Golf

Straka verpasst Sieg nach Krimi im Stechen

Sepp Straka hat seinen zweiten Sieg auf der PGA-Tour nur hauchdünn verpasst. Der gebürtige Wiener zog am Sonntag erst in einem dramatischen Stechen um das mit 15 Millionen Dollar dotierte St. Jude Championship in Memphis gegen Will Zalatoris aus den USA den Kürzeren und wurde damit Zweiter.

Der 29-jährige Straka, der als Zweitplatzierter in die Schlussrunde gegangen war, durfte sich allerdings mit einem Preisgeld von 1,635 Millionen Dollar (rund 1,59 Mio. Euro) trösten. Der Österreicher, der auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt, spielte am Schlusstag der Turniers eine gute 67er-Runde und kam gesamt auf 265 Schläge (15 unter Par).

Sieger Zalatoris war mit einem Schlag Rückstand auf den 29-Jährigen in den Sonntag gegangen und glich mit einer 66 aus. Einen rabenschwarzen Tag erwischte hingegen der nach Runde drei führende J.J. Spaun aus den USA. Mit einer 78er-Runde wurde er auf Rang 42 durchgereicht.

Will Zalatoris
APA/AFP/Getty Images/Andy Lyons
Zalatoris durfte sich über seinen ersten Sieg auf der PGA-Tour freuen

Entscheidung fällt am dritten Extraloch

An der Spitze ging die Partie in die Verlängerung, wo auf den ersten zwei Löchern keine Entscheidung fiel. Auf dem dritten Extraloch, der 11, hatte dann Zalatoris das bessere Ende für sich. Der 25-jährige US-Golfer kam mit einem Bogey ins Ziel, während Straka seinen Ball ins Wasser setzte, zwei Strafschläge kassierte und damit verlor.

„Es war ziemlich verrückt“, sagte Straka danach. „Auf diesem Platz bist du bei jedem Schlag am Rande deiner Komfortzone. Dann kommen noch die Nerven dazu“, erklärte der Longhitter. „Natürlich hätte ich gerne gewonnen, aber ich freue mich für Will, der hat es verdient.“ Für seinen Premierensieg auf der PGA-Tour kassierte Zalatoris 2,7 Millionen Dollar (2,63 Mio. Euro).

Beste Platzierung in Weltrangliste

Straka durfte sich über 1,635 Millionen Dollar (1,59 Mio. Euro) freuen, das ist Preisgeldrekord für einen Österreicher. Für seinen Sieg beim Honda Classic in Palm Beach Gardens im Frühjahr hatte er 1,4 Millionen Dollar erhalten. In der Weltrangliste verbesserte er sich auf Rang 43 und liegt damit so weit vorne wie noch nie zuvor.

Das sensationelle Abschneiden Strakas beim ersten FedExCup-Play-off-Turnier kommt gemessen an dessen letzten Leistungen etwas überraschend. Er hatte bei seinen letzten sechs Turnieren jeweils den Cut verpasst. Im TPC Southwind im Südosten der Tennessee-Metropole Memphis zeigte Straka aber vier konstant starke Runden und war von Beginn an vorne mit dabei.

Schwab verpasst Cut, Straka noch tatendurstig

Matthias Schwab hingegen hatte beim St. Jude Championship, wo die Top 125 des FedExCups abschlugen, den Cut verpasst und damit seine Saison beendet. Beim zweiten Play-off-Turnier ab kommendem Donnerstag, dem ebenfalls mit 15 Mio. Dollar dotierten BMW Championship in Wilmington/Delaware, starten nur mehr die besten 70 – unter ihnen auch Straka. Einen Cut gibt es nicht.

Beim Finalturnier in Atlanta (Tour Championship) eine Woche später sind es gar nur mehr die Top 30. Straka hat sich für beide Bewerbe qualifiziert, als erster Österreicher überhaupt, und kann noch kräftig Punkte und Preisgeld sammeln. „Ich freue mich auf mein erstes BMW Championship und mein erstes Tourfinale. Zeit heißzulaufen“, schrieb Straka auf Instagram.