Bernhard Reitshammer (Rücken), Valentin Bayer (Brust), Simon Bucher (Delfin) und Heiko Gigler (Kraul)
GEPA/Philipp Brem
Schwimm-EM

Lagen-Staffel erobert in Rom Bronze

Österreichs Schwimmstaffel über 4 x 100 m Lagen der Männer hat bei der Langbahn-EM in Rom zum Abschluss Bronze erobert. Bernhard Reitshammer (Rücken), Valentin Bayer (Brust), Simon Bucher (Delfin) und Heiko Gigler (Kraul) sorgten am Mittwochabend in 3:33,28 Minuten für die zweite EM-Medaille einer Staffel des Österreichischen Schwimmverbandes (OSV).

Die Premiere hatte es 2008 in Eindhoven über 4 x 200 m Kraul durch Dominik Koll, Markus Rogan, David Brandl und Dinko Jukic gegeben. Gold gewannen die favorisierten Italiener in 3:28,46 Minuten souverän 4,04 Sekunden vor Frankreich (3:32,50). Österreich fehlten nur 0,78 Sekunden auf die Silbermedaille. „Ich habe die letzten Reserven rausgelassen, und das war auch gut so“, jubelte Schlussschwimmer Gigler in einer ersten Reaktion. Er hielt die viertplatzierten Briten um 0,32 Sekunden auf Distanz.

„Es war ziemlich hart“, merkte Bucher an. „Aber das Geschreie von der Tribüne hat motiviert.“ Reitshammer sprach von einem „super Gefühl, auch wenn mir im Moment alles wehtut“. Und Bayer meinte nur: „Wahnsinn!“ Er hatte Bronze über 50 und 100 m Brust nur um 0,08 bzw. 0,04 Sekunden verpasst, Bucher war über 100 m Delfin 0,05 Sekunden an Bronze vorbeigeschrammt und auch über 50 m Delfin Fünfter.

Lagen-Staffel holt Bronze bei Schwimm-EM

Österreichs Männer-Staffel über 4 x 100 m Lagen hat am Mittwoch bei der Langbahn-Schwimm-EM in Rom die Bronzemedaille erobert. Bernhard Reitshammer, Valentin Bayer, Simon Bucher und Heiko Gigler fixierten Platz drei hinter Italien und Frankreich.

Für Bayer, Bucher und Gigler ist es die erste Medaille in der allgemeinen Klasse. Reitshammer hatte im vergangenen November in Kasan Kurzbahn-EM-Bronze über 100 m Lagen geholt. Diesmal hat das Quartett sein Rennen gar nicht so optimal erwischt, bei Rang sieben im Juni im WM-Finale von Budapest waren sie in dieser Besetzung 0,48 Sekunden schneller.

Auböck über 400 m Kraul Vierter

Zuvor hatte Felix Auböck seine zweite Medaille bei den Titelkämpfen um 1,23 Sekunden verpasst. Der 25-jährige Niederösterreicher, der über 200 m Kraul Bronze geholt hatte, landete über 400 m Kraul auf dem undankbaren vierten Rang. In 3:45,76 Minuten lag Auböck deutlich außerhalb der Medaillenränge. Gold ging an den Deutschen Lukas Märtens (3:42,50 Min.) vor dem Schweizer Antonio Djakovic (3:43,93) und seinem Landsmann Henning Mühlleitner (3:44,53).

Felix Auboeck (AUT)
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Auböck landete über 400 m Kraul auf dem undankbaren vierten Platz

Auböck war auch schon 2016 und 2018 über diese Distanz auf dem vierten Rang gelandet. Seinen OSV-Rekord von 3:43,58 Minuten, aufgestellt bei der WM in Budapest im vergangenen Juni, verfehlte er zwar. Wie er unmittelbar nach dem Rennen aber verriet, hatte er im Sommer zwischen WM und EM durch eine Coronavirus-Erkrankung wertvolle Trainingszeit verloren. Unter diesen Umständen ist der Bronzegewinn sowie die 400er-Zeit hoch einzuschätzen.

„Es war einfach nicht mehr drinnen“

„Es war in Ordnung“, lautete Auböcks erste Reaktion. „Ich denke, es war einfach nicht mehr drinnen, ich habe alles gegeben und bin auch müde jetzt. Für heute war es das Beste, das ich geben konnte. Ich war an meiner Grenze.“ Der 17-jährige Rumäne David Popovici, zweifacher Welt- und -Europameister über 100 und 200 m Kraul bzw. neuer 100-m-Weltrekordler, hatte sich als Vierter für den Endlauf qualifiziert gehabt, dann aber seine Teilnahme zurückgezogen. Am Vormittag war Lena Opatril über 400 m Kraul in 4:17,98 Minuten 16. geworden bzw. ausgeschieden.

Italien holt bei Heim-EM 13-mal Gold

Im Medaillenspiegel setzte sich Italien souverän mit je 13 Gold- und Silbermedaillen sowie neun in Bronze durch. Es folgen Ungarn (5/7/3) und Großbritannien (4/5/6). Österreich brachten die zwei Bronzenen Rang 18 ein. Die Italiener ließen auch in der letzten Finalsession nicht locker. Außer in der Männer-Staffel triumphierten sie auch über 100 m Rücken der Männer durch Thomas Ceccon in 52,21 Sekunden. Simon Quadarella verpasste hingegen den Sieg über 400 m Kraul um 0,64 Sekunden und damit das Triple-Triple über 400/800/1.500 m, wie sie es schon zuletzt zweimal hatte.

Spielverderberin war die Deutsche Isabel Gose (4:04,13 Min.), sie sorgte damit für ein deutsches 400-m-Double. Die Litauerin Ruta Meilutyte entschied den Brustsprint in 29,59 Sek. für sich, die Bosnierin Lana Pudar gewann in 2:06,81 Min. über 200 m Delfin. Sarah Sjöström baute mit ihrem Sieg mit der schwedischen Lagenstaffel (3:55,25 Min.) ihren EM-Rekord auf 28 Medaillen aus. Bei den Männern siegte der Ungar Hubert Kos über 200 m Lagen in 1:57,72 Minuten, und den Kraulsprint entschied der Brite Benjamin Proud in 21,58 Sekunden für sich.