Gigler erreicht mit OSV-Rekord Semifinale

Heiko Gigler hat am Freitag bei der Schwimm-EM in Rom nahtlos an die starken Leistungen seiner Kollegen aus dem Österreichischen Schwimmverband (OSV) vom Vortag angeschlossen. In 48,43 Sekunden sorgte der Kärntner über 100 m Kraul für den dritten österreichischen Rekord dieser Titelkämpfe und zog als Sechstbester ins Semifinale (18.33 Uhr, live in der TVthek im Livestream) ein. EM-Debütantin Anastasia Tichy bewältigte ihre Feuertaufe auf großer Bühne über 50 m Delfin in 28,36 Sek. und belegte damit Platz 34.

Der österreichische Schwimmer Heiko Gigler
GEPA/Philipp Brem

„Ich habe gewusst, dass ich eine bessere Zeit drauf habe“, bezog sich Gigler auf seinen bisherigen OSV-Rekord von 48,82 vom April. „Ich war seit gestern voll im Fokus. Ich glaube, das ist, was es ausmacht.“ Hatte der 26-Jährige im Juni im Budapester WM-Bewerb mit der Taktik eines späten Angriffs Schiffbruch erlitten, stellte er diese nun um. „Vollgas vorne weggehen – das ist, was mir liegt. Weil ich weiß, dass ich es hinten raus halten kann.“ In der Vorschlussrunde wollte er es noch etwas schneller angehen. „Ich bin eher ein Typ für den Nachmittag.“

17-jähriger Popovici setzt Siegeszug fort

Während sich Gigler anschickte, der überhaupt erste Österreicher in einem EM- oder WM-Langbahn-Finale über 100 m Kraul zu werden, setzte der 17-jährige David Popovici seinen beeindruckenden Siegeszug fort. Mit dem EM-Rekord von 47,20 blieb der Rumäne 0,29 Sekunden über dem Weltrekord des Brasilianers Cesar Cielo Filho von der Rom-WM 2009. Popovici scheint dafür prädestiniert, demnächst neue Maßstäbe zu setzen. Gigler: „Ich bin gespannt, was da noch auf uns zukommt. Er hat die perfekten Hebel, die Hände bis zu den Knien.“

Tichy blieb 0,05 Sek. über ihrer Bestzeit, war vom EM-Ambiente beeindruckt: „Das ist alles noch einmal viel größer als bei der Junioren-EM.“ Ihre stärkste Disziplin, 200 m Delfin, ist für Dienstag angesetzt.

In der Freitag-Finalsession sind neben Gigler in Endläufen Lena Grabowski über 200 m Rücken (18.00 Uhr), Simon Bucher über 50 m Delfin (18.07 Uhr) sowie Valentin Bayer und Bernhard Reitshammer über 100 m Brust (18.18 Uhr) engagiert. Davor hatte es mit Markus Rogan (1.) und Sebastian Stoss (7.) 2008 über 200 m Rücken nur ein OSV-Duo in einem Langbahn-EM-Finale gegeben.