Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger
AP/David J. Phillip
Leichtathletik-EM

Weißhaidinger um neue Serie bemüht

Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger hat bei der Leichtathletik-EM im Rahmen der European Championships in München den Einzug ins Finale am Freitag ohne Pronbleme geschafft. Mit 65,48 Meter erzielte er die insgesamt viertbeste Weite.

Seine Serie von drei Bronzemedaillen bei Großereignissen wurde zuletzt bei der WM unterbrochen, eine neue soll eröffnet werden. „Ich bin der Jäger, der das Feld von hinten aufrollen kann“, sagte der Oberösterreicher zur Ausgangsposition vor der EM.

In den Wochen vor den Titelkämpfen tankte er Kraft, um nicht nur bei den Europameisterschaften fit zu sein, sondern bis zum Diamond-League-Finale in Zürich durchzukommen. Die Vorbereitung auf München verlief wunschgemäß, der Testwettkampf in Andorf brachte bei schwierigen Verhältnissen gute Würfe und die Siegerweite von 66,82 m.

Die vor rund einem Monat in den USA angewandte riskante Taktik ging nicht auf, die Enttäuschung ob dem zehnten WM-Platz nach drei Bronzenen bei EM, WM und Olympia in Folge war daher groß. Psychologischer Kraftakt war aber keiner nötig gewesen. „Die Anweisung war, geh’ voll rein. Dann ist er ausgerutscht und nicht mehr in die Position reingekommen. Aber man darf nicht mehr draus machen, als es war“, sagte Trainer Gregor Högler.

Weißhaidinger will Revanche für WM

Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger startet am Mittwoch mit der Qualifikation in die Leichtathletik-EM in München. Ziel ist eine Medaille und die Revanche für die verpatzte WM vor wenigen Wochen.

„Hinten raus wird attackiert“

„Wir werden entspannter und ruhiger anfangen. Er wird langsamer reindrehen und sich dann über die Würfe steigern. Hinten raus wird attackiert.“ Viel zu arbeiten gab es aber an der Technik nicht, das Timing sollte wieder passen. Man habe das in Andorf bereits getestet. „Es war der schwächste Punkt im Kettenglied, wir haben ein paar spezielle Übungen gemacht. Aber es war nicht zu viel zu verbessern“, merkte auch Weißhaidinger am Montag bei einem Medientermin in München an.

Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger
GEPA/Patrick Steiner
Beim Medientermin in München gab sich Weißhaidinger entspannt

In Eugene hatte Weißhaidinger die Qualifikation mit dem ersten Wurf erledigt. Der Kreis im Münchner Olympiastadion ist laut Weißhaidinger „normal“, also nicht so schnell wie in den USA, und auch nicht rutschig. „Das war für mich die wichtigste Information, mehr Infos brauche ich dann nicht“, sagte der 30-jährige Athlet. Das kommt auch der Technik entgegen.

„Ich fühle mich bereit“

Ein verpatzter Wettkampf hat Weißhaidinger, der insgesamt eine starke Saison abliefert, nicht die Mitfavoritenrolle genommen. Er sieht es sportlich. „Ich bin als Zehnter der WM angereist, das ist jetzt eine andere Position, macht aber auch recht Spaß. Das passt so, wie es ist“, sagte der Oberösterreicher. „Ich fühle mich bereit. Die Vorfreude ist groß, in München im Olympiastadion werfen zu können – noch dazu vor meiner Familie und vielen Freunden“, fiebert der 30-Jährige dem zweiten Saisonhöhepunkt entgegen.

In den USA räumten der Slowene Kristjan Ceh (71,13 m) sowie die Litauer Mykolas Alekna (69,27 m) und Andrius Gudzius (67,55 m) die Medaillen ab. Die besten Diskuswerfer der Welt kommen aus Europa, womit die Konkurrenz wieder gleich stark ist. Und auch wenn EM statt WM davor steht, ist die Wertigkeit deshalb um nichts geringer, zumal die direkte Qualifikationsweite mit 66 m gleich hoch ist wie bei der WM.