Jubel von Austria-Lustenau-Trainer Markus Mader
APA/Dietmar Stiplovsek
Fußball

Aufsteiger Lustenau überrascht Bundesliga

Austria Lustenaus Trainer Markus Mader ist überglücklich im strömenden Regen gestanden und hat die Momente nach dem 2:1-Sieg im „Ländle“-Derby genossen. „Solche Geschichten wie heute schreibt nur der Fußball“, sagte der Coach am Sonntagabend nach dem Last-Minute-Triumph bei den favorisierten Altachern um Trainer Miroslav Klose. Mit zehn Punkten nach fünf Runden sind die Lustenauer nicht nur völlig überraschend Dritter, sondern auch der beste Bundesliga-Aufsteiger seit neun Jahren.

„Das hätte uns niemand zugetraut“, sagte Mader, der vor dem Saisonstart immer wieder das im Vergleich zur Konkurrenz sehr geringe Budget hervorhob. Euphorie soll im „Ländle“ nach drei Spielen ohne Niederlage aber keine ausbrechen. „Wir in Lustenau sind stille Genießer und werden auf dem Boden bleiben“, sagte Mader. „Es bleibt keine Zeit zum Träumen, es bleibt nur Zeit zum Arbeiten. Wir sind alle nur happy, dass es so gut läuft.“

Wenige Minuten zuvor hatte Stürmer Bryan Teixeira in der 89. Minute getroffen und das Match gedreht, der zwischenzeitliche Ausgleich war dem Ex-Altacher und jetzigen Lustenau-Kapitän Matthias Maak gelungen. „Der Kreis hat sich geschlossen, es war richtig scheiße in Altach, wenn ich ehrlich bin. Aber ohne Altach wäre ich auch nie zu Lustenau gekommen“, sagte der Abwehrspieler.

Lustenau gewinnt Vorarlberg-Derby

Die Nummer eins in Vorarlbergs Fußball heißt aktuell Austria Lustenau. Die Lustenauer gewinnen das Derby bei Altach durch einen späten Treffer mit 2:1.

Nach Regenschlacht in Feierlaune

Mader wäre in der Schlussphase auch mit einem Unentschieden in der Regenschlacht zufrieden gewesen, „aber die Mannschaft wollte mehr“, sagte er. „Das macht uns alle brutal stolz, wie wir aufgetreten sind.“ Nach dem Duell in Altach standen beim Derby-Sieger noch Feierlichkeiten auf dem Programm. „In Lustenau warten die Fans auf uns. Dann werden wir das eine oder andere Bierli trinken“, sagte Mader und blickte auf den Sonntag: „Da steht Regenerationstraining an, das ist ganz wichtig.“ Am Samstag wartet auf die Lustenauer das Bonusspiel gegen Serienmeister Salzburg.

Bei den Altachern war nicht nur die Enttäuschung, sondern auch die Verwunderung über die Niederlage im ausverkauften Schnabelholz-Stadion groß. „Bereits unser normales Warm-up-Spiel hat schon fast gar nicht funktioniert, da war eine totale Unsicherheit zu spüren“, sagte Klose nach der zweiten Niederlage in Serie, vieles sei nicht rund gelaufen. „Der meiste Teil spielte sich aber im Kopf ab.“ Besonders in der Schlussphase vor dem Gegentreffer, wie der Deutsche sagte: „Das war wie eine Schockstarre. Das ärgert mich, weil ich dachte, wir wären schon weiter.“

Sonderlob für Schiedsrichter

Nach dem Führungstreffer von Alexis Tibidi verpasste es die Klose-Elf, das Kommando zu übernehmen. Zusätzlich ärgerte sich der Trainer über den Platzverweis von Atdhe Nuhiu in der Nachspielzeit. „Ich habe der Mannschaft vor dem Spiel gesagt: Das Einzige, was nicht passieren kann, ist, dass wir mit zehn oder neun Mann zu Ende spielen.“

Ein ungewöhnliches Sonderlob sprach Klose Sebastian Gishamer aus. „Ein Kompliment an den Schiedsrichter, wir haben ihm zusammen mit dem anderen Trainer die Hand gegeben. Eine sehr, sehr gute Leistung“, sagte der Weltmeister von 2014, auf den nun viele Gespräche warten. „Nach dem Ding haben wir etwas gutzumachen. Ich weiß, wie das ist, ich bin schon aus genug Löchern hinausgekrabbelt.“