Conference League

Rapid nach Krimi im Play-off

Rapid ist nach einer Europacup-Nacht mit Überstunden ins Play-off der Conference-League-Qualifikation aufgestiegen. Die Hütteldorfer setzten sich am Donnerstagabend nach einem Krimi gegen den aserbaidschanischen Vizemeister Neftci Baku mit 2:0 (1:0, 0:0) nach Verlängerung durch und kamen mit einem Gesamtscore von 3:2 weiter.

Rückkehrer Ferdy Druijf (112.) wurde mit einem Kopfball ins Glück zum Aufstiegshelden, zuvor hatte Marco Grüll (66.) getroffen. Einzig eine katastrophale Chancenverwertung hatte eine frühere Entscheidung verhindert.

Im Duell um den Einzug in die Gruppenphase wartet auf die Mannschaft von Trainer Ferdinand Feldhofer der FC Vaduz aus Liechtenstein. Der Club, der in der zweiten Schweizer Liga tätig ist, setzte sich gegen Konyaspor überraschend mit einem Gesamtscore von 5:3 durch und empfängt Grün-Weiß zum Hinspiel am kommenden Donnerstag. Beim 4:2 im Rückspiel in der Türkei trug sich der Österreicher Manuel Sutter in die Torschützenliste ein.

Grüll mit dem 1:0 (66. Minute)

Nach schöner Flanke von Nicolas Kühn vollendete Grüll zur Führung für Rapid.

Rapid beginnt schwungvoll

Feldhofer vertraute in seinem bisher wohl wichtigsten Spiel als Rapid-Trainer von Beginn an auf den 18-jährigen Nikolas Sattlberger im zentralen Mittelfeld. Angefeuert von 14.200 lautstarken Anhängern war die Feldhofer-Elf von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft, die durchaus hoch verteidigenden Aseris kamen zunächst überhaupt nicht zur Geltung.

Die Gastgeber spielten sich immer wieder gefährlich ins letzte Drittel und hätten nach zwölf Minuten in Führung gehen müssen. Grüll verlängerte einen Steilpass ideal auf den auffälligen Nicolas Kühn. Der 22-Jährige ließ einen Verteidiger aussteigen, schob den Ball im Eins-gegen-Eins mit Neftci-Goalie Ivan Brkic aber knapp neben das Tor.

Dann verwehrte die Querlatte gleich doppelt einen grün-weißen Torjubel. Erst köpfelte Kapitän Maximilian Hofmann nach einer Schick-Ecke an die Latte, den Abprallerkopfball von Sattlberger klärte Mamadou Mbodj knapp vor der Linie (27.). Kurz darauf landete ein kunstvoller Heber von Kühn am Aluminium (31.). Die Gäste strahlten durch Konter mittlerweile ein wenig Gefahr aus, doch Rapid-Tormann Niklas Hedl parierte zweimal stark gegen Kenneth Saief, Torschütze im Hinspiel.

Grüll bricht den Bann

Das erlösende Tor wollte vor dem Pausenpfiff nicht mehr gelingen, auch Ante Bajic (14.) und Guido Burgstaller (33.) hatten gute Möglichkeiten vorgefunden. Auch nach dem Seitenwechsel war die Feldhofer-Elf zunächst nicht vom Glück verfolgt: Wieder war es Kühn, der einen Sitzer aus glänzender Position ausließ (48.). Die immer noch klar überlegenen Rapidler rannten weiter an, Grüll (56.) setzte einen Freistoß aus guter Position knapp drüber.

Marco Grüll (Rapid Wien) schießt ein Tor gegen Neftci Baku
APA/Georg Hochmuth
Grüll bezwang aus kurzer Distanz Neftci-Goalie Ivan Brkic zum 1:0 (66. Minute). Der Ball war nicht unhaltbar.

Kurz darauf feierte Yusuf Demir unter großem Jubel der Fans sein Comeback. Und Demir war es auch, der in seiner ersten Aktion Saief entwischen ließ und sich beim fehlerfreien Hedl bedanken durfte, dass sein Team nicht in Rückstand geriet. Es dauerte 66 Minuten bis zur Erlösung: Eine Maßflanke von Kühn verwandelte Grüll per Direktabnahme aus kurzer Distanz, Neftci-Goalie Ivan Brkic sah nicht gut aus.

Drujif erlöst Rapid

Dann war es wieder Saief, der die große Chance auf den Ausgleich völlig freistehend vergab. Auf der Gegenseite hatten Grüll (78.) und Burgstaller (79.) die Vorentscheidung auf dem Fuß. Neben Demir, der mit gefälligen Dribblings positiv auffiel, feierten die zuletzt ebenfalls angeschlagenen Roman Kerschbaum und Druijf ihre Saisondebüts.

Ferdy Druijf (Rapid) schießt ein Kopfballtor gegen Neftci Baku
GEPA/David Bitzan
Als manche Fans in Gedanken schon im Elferschießen waren, erlöste Drujif (m.) Rapid mit seinem Tor zum 2:0 (112.)

In der Verlängerung versetzte Neftci-Kapitän Emin Mahmudov das Weststadion mit einem direkten Freistoß an die Innenstange in kollektive Schockstarre. Danach vergaben Burgstaller (106.) und Moritz Oswald (109.) weitere Möglichkeiten, ehe die Rapid-Fans wieder jubeln durften. Jonas Auer fand mit einer Maßflanke den Kopf von Druijf, der Ball unter Brkic den Weg ins Tor.

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer (Rapid-Trainer): Eigentlich ein Wahnsinn, dass wir das nach 90 Minuten nicht entschieden haben. Es könnte 6:3, 7:2 ausgehen nach 90 Minuten. Wir kennen das schon, aber ich denke, die Jungs haben sich auch den Aufstieg verdient. Wir waren über zwei Spiele schon die bessere Mannschaft, wir haben es uns aber wirklich sehr schwer gemacht. Trotzdem super Abend, die Jungs haben wirklich super gefightet. Der Schlüssel war, dass wir immer nach vorne marschiert sind und Gas gegeben haben."

Über den nächsten Gegner Vaduz: „Es gibt keinen Underdog mehr, es ist wirklich sehr eng in Europa. Wenn man den Namen hört, sind wir wieder Favorit, damit können wir ganz gut leben.“

Ferdy Druijf (Rapid-Torschütze zum 2:0): „Wir müssen einfach früher ein Tor machen, es war schwierig in der Partie, aber wir müssen auch einfach mehr Tore machen. Für mich war es natürlich ein starkes Comeback.“

Conference League, dritte Qualirunde, Rückspiel

Donnerstag:

Rapid – Neftci Baku 2:0 n. V. (1:0 / 0:0)

Wien, Allianz Stadion, 14.200 Zuschauer, SR Saggi (NOR)

Torfolge:
1:0 Grüll (66.)
2:0 Druijf (112.)

Rapid: N. Hedl – Schick (91./Auer), K. Wimmer, Hofmann, Koscelnik – Greil (68./Kerschbaum), Sattlberger (99./Oswald) – Bajic (57./Demir), Kühn (86./Druijf), Grüll – Burgstaller

Neftci: Brkic – Mbodj (105./Buludov), Kvirkvelia (118./Pato), Stankovic, Salahly (20./Celik) – Silvestre (118./Yusifli), Mahmudov, Jaber (118./Hajiyev) – Saief (100./Aliyev), Donyoh, Lawal

Gelbe Karten: Sattlberger, Koscelnik, Oswald bzw. Jaber, Celik, Donyoh, Silvestre, Yusifli

Die Besten: Grüll, Kühn, Hedl bzw. Brkic, Mahmudov

Hinspiel 1:2 – Rapid mit Gesamtscore von 3:2 im Play-off (18. August/auswärts, 25. August/heim) gegen FC Vaduz (5:3-Gesamtsieger gegen Konyaspor)