Einwurf von Adis Jasic (WAC)
GEPA/Wolfgang Jannach
Conference League

WAC möchte auch letzte Hürde nehmen

Eine Hürde muss der Wolfsberger AC noch meistern, um die Gruppenphase der UEFA Europa Conference League zu erreichen. Im Weg steht noch der norwegische Vizemeister Molde FK. Am Donnerstag (19.00 Uhr, live in ORF1) tritt die Auswahl von Trainer Robin Dutt zum Play-off-Hinspiel im hohen Norden Europas an. „Molde ist sicherlich leicht favorisiert, aber wir haben natürlich auch unsere Chancen“, hofft Dutt auf eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Klagenfurt am 25. August.

Für den WAC geht es nicht nur um das Erreichen der dritten Europacup-Gruppenphase in der Clubgeschichte – 2019 und 2020 gelang das den Kärntnern in der Europa League –, sondern auch um ein Millionenzubrot. Knapp drei Millionen würde der Verein einstreichen, sollte Molde eliminiert werden. In der Conference League würde dann zudem jeder Sieg mit einer Prämie von 500.000 Euro versilbert werden.

Der Gegner hat es jedoch in sich: Molde ist unter Trainer Erling Moe – er hatte Ende 2018 von Ole Gunnar Solskjaer übernommen – nach 18 von 30 Runden überlegener Tabellenführer der norwegischen Eliteserien. Der vierfache Landesmeister setzte sich in der ECL-Qualirunde drei gegen Kisvarda aus Ungarn mit einem Gesamtscore von 4:2 durch. Während das Hinspiel daheim mit 3:0 gewonnen wurde, zeigten die Ungarn aber im Rückspiel (2:1), dass die Norweger zu schlagen sind.

Spielszene der ECL-Qualipartie Kisvarda gegen Molde
AP/MTI/Attila Balazs
In der dritten Qualirunde bot Molde gegen Kisvarda nur daheim eine souveräne Vorstellung und verlor auswärts 1:2

Duell mit Ex-Club von Haaland

„Molde ist eine international sehr erfahrene Mannschaft mit einem hohen norwegischen Anteil. Sie liegen im UEFA-Ranking deutlich vor uns. Das heißt, es ist schon eine sehr große Herausforderung, dieses Spiel“, weiß Dutt. Der WAC-Trainer sieht wenig Schwächen bei dem Club, wo einst Stürmerstar Erling Haaland als 17-Jähriger kickte, bevor er nach Salzburg wechselte. „Sie sind sehr breit aufgestellt, gute Organisation defensiv, offensiv sehr ballsicher. Man merkt einfach durch die vielen Erfolge auch auf nationaler Ebene, dass eine gewisse Selbstverständlichkeit in ihrem Spiel ist, eine gewisse Routine und Abgeklärtheit.“

ECL-Play-off, Hinspiel

Donnerstag, 19.00 Uhr:

Molde FK – WAC

Molde, Aker-Stadion, SR Papapetrou (GRE)

Mögliche Aufstellungen:

Molde: Karlström – Risa, Hansen, Haugan – Linnes, Breivik, Mannsverk, Eriksen, Haugen – Zekhnini, Fofana

WAC: Bonmann – Baumgartner, Piesinger, Schifferl – Jasic, Kerschbaumer, Ballo, Leitgeb, Scherzer – Röcher, Baribo

Das Spiel ist in Konferenzschaltung live in ORF1 und in voller Länge im Livestream zu sehen:
Molde FK – WAC

Das hatte vor zwei Jahren auch schon Rapid in der Europa-League-Gruppenphase zu spüren bekommen, als die Hütteldorfer 0:1 in Molde verloren und nach einem Heim-2:2 ausschieden, während die Skandinavier die K.o.-Phase erreichten. Doppeltorschütze in Wien war damals Magnus Wolff Eikrem, heute der etatmäßige Kapitän, der zuletzt allerdings fehlte.

Durchwachsener Saisonstart

Für den WAC ist der Saisonstart mit zwei Punkten aus vier Spielen bisher eher mäßig verlaufen. Auch im ECL-Duell mit Gzira United aus Malta waren die Lavanttaler nach einem Heim-0:0 erst beim 4:0 im Rückspiel auf der Insel souverän. Bei der 1:2-Auswärtsniederlage in Salzburg am vergangenen Sonntag zeigten die Kärntner immerhin nach der Pause auf. „Wir können auf dieser zweiten Halbzeit aufbauen. Wenn wir uns gegen Salzburg Chancen in dieser Form erarbeiten, dann erwarte ich natürlich, dass uns das auch gegen Molde gelingt“, hofft Dutt.

Personell kann der Deutsche aus dem Vollen schöpfen. „Es sind körperlich alle fit. Die Spieler sind auch vom Kopf her vorbereitet. Sie haben gegen Salzburg gesehen – gegen eine Mannschaft, die international jetzt nicht gespielt hat – dass sie körperlich zulegen konnten in der letzten halben Stunde.“ Insofern haben die bisherigen englischen Wochen beim WAC noch keine Spuren hinterlassen.

In Norwegen erwartet die Kärntner im modernen, 11.249 Zuschauerinnen und Zuschauer fassenden Aker-Stadion erneut ein Kunstrasen. Dutt sah das nicht als Nachteil. „Wir haben auf Malta schon auf Kunstrasen gespielt. Auch im Cup gegen Deutschlandsberg spielen wir wieder auf einem Kunstrasen. Das ist kein Problem für uns.“