LASK-Coach Dietmar Kühbauer
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Bundesliga

Kühbauer feiert Erfolgslauf im Stillen

Der LASK ist nach vier Runden der Admiral Bundesliga weiter die Mannschaft der Stunde. Mit dem 2:1-Erfolg am Sonntag im Schlager gegen Rapid festigte die Mannschaft von Trainer Dietmar Kühbauer ihre Tabellenführung. Der 51-Jährige feierte den Triumph über seinen Ex-Club trotz großer Emotionen im Stillen. Wichtiger als die persönliche Genugtuung war Kühbauer das „unglaublich gute Spiel“ seiner Burschen.

„Es wird nie enden, dass ich Rapidler sein werde. Aber ich habe das jetzt schon 117.000-mal gesagt, dass ich für den Club, für den ich arbeite, alles genauso investieren werde“, stellte Kühbbauer nach dem Sieg gegen Rapid noch einmal klar, dass sein Fokus auf der Gegenwart und nicht der Vergangenheit liegt. Sein Investment in Linz wirft aktuell auch Gewinne ab. Der LASK traf in allen neun Pflichtspielen unter Kühbauer immer mindestens einmal und steht nach vier Runden mit zehn Punkten weiter an der Tabellenspitze.

Der Erfolg über den bisherigen LASK-Angstgegner Rapid sei die Bestätigung des Aufschwungs, so Kühbauer: „Ein verdienter Sieg. Speziell in der ersten Hälfte war das ein unglaublich gutes Spiel von uns.“ Erstmals seit neun Spielen gelang den Linzern ein Dreier gegen Grün-Weiß. Thomas Goiginger (10.) und Keito Nakamura (43.) legten vor der Pause den Grundstein. „Wir haben diese Statistik jetzt verändert, da ist die Tabellenführung nicht einmal das größte Thema“, gab der Coach Einblick.

LASK feiert Sieg gegen Rapid

Der LASK bleibt in der Admiral Bundesliga weiter an der Tabellenspitze. Nach drei Jahren ohne Sieg gegen Rapid Wien feierten die Schwarz-Weißen in Pasching einen 2:1-Erfolg.

Kühbauer zeigte sich im Nachhinein nur „überrascht“ von der Aufstellung Rapids. „Weil sie schon defensiv eingestellt waren“, sagte der LASK-Trainer. Trotzdem habe sich seine Mannschaft von der unerwarteten Taktik des Gegners nicht aus dem Tritt bringen lassen, lobte Kühbauer seine Mannschaft: „Wir mussten Lösungen finden, und die haben wir gefunden.“

Aufarbeitung im Kammerl

Dass er nach dem Spiel nicht gemeinsam mit den Fans und der Mannschaft auf dem Rasen feierte, habe nichts mit laut gewordener Kritik bei seinem Amtsantritt zu tun, sondern sei üblich, so Kühbauer. „Das habe ich mein ganzes Leben noch nicht gemacht. Die Spieler haben die große Arbeit geleistet und verdienen es sich. Ich freue mich in meinem Kammerl wunderbar“, erklärte er. Es sei entscheidend, wie es dem LASK geht, und nicht, „ob ich da mithupf. Ich bin oben in meinem Trainerkammerl gesessen und habe ein Bier getrunken. Das ist ganz selten bei mir, aber heute war es notwendig.“

LASK-Jubel nach dem Match
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Kühbauer überließ die Party auf dem Platz lieber den spielenden Hauptdarstellern

Der Blick des Trainers, der trotz des emotionalen Aufeinandertreffens mit Rapid in der Nacht davor „genauso gut geschlafen“ hatte wie vor anderen Spielen, war schon unmittelbar danach wieder nach vorne gerichtet. Am Samstag geht es nach Graz zu Vizemeister Sturm. Der LASK-Trainer wollte eine mögliche Euphorie nach dem fast perfekten Saisonstart mit drei Siegen und einem Remis erst gar nicht aufkommen lassen. „Wir haben jetzt den Anfang gemacht, aber nicht mehr. Die Mannschaft kann sehr gut Fußball spielen.“

Rapid rotiert und enttäuscht

Bei Rapid war die Enttäuschung nach der ersten Liganiederlage hingegen deutlich zu spüren. „Der LASK war in allen Belangen ein bisschen besser“, sagte Rapids Ersatzkapitän Marco Grüll, Torschütze zum 1:2 in der 93. Minute. „Wir waren einfach nicht gut, eine verdiente Niederlage“, sagte Guido Burgstaller, der die Pleite aber mit Hinblick auf das Play-off der Conference League am Donnerstag gegen den FC Vaduz (20.00 Uhr, live in ORF1) abhaken wollte: „Wir können nicht lange darüber nachdenken, das ist das Gute.“

Trainer Ferdinand Feldhofer rotierte seine Elf nach der 120-minütigen Europacup-Schicht gegen Neftci Baku drei Tage zuvor an acht Positionen durch. „Ich wollte nicht acht Spieler rotieren, das war nicht der Plan“, sagte der Coach, der kurzfristig auf angeschlagene Spieler wie Patrick Greil oder Maximilian Hofmann verzichten musste. Feldhofer wollte aber auch nicht das Risiko gehen, „angeschlagene oder extrem müde Spieler reinzuhauen, die dann für den Herbst vielleicht ausfallen. Da mache ich nicht mit.“

Auffallend war, dass Rapid in der zweiten Hälfte wie so oft ideenlos im letzten Drittel agierte. „Wir wollten das Spiel drehen, konnten aber keine ganz gefährlichen Torchancen kreieren“, gab Feldhofer zu. In der ersten Hälfte hätten Basics wie Zweikampfverhalten, Abstände und zweite Bälle nicht gepasst. Das soll sich spätestens beim Gastspiel gegen den FC Vaduz ändern. „Wenn man die Namen hört, dann sind wir Favorit. Das nehmen wir auch gerne wieder an“, sagte Feldhofer vor dem Duell gegen den Vorletzten der zweiten Schweizer Liga.