Conference League

Rückkehrer Druijf lässt Rapid jubeln

Nach dem erfolgreichen Ende einer dramatischen Europacup-Nacht ist Rapid weiter im Rennen um die Gruppenphase in der Europa Conference League. Der größte Dank bei Grün-Weiß galt am Donnerstagabend etwas unverhofft Rückkehrer Ferdy Druijf. „Es ist ein fantastisches Gefühl, unglaublich“, sagte der lang verletzte Niederländer nach seinem erlösenden Tor zum 2:0 in der Verlängerung gegen Neftci Baku.

Damit schafften die Wiener im Rückspiel der dritten Qualirunde das erhoffte Comeback nach dem enttäuschenden 1:2 in Aserbaidschan. Noch lange nach Spielende feierten die Fans in Hütteldorf euphorisch ihre Aufstiegshelden.

Als Belohnung nach dem 120-minütigen Kraftakt wartet im Play-off der FC Vaduz aus Liechtenstein. „Ich bin froh, dass wir uns überhaupt mit dem nächsten Gegner beschäftigen dürfen“, war Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer erleichtert.

Rapid kämpft sich in Conference-League-Play-off

Rapid hat das Rückspiel gegen Aserbaidschans Vizemeister Neftci Baku in Wien mit 2:0 nach Verlängerung gewonnen und damit die Play-off-Runde in der Europa Conference League erreicht.

„Jeder kann jeden schlagen“

Vaduz setzte sich zur Überraschung vieler gegen den türkischen Vertreter Konyaspor mit einem Gesamtscore von 5:3 durch. „Es ist wirklich eng in Europa, jeder kann jeden schlagen“, betonte Feldhofer. Sein Team ist am kommenden Donnerstag im Rheinpark Stadion zu Gast, das Rückspiel am 25. August findet erneut in Wien statt.

Der FC Vaduz spielt in der zweiten Schweizer Liga und darf im Europacup nur aufgrund des Erfolgs im Liechtensteiner Pokal teilnehmen. Diesen hat der Club bereits 48-mal und seit 1995 nur zweimal nicht gewonnen.

Den Hütteldorfern soll der Erfolg gegen Neftci Baku nun Rückenwind für die kommenden Aufgaben bringen. Die Stimmung in der Kabine sei laut Feldhofer „sehr gut“, es herrsche eine „Aufbruchstimmung“ nach dem Motto: „Jetzt erst recht.“

Feldhofer muss „all in“ gehen

Besonders Druijf war die Erleichterung nach dem Treffer in der 112. Minute anzumerken, der 24-Jährige feierte nach einer Knochenprellung, die ihn seit Ende April außer Gefecht setzte, ein traumhaftes Comeback. „Diese vier Monate waren zu lange für mich, aber das ist Fußball“, sagte der Niederländer. Gegen Baku kehrte Druijf genauso wie Yusuf Demir und Roman Kerschbaum zurück.

Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer
GEPA/David Bitzan
Rapid-Coach Feldhofer war über den Aufstieg erleichtert, mit der Chancenverwertung aber nicht zufrieden

„Wir sind ‚all in‘ gegangen“, sagte Feldhofer, der Druijf und Demir gerne noch etwas länger geschont hätte. Doch die inferiore Chancenverwertung erzwang einen Einsatz der Leistungsträger, vor und nach dem Führungstreffer von Marco Grüll (66.) vergaben die Grün-Weißen etliche Großchancen.

Schwächen in Offensive und Defensive

„Ein Wahnsinn, dass wir das nicht nach 90 Minuten entschieden haben. Eigentlich ist es nicht fassbar, dass es nach 90 Minuten nicht 6:2 oder 7:3 für uns gestanden ist“, sagte Feldhofer. Damit brachte der Coach die zwei großen Baustellen trotz der dominanten Vorstellung gegen die über weite Strecken schwachen Aseris gut auf den Punkt.

Zwar kam Rapid am Ende auf 32 Torschüsse, für Feldhofer ein „Fabelwert“, von diesen gingen aber nur vier direkt aufs Tor und zwei hinein. Auch die Defensive offenbarte zeitweise enorme Lücken, Baku vergab ebenfalls einige Großchancen fahrlässig.

Am Sonntag (17.00 Uhr) ist Rapid im Topspiel der vierten Bundesliga-Runde beim punktgleichen Spitzenreiter LASK zu Gast. Der Europacup-Erfolg „sollte uns schon viel Schwung geben“, sagte Feldhofer. „Wir haben eine super Chance, die Tabellenführung zurückzuerobern. Dafür kann man schon über die Grenzen gehen.“

Conference League, dritte Qualirunde, Rückspiel

Donnerstag:

Rapid – Neftci Baku 2:0 n. V. (1:0 / 0:0)

Wien, Allianz Stadion, 14.200 Zuschauer, SR Saggi (NOR)

Torfolge: 1:0 Grüll (66.) 2:0 Druijf (112.)

Rapid: N. Hedl – Schick (91./Auer), K. Wimmer, Hofmann, Koscelnik – Greil (68./Kerschbaum), Sattlberger (99./Oswald) – Bajic (57./Demir), Kühn (86./Druijf), Grüll – Burgstaller

Neftci: Brkic – Mbodj (105./Buludov), Kvirkvelia (118./Pato), Stankovic, Salahly (20./Celik) – Silvestre (118./Yusifli), Mahmudov, Jaber (118./Hajiyev) – Saief (100./Aliyev), Donyoh, Lawal

Gelbe Karten: Sattlberger, Koscelnik, Oswald bzw. Jaber, Celik, Donyoh, Silvestre, Yusifli

Die Besten: Grüll, Kühn, Hedl bzw. Brkic, Mahmudov

Hinspiel 1:2 – Rapid mit Gesamtscore von 3:2 im Play-off (18. August/auswärts, 25. August/heim) gegen FC Vaduz (5:3-Gesamtsieger gegen Konyaspor)