Schwimm-EM

Alexandri erobert trotz Fiebers Bronze

Vasiliki Alexandri hat am Freitag bei der Europameisterschaft in Rom trotz ihres Fiebers für eine Überraschung gesorgt. Die 24-Jährige verbesserte sich im Synchron-Solo im Finale der Technischen Kür mit neuer persönlicher Bestmarke von 90,0156 Zählern vom vierten auf den dritten Platz und durfte sich mit Bronze über ihre erste Medaille freuen.

Alexandri steigerte im Stadio Nicola Pietrangeli ihre Bestleistung um mehr als einen Punkt und durchbrach erstmals auch die magische Marke von 90 Punkten. Die 24-Jährige musste sich nur der neuen Europameisterin und Favoritin Marta Fiedina aus der Ukraine, die 92,6394 Punkte erzielte, und der italienischen Lokalmatadorin Linda Cerruti (90,8839) geschlagen geben. Alexandris Schwestern Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri, die bei der WM im Juni in Budapest im Duett Bronze gewonnen hatten, liegen auch auf Medaillenkurs.

„Ich bin aktuell wirklich sehr glücklich und hoffe, dass ich das nochmal wiederholen kann. Es war sehr knapp im Vorkampf, und die Medaille heute gibt mir viel Motivation und Selbstvertrauen für Sonntag“, freute sich die frischgebackene EM-Dritte. Die im WM-Bewerb vor ihr gelegene Evangelia Platanioti verwies Vasiliki Alexandri um mehr als einen Punkt auf Platz vier. Da die Griechin vor ihr geschwommen war, wusste sie schon um die gesteigerte Medaillenchance. „Ich bin sehr glücklich, ich kann es nicht glauben.“

Vasiliki Alexandri (AUT)
GEPA/Philipp Brem
Trotz angeschlagener Gesundheit katapultierte sich Alexandri mit einer makellosen Vorstellung in die Top Drei

Vor allem die hohe Benotung war Balsam für die Seele der Schwimmerin, nachdem sie bei der WM in Budapest noch mit den Kampfrichterinnen und -richtern gehadert hatte: „Es ist das erste Mal, dass ich über 89 Punkte bekommen habe, und es ist unglaublich, vor allem für die technische Choreographie.“ Im Vorjahr, ebenfalls in Budapest, war Vasiliki Alexandri als Vierte nur knapp am EM-Podest vorbeigeschrammt. „Diesmal wollte ich es so extrem für mich. Ich wollte besser als bei der WM sein.“ Es ist Österreichs achte EM-Medaille im Synchronschwimmen, die fünfte in Bronze.

Bestleistung trotz verlorener Trainingstage

Die Medaille von Solokämpferin Vasiliki glänzte angesichts der Vorgeschichte wie Gold. Am Wochenende hatte die Schwimmerin aufgrund einer Anginaerkrankung noch 39,5 Grad Fieber. Auch am Wettkampftag war Alexandri noch nicht ganz auf der Höhe, das Thermometer zeigte immer noch eine Temperatur von 37,7 Grad an. Trotzdem zeigte sie die laut Trainerin Albena Mladenova beste Leistung: „Es war ihr bisher bester Wettkampf.“

„Ich habe am Wochenende schon geglaubt, es ist aus. Ich habe drei Tage Training verloren, dann aber versucht, wieder ins Wasser zu gehen, damit ich das Wassergefühl habe“, sagte die EM-Dritte von Rom. In der Freien Kür am Sonntag hat Vasiliki Alexandri, die bei der WM noch mit zwei fünften Plätzen die Podestränge knapp verpasst hatte, eine weitere Medaillenchance.

Schwestern auf Silberkurs

Ihre beiden Drillingsschwestern sind am Vormittag als Vorkampfzweite souverän in das Finale in der Freien Kür eingezogen. Mit 92,6000 Punkten fehlten nur 0,2 Zähler auf die bisherige Bestbewertung der zweifachen WM-Dritten von Budapest. Im Finale werden die beiden Geschwister ihr Programm „Böse Puppen“ zum letzten Mal schwimmen, in der neuen Saison wird Neues einstudiert. Noch am Freitag wurde ein Training für den letzten Feinschliff absolviert, Coach Albena Mladenova sah noch Optimierungsmöglichkeiten.