Dominik Reiter (Altach) und David Schnegg (Sturm)
GEPA/Hans Oberlaender
Bundesliga

Sturm feiert Kantersieg über Altach

Puntigamer Sturm Graz hat am Samstag in der Admiral Bundesliga einen 4:0-Kantersieg über Cashpoint SCR Altach gefeiert. Rasmus Höjlund (15.), Emanuel Emegha (72., 89.) beim Heimdebüt und Moritz Wels (78.) trafen für die Steirer, die sich wenige Tage nach dem Europacup-Auftritt gegen Dynamo Kiew lange Zeit schwergetan hatten. Altach entglitt die Partie in Unterzahl nach einem kuriosen Platzverweis von Dominik Reiter (67.).

Sturm hat nach je zwei Siegen und zwei Siegen damit acht Punkte auf dem Konto, Altach hält nach vier Runden bei ebensovielen Punkten. Graz ist für die Vorarlberger weiter keine Reise wert, beim 20. Gastspiel setzte es die bereits 16. Niederlage.

Bei Sturm stand Höjlund etwas überraschend in der Startformation. Der Einsatz des Dänen war nach einer Muskelverhärtung im Oberschenkel unsicher gewesen. Mit Stefan Hierländer führte ein weiterer Wackelkandidat die Grazer aufs Feld. Trainer Christian Ilzer forcierte eine Elf im Spielrhythmus. Altach-Coach Miroslav Klose tauschte aufgrund offenbar schwacher Trainingsleistungen infolge des 3:2 gegen die Wiener Austria das junge offensive Mittelfeldtrio hinter Sturmspitze Atdhe Nuhiu aus.

Sturm setzt sich mit Sieg gegen Altach an die Spitze

Sturm Graz hat mit einem 4:0-Kantersieg gegen Altach am Samstag vorübergehend die Tabellenführung in der Bundesliga übernommen.

Höjlund trifft nach Casali-Patzer

Die zerfahrene Anfangsphase durchbrach Altach-Goalie Tino Casali mit einem fatalen Fehlpass. Alexander Prass fing die Kugel ab, im Zentrum war Höjlund zur Stelle und erzielte im Rutschen sein drittes Saisontor (15.). Auf der Gegenseite war Stefan Haudum überrascht von der sich bietenden Ausgleichschance (25.). Sturms Tomi Horvat hatte eine Flanke vor Haudums Füße verlängert, doch dieser „rasierte“ den Ball.

Altach schaffte es zusehends, das Spiel in die Grazer Hälfte zu verlagern. Sturm lauerte auf Konterchancen, beschränkte sich auf das Notwendigste – und war nach einigen Halbchancen in der 37. Minute im Glück: Nach einem Nuhiu-Kopfball zappelte der Ball im Netz. Referee Gerhard Grobelnik hatte da aber schon einen Luftzweikampf zwischen Lukas Gugganig und David Affengruber als Foul gewertet und dem Videoschiedsrichter die mögliche Intervention genommen.

Der Favorit hätte dennoch zur Pause komfortabel führen können. Doch Höjlund scheiterte mit einem lässigen Lupfer an Casali. Der 19-jährige Jungstar, der an der Grenze zum Abseits im Bereich der Mittellinie gestartet war, trabte danach ungläubig in die Kabine.

Entscheidung für Sturm in Überzahl

Die Grazer drückten nach dem Seitenwechsel wieder mehr aufs Tempo. Abschlüsse von Horvat (52./Schuss) und Gorenc-Stankovic (53./Kopfball) fielen zentral aus. Klose reagierte und brachte mit Alexis Tibidi und Jan Jurcec zwei in der Startformation erwartete Kräfte. Altach wurde schlagartig gefährlicher, Nuhiu köpfelte eine Flanke von Manuel Thurnwald über die Latte.

Ein Grazer Konter brachte Reiter eine seltene Gelb-Rote Karte ein (67.). Grobelnik ahndete dabei gleich zwei Vergehen in einem Angriff. Fünf Minuten später erhöhte Emegha beim Heimdebüt. Der niederländische U19-Teamstürmer, erst kurz nach dem Platzverweis eingewechselt, entschied sich gegen das Abspiel auf Höjlund und überwand Casali mit einem Schuss ins kurze Eck (72.). Altach monierte ein Foulspiel des Torschützen, es blieb aber beim Treffer.

Die Angelegenheit wurde dann noch deutlich: Der 17-jährige Wels erzielte aus spitzem Winkel sein erstes Bundesliga-Tor (78.). Der Youngster war erst Sekunden zuvor für Hierländer eingewechselt worden und traf noch mit der zu übergebenden Kapitänsbinde in der Hand. Emegha drückte einen Ljubic-Querpass aus kurzer Distanz noch zum Doppelpack über die Linie (89.).

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Am Ende war das Ergebnis sehr, sehr deutlich – das Spiel war es aber überhaupt nicht. Das Ergebnis war schon das Allerbeste am heutigen Tag, aber: Nach 120 Europacup-Minuten am Dienstag nehme ich ein 4:0 liebend gerne. Über das Wie müssen wir uns natürlich unterhalten. Für mich war es wichtig, eine eingespielte Mannschaft zu haben. Wir waren dann aber nicht so schnell im Kopf, haben Situationen nicht so schnell erkannt. Wir haben in gewissen Situationen auch Glück gehabt. Aber man muss in gewissen Momenten auch da sein.“

Miroslav Klose (Altach-Trainer): „Gefühlt war es keine 0:4-Niederlage, sondern vielleicht eher ein 0:1, 0:2. Ich habe der Mannschaft gerade ein Kompliment gemacht. Das sind nicht die Mannschaften, mit denen wir uns messen können. Wir können hier Punkte mitnehmen, das wollen wir auch, wenn wir hierher reisen. Aber das ist – auch wenn sie dienstags gespielt haben – eine gute Mannschaft. Wenn wir das erste Tor nicht so früh bekommen, weil wir wieder einen Eigenfehler machen, dann sieht es anders aus.“

Admiral Bundesliga, vierte Runde

Samstag:

Sturm Graz – Altach 4:0 (1:0)

Graz, Merkur Arena, 8.617, SR Grobelnik

Torfolge:
1:0 Höjlund (15.)
2:0 Emegha (72.)
3:0 Wels (78.)
4:0 Emegha (89.)

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Wüthrich, Affengruber, Schnegg – Hierländer (77./Wels), Gorenc-Stankovic (69./Ljubic), T. Horvat (86./Oroz), Prass – Sarkaria (68./Emegha), Höjlund (86./Lang)

Altach: Casali – Thurnwald (83./Bukta), L. Gugganig (73./Forson), Zwischenbrugger, Edokpolor – Jäger, Haudum (83./Aigner) – Reiter, Tartarotti (56./Tibidi), Schreiner (56./Jurcec) – Nuhiu

Gelb-Rote Karte: Reiter (67.)

Gelbe Karten: Gorenc-Stankovic, Affengruber, Gazibegovic bzw. Haudum, Jäger, Zwischenbrugger, Nuhiu

Die Besten: Prass, Hierländer, Emegha bzw. Thurnwald, Edokpolor, Tibidi