Conference League

Rapid enttäuscht gegen FC Vaduz

SK Rapid hat im Play-off-Hinspiel zur UEFA Europa Conference League eine enttäuschende Leistung abgeliefert. Die Hütteldorfer kamen beim Liechtensteiner Club FC Vaduz, der in der Tabelle der zweiten Schweizer Liga nur an vorletzter Stelle liegt, nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus und konnten sich mit dem Resultat sogar glücklich schätzen. Denn speziell in der ersten Hälfte gaben die Liechtensteiner klar den Ton an.

Dario Ulrich (10.) schoss die Hausherren früh in Führung. Vaduz hatte das Spiel klar unter Kontrolle, Rapid agierte in der ersten Hälfte viel zu zaghaft und wirkte antriebslos. Kurz vor Seitenwechsel erzielte Manuel Sutter (45.) sogar das vermeintliche 2:0, sein Lattenpendler wurde allerdings nicht als Tor gegeben. Da es in der Conference League keinen Videoschiedsrichter (VAR) gibt, wurde die Szene auch nicht überprüft. Wie die TV-Bilder zeigten, scheint der Ball aber hinter der Linie gewesen zu sein.

Wie ausgewechselt präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Ferdinand Feldhofer nach der Pause. Nicht nur der Ausgleich von Ferdy Druijf (57.), der wie sein Assistgeber Yussuf Demir zur Pause eingewechselt wurde, zeugte davon. Danach hatten beide Teams ihre Offensivaktionen, es blieb jedoch beim Remis. Das Rückspiel findet nächsten Donnerstag (21.00 Uhr, live in ORF1) in Wien statt.

Fulminanter Start von Vaduz

Vaduz legte einen fulminanten Start hin. Der Vorarlberger Sutter traf schon nach 49 Sekunden ins Tor, davor gab es jedoch zum Glück aus Sicht der Grün-Weißen eine Abseitsstellung. Anschließend konnte sich Niklas Hedl gegen Nicolas Hasler auszeichnen. Nach einer Kombination über die linke Seite war es allerdings geschehen und der Rapid-Torhüter chancenlos: Ulrich stand in der Mitte goldrichtig, da völlig unbewacht, und brachte die Flanke von Fabio Fehr volley mit rechts im Tor unter.

Ulrich bringt Vaduz in Führung (10.)

Dario Ulrich erzielte nach einer Flanke von Fabio Fehr die Führung für Vaduz (10.).

Rapid hatte zwar mehr Ballbesitz und brachte nach etwa einer Viertelstunde erste Kombinationen zustande, die erwiesen sich jedoch als wenig durchschlagend. Chancen der Hütteldorfer gab es somit keine zu notieren, während auf der Gegenseite Fehr (29.) knapp am Tor vorbeischoss und Sutter (40.) von seinem Sturmpartner Franklin Sasere mehr oder weniger angeschossen wurde.

Riesenglück für Hütteldorfer

Riesenglück hatte die Mannschaft von Coach Feldhofer dann kurz vor der Pause, als ein Schuss von Sutter nach einem Ausflug des Rapid-Goalies Hedl von der Latte wahrscheinlich hinter der Torlinie herunterfiel. Das Schiedsrichterteam gab jedenfalls keinen Treffer – VAR-Unterstützung gibt es in dieser Phase keine.

Lattenpendler von Sutter (45.)

Der Lattenpendler von Sutter hätte wahrscheinlich als Tor zählen müssen. (45.)

Feldhofer brachte mit dem Seitenwechsel Druijf, Demir und Jonas Auer für Marco Grüll, Ante Bajic und Martin Koscelnik ins Spiel. Und die Wechsel machten sich bezahlt: Nach Vorlage des dribbelstarken Demir zog Druijf ansatzlos aus fast 20 Metern ins lange Eck ab. Wie schon gegen Neftci Baku glückte dem lange verletzt gewesenen Niederländer nach seiner Einwechselung damit ein wichtiges Tor. Vor einer Woche hatte er in der Verlängerung zum 2:0-Endstand getroffen.

Rapid muss bis zum Ende zittern

Ein Hechtkopfball von Sutter (61.) zeigte, dass mit Vaduz allerdings weiter zu rechnen war. Nach einem Eckball in der 65. Minute trafen die Liechtensteiner erneut – allerdings gab es wieder keine Anerkennung, da der passiv im Abseits befindliche Sutter Hedl die Sicht verstellt haben soll. Rapid hatte nun leichtes Übergewicht – allein der ballsichere Demir probierte es zweimal mit Schüssen –, ließ aber hinten immer wieder Gefahrenmomente zu. So musste Rapid bis zum Ende zittern.

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer (Rapid-Trainer): „So was will ich nicht mehr sehen, was hier erste Halbzeit abgegangen ist. Wir waren weit weg von Normalform, jeder Einzelne. Da brauchen wir nicht über taktische Dinge sprechen, da fehlen die Basics – in jedem Duell, offensiv wie defensiv. Wir sind wirklich sehr glücklich heute mit dem 1:1. Das ganze Spiel hatte der Gegner immer wieder Chancen. Wir schaffen es nicht, unsere Duelle zu gewinnen und gut genug in der Verteidigung zu stehen, dass wir Ruhe reinbringen. Wir sind Minute zu Minute schlechter geworden, der Gegner immer stärker. Wenn wir so auftreten, haben wir gar keine Chance. Wir werden einiges zu besprechen haben in den nächsten Tagen.“

Ferdy Druijf (Rapid-Torschütze zum 1:1): „Es war, denke ich, das schlimmste Spiel, das ich je gesehen habe. Das war nicht Rapid. Wenn man so viele eigene Fans im Rücken hat, muss man ein gutes Spiel machen. Wir sind so schlecht gestartet. Wir müssen sie unter Druck setzen, aber das haben wir nicht getan. Wir müssen glücklich sein, dass wir das Unentschieden holen. Aber wir haben noch eine Chance. Wir müssen sie nutzen, ich bin sicher, dass wir sie nutzen mit unseren Fans in unserem Stadion.“

UEFA Europa Conference Leauge, Play-off-Hinspiel

Donnerstag:

FC Vaduz – Rapid 1:1 (1:0)

Vaduz, Rheinpark Stadion, 3.497 Zuschauer, SR Tohver (EST)

Torfolge:
1:0 Ulrich (10.)
1:1 Druijf (53.)

Vaduz: Büchel – Gasser, Isik, Traber – Ulrich, Fosso (76./Dobras), Gajic, Fehr – Hasler (92./Omerovic) – Sasere, Sutter (72./Cicek)

Rapid: Hedl – Schick, Hofmann, K. Wimmer, Koscelnik (46./Druijf) – Pejic (67./Kerschbaum), Greil – Kühn, Bajic (46./Demir), Grüll (46./Auer) – Burgstaller

Gelbe Karten: Sutter, Sasere bzw. Demir, Pejic, Kühn

Rückspiel am 25. August (21.00 Uhr, live in ORF1) in Wien. Der Aufsteiger steht in der Gruppenphase der Conference League.