Felix Auböck
GEPA/Philipp Brem
Schwimm-EM

Auböck krault zu 200-m-Bronze

Felix Auböck hat am Montag bei der Langbahn-EM für die erste österreichische Medaille im Beckenschwimmen gesorgt. Der WM-Fünfte musste sich im Finale über 200 m Kraul nur dem rumänischen Jungstar David Popovici und dem Schweizer Antonio Djakovic geschlagen geben und eroberte damit Bronze. Wenig später zogen Bernhard Reitshammer und Valentin Bayer ins 50-m-Brust-Finale ein.

Der 25-jährige Niederösterreicher kam auf eine Zeit von 1:45,89 Minuten und distanzierte damit den viertplatzierten Italiener Marco de Tullio um 0,48 Sekunden. Gold ging in souveräner Manier an den 17-jährigen Popovici, der nach seinem 100-m-Triumph in Weltrekordzeit für die doppelte Distanz 1:42,97 benötigte und damit wie bei der WM in Budapest das Kraul-Double über 100 und 200 m schaffte.

Auböck steigerte sich im Endlauf im Vergleich zum Halbfinale um 0,71 Sekunden und gegenüber dem Vorlauf gar um mehr als zwei Sekunden. Für Auböck, dessen OSV-Rekord aus dem WM-Finale 1:45,11 lautet, ist es die zweite EM-Medaille nach Silber über 400 m Kraul 2021 in Budapest. Über seine Paradestrecke war der Olympiavierte von Tokio im Vorjahr auch Kurzbahn-Weltmeister geworden.

Silber und Bronze bei Schwimm-EM

Felix Auböck hat bei der Langbahn-EM für die erste österreichische Medaille im Beckenschwimmen gesorgt. Der WM-Fünfte eroberte Bronze über 200 m Kraul. Die Synchronschwimmerinnen Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri gewannen wie zuvor schon in der Freien Kür auch im Technischen Finale Silber.

Schlussspurt bringt Medaille

„Ich bin überglücklich, vor allem, dass das Glück auf meiner Seite war“, meinte Auböck nach dem Finale strahlend. „Ich habe versucht, nicht über die Medaille nachzudenken, einfach nur über das Rennen, wie ich mein bestes Rennen machen kann und einfach racen und das andere in den Hintergrund setzen, was nicht einfach ist. Aber es hat heute funktioniert.“ Nach Platz sechs am Vortag im Semifinale lag er bei allen drei Wenden auf Rang sieben, war bei 150 m aber gut dabei und zündete auf der letzten Länge den Turbo.

„Ich bin nicht der Schnellste vorneraus und ich weiß, wenn, dann muss es hinten passieren“, sagte Auböck. Er hatte sich für die Titelkämpfe unter anderem vorgenommen, die 200 m als seine zweite Hauptstrecke zu etablieren.

Schließlich fehlten ihm nur 0,29 Sekunden auf den zweitplatzierten Djakovic. Popovici wiederum fehlten 0,97 Sekunden auf den bei der Rom-WM 2009 vom Deutschen Paul Biedermann fixierten Weltrekord. Der Youngster hat auch ein Antreten über 400 m Kraul angedeutet – u. a. gegen Auböck.

Eine ganz besondere Medaille

Der wollte aber vorerst einmal den Moment genießen. „Diese Medaille bedeutet mir ganz, ganz viel. Ich habe nicht so viele, und jede Medaille ist etwas ganz Besonderes. Vor allem, da ich jetzt erst Medaillen gewinne mit 24, 25 Jahren. Ich habe davor mit meinem Trainer gesprochen, egal was ist, die letzten 15 Meter einfach durch, und schau, dass du die Frequenz hoch kriegst, und einfach ins Finish hinein. Jetzt ist es wichtig, den Erfolg zu genießen und zur Siegerehrung gehen zu dürfen.“

Felix Auböck
AP/Gregorio Borgia
Die Freude über seine zweite EM-Medaille war Felix Auböck anzumerken

Reitshammer und Bayer im 50-m-Brust-Finale

Zu der wollen am Dienstag (Finale um 18.12 Uhr) auch Reitshammer und Bayer, die im 50-m-Brust-Halbfinale in 27,19 bzw. 27,34 Sekunden als Vierter bzw. Sechster in die Medaillenentscheidung einzogen.

„Sowieso denkt man daran“, meinte der Tiroler Reitshammer. „Aber es bringt nichts, wenn man zu viel über die Medaille nachdenkt.“ Er wollte das Semifinale noch per Video analysieren. „Wir werden sicher noch Sachen finden." Wie schon im 100-m-Endlauf und im Semifinale geht es in der Entscheidung Kopf an Kopf mit Bayer. „Es fühlt sich an wie bei Staatsmeisterschaften“, sagte der Niederösterreicher. Seine Bestzeit drückte der 22-Jährige am Montag um gleich 0,32 Sekunden.

Kreundl im 200-m-Lagen-Halbfinale out

Im Halbfinale über 200 m Lagen der Frauen auf der Strecke blieb Lena Kreundl. Die Oberösterreicherin war in 2:15,37 Minuten um 0,40 Sekunden langsamer als im Vorlauf, in dem sie die siebentbeste Zeit erzielt hatte, und kam damit nicht über Platz 13 hinaus.

„Ich bin mit der Gesamtleistung super zufrieden“, sagte die 24-Jährige danach. „Ich hatte hier meine ersten zwei Semis überhaupt auf der Langbahn“, sagte Kreundl, die der um über zwei Sekunden verpasste Finaleinzug nicht schmerzte.

Bereits am Vormittag im Vorlauf über 50 m Brust waren Heiko Gigler (28,00/20.) und Luka Mladenovic (29,06/40.) ausgeschieden. Lena Grabowski, die EM-Achte über 200 m Rücken, ließ ihre Saison in 1:03,32 Minuten mit Rang 31 über 100 m Rücken ausklingen.

Quadarella sorgt für Heimsieg

Am Abend sorgte die Italienerin Simona Quadarella für einen umjubelten Heimsieg, sie gewann über 1.500 m Kraul in 15:54,15 Minuten. Gold über 100 m Delfin ging in 56,66 Sekunden an die Schwedin Louise Hansson, über 200 m Brust triumphierte die Schweizerin Lisa Mamie in 2:23,27 Minuten.

Die 50 m Rücken der Männer gewann der Grieche Apostolos Christou in 24,36 Sekunden. Die Mixed-Staffel über 4 x 100 m Kraul sicherte sich in 3:22,80 Minuten Frankreich. Sarah Sjöström gewann mit Schweden Bronze und ist nunmehr mit 26 EM-Medaillen alleinige Nummer eins.