Star in Helsinki, wo Teamkollege Karim Benzema zur ewigen Nummer zwei in Reals Torschützenliste avancierte. Frankfurt-Trainer Oliver Glasner stimmte unterdessen die Leistung der Eintracht positiv.

Das Titelsammeln von Alaba ging auch nach seinem Wechsel vor einem Jahr von Bayern München zu Real nahtlos weiter. Alaba gewann mit dem spanischen Weltclub die Meisterschaft, die Champions League, den spanischen Supercup und nun auch jenen auf europäischer Ebene. „Wir sind auf einem sehr guten Weg, haben gut und hart gearbeitet in der Vorbereitung. So können wir die neue Saison starten“, sagte Alaba, der seinen 31. Titel als „sehr, sehr schön“ titulierte, bei Servus TV.

Der Abwehrspieler ebnete den Triumph von Helsinki mit seinem Tor kurz vor der Pause, als er nach einem Eckball im Stile eines Stürmers ins leere Tor abstaubte. „Das passiert nicht so häufig und ist umso schöner“, sagte der Wiener und lächelte verschmitzt. Es war sein vierter Treffer für Real und in einem bis dahin ausgeglichenen Spiel ein Dosenöffner. „Nach dem ersten Tor hatten wir mehr Kontrolle“, sagte auch Trainer Carlo Ancelotti, der bei der Pressekonferenz seinen Verteidiger lobend erwähnte. „Er ist ein Anführer, er hat sich auf taktischer Ebene stark verbessert. Vorher war er körperlicher.“

Alaba feiert vierten Titel mit Real

David Alaba feiert in nur einem Jahr seinen vierten Titel mit Real Madrid. Beim souveränen 2:0-Sieg im UEFA-Super-Cup gegen Eintracht Frankfurt ebnet Alaba seiner Mannschaft den Weg zum Erfolg.

Der zweite Treffer kam von jemandem, der nicht gerade selten trifft. Mit seinem Tor zum 2:0 ist Karim Benzema nämlich auf Platz zwei der ewigen Torschützenliste des spanischen Rekordmeisters geklettert. Mit nunmehr 324 Treffern verwies der 34-Jährige den Spanier Raul (323) auf den dritten Platz. Unangefochten an der Spitze liegt weiterhin Cristiano Ronaldo mit 451 Torerfolgen.

Alabas Titelsammlung

Champions League (3): 2013, 2020, 2022

Club-WM (2): 2013, 2021

Deutscher Meister (10): 2010, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021

Spanischer Meister (1): 2022

Deutscher Pokal (6): 2010, 2013, 2014, 2016, 2019, 2020

Europäischer Supercup (3): 2013, 2020, 2022

Deutscher Supercup (5): 2013, 2017, 2018, 2019, 2021

Spanischer Supercup (1): 2022

Benzema schiebt sich auf Rang zwei

Für Real-Trainer Carlo Ancelotti ist Benzema derzeit aber die Nummer eins: „Es gibt keine Zweifel darüber, dass er zur Zeit der beste Spieler der Welt ist“, sagte der Coach am späten Mittwochabend nach dem Abpfiff in Helsinki.

„Wir haben alle früher nicht auf Karim geschaut, weil es ein Tier gab, das 50 Tore pro Jahr erzielte“, sagte der Brasilianer Casemiro in Anspielung auf den Portugiesen Ronaldo. Seit dem Abgang Ronaldos im Sommer 2018 erzielte Benzema 30, 27, 30 und zuletzt 2021/22 44 Tore.

Benzema habe „sich überhaupt nicht verändert“. „Nur, dass er jetzt das ganze Team auf die Schultern nimmt und mehr Tore erzielt.“ Heuer müsse er zum ersten Mal zum Weltfußballer erkoren werden, „weil es keinen Konkurrenten gibt“, so Casemiro.

Andere Themen haben die Frankfurter zu besprechen, nachdem man zuletzt zwei Niederlagen kassierte – allerdings gegen zwei der besten europäischen Clubs. Doch anders als beim 1:6-Debakel in der ersten Bundesliga-Runde gegen Bayern München konnte Glasner der 0:2-(0:1)-Niederlage im europäischen Supercup gegen Real Madrid am Mittwochabend in Helsinki durchaus Positives abgewinnen. „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, weil wir Paroli geboten haben.“

Jubel der Real-Madrid-Spieler Karim Benzema und David Alaba
APA/AFP/Javier Soriano
Benzema und Alaba hatten gleich nach dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison wieder etwas zu feiern

Glasner stimmt Frankfurter Leistung positiv

10.000 Eintracht-Fans waren mit dem Europa-League-Sieger nach Finnland gereist, Siegesparty gab es für sie diesmal nicht. „Bei 0:0 hatten wir eine riesige Chance. Dann gehen wir nach einer Standardsituation in Rückstand, das tut natürlich weh“, trauerte Glasner der 14. Minute nach, als Daichi Kamada im Eins-gegen-Eins an Real-Torhüter Thibaut Courtois scheiterte. Dass seine Mannschaft im Unterschied zum Bayern-Match diesmal aber dagegen hielt, gefiel ihm.

„Es hat nicht gereicht, weil wir den einen oder anderen Fehler zu viel gemacht haben. Wir haben bis zum Schluss alles versucht und immer wieder nach vorne gespielt. Daher bin ich mit unserem Auftritt hochzufrieden und sehr stolz, wie wir uns verkauft haben“, so Glasner.

Frankfurt-Trainer Oliver Glasner
AP/Sergei Grits
Trainer Oliver Glasner blickt zuversichtlich in die Zukunft

Ermutigend, weil für die Eintracht das Duell mit dem spanischen Meister ein Vorgeschmack auf den Herbst war. Frankfurt hat sich dank des Erfolgs in der Europa League erstmals für die Champions League qualifiziert. Die Hessen sind bei der Auslosung der Gruppen in Topf eins gesetzt, dennoch wird es gegen absolute Topteams gehen.

Glasner erwartet sich, dass sein Team dafür bereit ist. „Real war besser, aber wir müssen uns nicht verstecken. Wie mutig wir aufgetreten sind, lässt mich sehr positiv nach vorne blicken. Diese Spiele auf diesem Level werden uns in unserer Entwicklung weiterhelfen.“

UEFA-Supercup

Mittwoch:

Real Madrid – Eintracht Frankfurt 2:0 (1:0)

Helsinki, Olympiastadion, 31.000 Zuschauer, SR Oliver (ENG)

Torfolge:
1:0 Alaba (37.)
2:0 Benzema (65.)

Real Madrid: Courtois – Carvajal (85./Rüdiger), Eder Militao, Alaba, Mendy – Casemiro – Modric (66./Rodrygo), Kroos (85./Tchouameni) – Valverde (76./Camavinga), Benzema, Vinicius Junior (85./Ceballos)

Frankfurt: Trapp – Toure (70./Alario), Tuta, Ndicka – Knauff, Sow, Rode (58./Götze), Lenz – Lindström (58./Muani), Kamada – Borre

Gelbe Karten: keine bzw. Alario

Beste Spieler: Courtois, Alaba, Vinicius Junior bzw. Tuta, Borre