Die österreichische Kletterin Jessica Pilz
APA/AFP/Tobias Schwarz
Kletter-EM

Pilz „gespannt“ auf neuen Kombi-Bewerb

Als Vizeeuropameisterin im Vorstieg und Habfinal-Achte im Bouldern hat sich Jessica Pilz die Teilnahme am Kombinationsbewerb am Mittwoch bei der Kletter-EM in München gesichert. Das war auch in Hinblick auf Olympia 2024 wichtig, denn viele Bewerbe des neuen Formates wird es bis Paris nicht geben. „Ich bin wirklich gespannt, wie das abläuft“, sagte Pilz am Dienstag bei einem Medientermin.

Die Kombi auf dem Königsplatz beginnt um 15.00 Uhr (live in ORF Sport +). Geklettert werden muss zunächst eine Runde mit vier Bouldern, wobei zwei Zonen und das Top statt üblicherweise eine Zone und das Top warten. Wer auf Anhieb alle Aufgaben löst, erhält 100 Punkte, pro fehlgeschlagenem Versuch werden 0,1 Zähler abgezogen. Im Vorstieg (Lead) ab 17.00 Uhr (live in ORF Sport +) gibt es ebenfalls 100 Punkte zu holen, die letzten 30 Züge werden gewertet.

Topfavoritin im Achterfeld ist München-Doppeleuropameisterin Janja Garnbret. Die Slowenin kann sich in der derzeitigen Form nur selbst schlagen. Aber auch die Olympiasiegerin betritt Neuland. In Tokio umfasste die Kombi inklusive Speed noch drei Disziplinen, für Paris wurde auf großem Wunsch der Athletinnen und Athleten das Format adaptiert, letztlich sehnen diese aber drei Einzel-Medaillenentscheidungen herbei – doch das ist Zukunftsmusik.

„Es hängt recht viel vom Routenbau ab“

Allgemein wird gerätselt, ob die Routen vom Schwierigkeitsgrad her ähnlich sein werden wie in den Einzel-Entscheidungen. Ein Routenbauer habe Pilz signalisiert, dass man anders bauen muss als für einen normalen Lead-Bewerb, man müsse sich am Bewertungssystem orientieren. Was genau anders gebaut wird, verriet er der 25-jährigen Niederösterreicherin nicht. „Es ist ein starkes Finalfeld, es sind Lead- und Boulder-Spezialistinnen dabei. Ich glaube, es hängt recht viel vom Routenbau ab“, so Pilz.

Die österreichische Kletterin Jessica Pilz
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Der Lead-Bewerb in der Kombi muss anders gebaut werden als in einer Einzel-Entscheidung

Sie sei sehr zufrieden damit, wie bisher geschraubt worden sei in München, bei den Männern allerdings hatte es im Boulder nicht gepasst. „Wenn es kein Top gibt, ist das nicht gut. Für die Zuschauer wird es auch fad, wenn alle am Boden rumstehen.“ In der Haut der Routenbauer möchte sie aber nicht stecken, speziell im Boulder sei das Einschätzen, was noch machbar sei, sehr schwierig.

Erkenntnisse für nachfolgende Bewerbe nützlich

Die Erkenntnisse der München-Kombi werden für die nachfolgenden Bewerbe nützlich sein, der nächste folgt beim Weltcup im Herbst in Japan. „Es ist für jeden neu, von Wettkampf zu Wettkampf werden es mehr Erfahrungen“, weiß Pilz. Die Männer sind am Donnerstag an der Reihe, Österreich ist durch Boulder-Europameister Nicolai Uznik und Routinier Jakob Schubert vertreten, der sich in Bayern auch noch sein Edelmetall sichern will.