Die österreichische Speerwerferin Victoria Hudson
GEPA/Patrick Steiner
Leichtathletik-EM

Hudson sichert sich erstes großes Finale

Nach verpassten Finalqualifikationen bei der WM 2019 in Doha, Olympia 2021 in Tokio und der WM heuer in Eugene hat sich Victoria Hudson erstmals für einen Endkampf bei einem Großereignis qualifiziert. Die Niederösterreicherin warf den Speer bei der EM in München auf 60,49 m und zog mit der fünftbesten Weite in das Finale der Top Zwölf ein.

Hudson ließ ihrer Freude nach dem weiten Qualiwurf freien Lauf. „Ich bin absolut erleichtert. Man glaubt vielleicht, das war eine Überreaktion für 60 m, weil ich das eh schon mehrmals geworfen habe, aber es sind so viele Sachen, die mir von der Schulter abfallen. Das ist mehr emotional als rein die Weite. Es ist das erste große Finale“, sagte die 26-Jährige.

Auch der erste, knapp übertretene Wurf sei gut gewesen, das sei wichtig für das Selbstvertrauen. Denn auch eingeworfen habe sie über 60. „Bei einem Großereignis habe ich im Stadion noch nie stabil gut geworfen, jetzt habe ich es Gott sei Dank gemacht.“ Für die direkte Qualifikation waren 61 m nötig, das schafften nur zwei Athletinnen. Beste war Liveta Jasiunaite (LTU) mit 61,85 m.

Dadic hadert mit Disqualifikation

Groß war die Aufregung nach dem Aus von Ivona Dadic beim EM-Siebenkampf. Wegen des Übertretens ihrer Bahn beim 200-m-Lauf wurde die Oberösterreicherin disqualifiziert.

Vorfreude auf Showdown riesig

Die Vorfreude auf das Finale am Samstag (20.25 Uhr, live in ORF Sport +) ist groß, es wartet ein Hexenkessel. „Die Stimmung ist echt arg, es hallt so in dem Stadion, die Akustik ist extrem cool. Samstagabend ist auch Stabhochsprung-Finale, da hoffe ich, dass viele Leute im Stadion sind.“

Hudson, deren ÖLV-Rekord bei 64,68 m liegt, wird sich bezüglich der Taktik mit ihrer Trainerin Elisabeth Eberl besprechen. „Ich denke aber, ich werde es gleich wie heute machen. Ruhig bleiben, auf das Gefühl schauen. Ich war heute genau richtig aktiv. Ich war nicht überpaced, war nicht zu ruhig. Einfach mit Selbstvertrauen reingehen.“

Millonig über 3.000 m Hindernis stark

Über 3.000 m Hindernis kam Lena Millonig am Donnerstag in 9:57,50 Min. in ihrem Vorlauf an die zehnte Stelle, gesamt war sie 19. und verpasste damit das Finale der Top 15. Es war dennoch ein gutes Rennen für die 24-Jährige, die bis auf 3/100 Sekunden an ihre persönliche Bestzeit herankam.

Die österreichische Leichtathletin Lena Millonig im 3.000-m-Hindernislauf
GEPA/Patrick Steiner
Lena Millonig liefert über 3.000 m Hindernis ein durchaus gelungenes EM-Debüt

Sie war unter den 31 Teilnehmerinnen mit der schlechtesten Zeit gemeldet, und konnte etliche Kontrahentinnen hinter sich lassen. „Wäre schön gewesen, wenn es noch ein bisserl schneller gewesen wäre, aber im Großen und Ganzen war es ein gelungenes Rennen. Für mein EM-Debüt war es auch von der Stimmung her ein Megastart. Die Platzierung ist super.“

Stabhochspringer Klotz „bisschen enttäuscht“

Im Stabhochsprung überquerte Riccardo Klotz – wie Hudson und Millonig ein EM-Debütant – im dritten Versuch in der Qualifikation 5,30 m, über 5,50 m hatte er drei ungültige. Das bedeutete den 21. Platz. Der 23-Jährige hat heuer seine Bestleistung schon auf 5,65 m geschraubt.

„Natürlich bin ich ein bisschen enttäuscht von der Leistung, weil alle Wettkämpfe heuer sehr viel Konstanz gehabt haben. Ich war schon dreimal über 5,60, einige Male über 5,50. Es wäre mehr drinnen gewesen, aber ich habe einfach gemerkt, dass ich von der Saison schon müde war, die Qualifikation für die EM hat zu viel gekostet. Ich bin froh, dass ich eine Höhe reingebacht habe.“ Er nehme die „sehr coole Erfahrung“ mit.