Francesco Bagnaia (ITA/ Ducati Lenovo Team)
GEPA/Daniel Goetzhaber
Motorrad-WM

Bagnaia rast in Spielberg zu Hattrick

Francesco Bagnaia bleibt in der MotoGP aktuell das Maß der Dinge. Der italienische Ducati-Pilot raste am Sonntag nach seinen Erfolgen in den Niederlanden und Großbritannien auch beim Grand Prix von Österreich in Spielberg zum Sieg und fuhr damit einen lupenreinen Siegeshattrick ein. In der Moto2- und Moto3-Klasse gaben hingegen japanische Piloten auf dem Red Bull Ring den Ton an.

Bagnaia profitierte vor rund 92.000 Zuschauern am Sonntag auch von einem Bremsdefekt seines Landsmannes Enea Batianini, der am Samstag seine erste Poleposition eingefahren hatte. Der 25-Jährige hielt nach Bastianinis Ausfall die Konkurrenz sicher auf Distanz und sicherte sich vor WM-Spitzenreiter Fabio Quartararo aus Frankreich auf Yamaha und seinem australischen Ducati-Markenkollegen Jack Miller seinen fünften Saisonsieg und den ingesamt neunten in der MotoGP.

Für Ducati war es der bereits siebente Sieg in neun Rennen seit 2016 in Spielberg. Die restlichen zwei Rennen hat „Hausherr“ KTM gewonnen. Vorjahressieger Brad Binder hatte diesmal von Platz zwölf aus aber keine Chance auf einen Podestplatz. In der WM-Wertung führt Quartararo nun 32 Punkte vor dem Spanier Aleix Espargaro, der seine Aprilia auf den fünften Platz steuerte. Bagnaia liegt 44 Zähler hinter dem Spitzenreiter auf dem dritten Platz.

Bagnaia siegt auch in Spielberg

Francesco Bagnaia bleibt in der MotoGP aktuell das Maß der Dinge. Der italienische Ducati-Pilot raste nach seinen Erfolgen in den Niederlanden und Großbritannien auch beim Grand Prix von Österreich in Spielberg zum Sieg.

Quartaro sprengt Ducati-Dominanz

Für die im Qualifying so überlegene Ducati-Armada verlief das Rennen trotz des Bagnaia-Sieges nicht ganz nach Wunsch. Nach den Problemen von Bastianini dominierte Bagnaia das Rennen zwar rasch vor Miller und Martin, den Kampf der beiden Letzteren nutzte aber der hinter vier Ducatis gestartete Quartararo gekonnt, um noch auf Platz zwei vorzustoßen. „Das war eines der besten Rennen meines Lebens. Echt zehrend, körperlich richtig fordernd“, sagte Quartararo. „Jede Runde war wie eine Qualirunde, denn das Layout hier hat viele Beschleunigungsphasen“, sagte der französische Weltmeister.

Bagnaia, der fünf der jüngsten acht Rennen für sich entscheiden konnte, musste daher trotzdem bis zum Schluss voll konzentriert bleiben. „Das war ein langes Rennen. Ich hatte Sorgen wegen der Reifenwahl und habe deshalb vor allem versucht, ruhig zu bleiben, als ich mal vorne war“, sagte „Pecco“. Quartararo gestand, am Ende sogar Siegeshoffnungen gehabt zu haben. „Wer weiß. Wenn das Rennen noch ein bisschen länger gegangen wäre, hätte es vielleicht sogar für den Kampf nach ganz vorne gereicht“, sagte der 23-Jährige.

Japaner dominieren in weiteren Klassen

Die Moto2- und Moto3-Entscheidungen waren davor fest in japanischen Händen gewesen. Ai Ogura auf Kalex übernahm in der Moto2 mit seinem Sieg vor dem Thailänder Somkiat Chantra in einem sturzreichen Rennen um einen Punkt die WM-Führung. Platz drei sicherte sich mit Respektabstand der Brite Jake Dixon. KTM-Jungstar Pedro Acosta wurde nach kürzlichem Oberschenkelbruch dahinter starker Vierter.

In der Moto3 setzte sich Husqvarna-Pilot Ayumu Sasaki trotz doppelter Long-Lap-Strafe vor seinem Landsmann Tatsuki Suzuki auf Honda und dem Spanier David Munoz auf KTM durch. In der WM führt weiter Sergio Garcia, der seine GasGas-Maschine diesmal auf den fünften Platz steuerte. Bei beiden Rennen gab es mit der neuen Münzer-Schikane 2A-2B keine Probleme.

Fast 170.000 Fans am Rennwochenende

Der Grand Prix von Österreich wurde auch für die Veranstalter zum Erfolg. Genau 167.850 Zuschauer waren am Rennwochenende in der Obersteiermark live dabei. Einer der prominentesten dabei war der spanische Formel-1-Star Fernando Alonso. Vor dem Hauptrennen am Sonntag sorgte auch Hubert von Goisern mit einer im Westernstil mit Akustikgitarre dargebotenen österreichischen Bundeshymne für ein musikalisches Highlight.

Die Region rund um den Red Bull Ring bleibt auch nach Formel 1 und MotoGP in Bewegung. Schon nächstes Wochenende steigt auf dem Ring das mit 400 Fahrern in 15 Klassen ausverkaufte Rupert-Hollaus-Gedenkrennen, bei dem sich immer wieder Italiens Motorradlegende Giacomo Agostini die Ehre gibt.

Grand Prix von Österreich in Spielberg

Sonntag:

MotoGP (28 Runden = 121,744 km):
1. Francesco Bagnaia ITA Ducati 42:14,886
2. Fabio Quartararo FRA Yamaha + 0,492
3. Jack Miller AUS Ducati 2,163
4. Luca Marini ITA Ducati 8,348
5. Johann Zarco FRA Ducati 8,821
6. Aleix Espargaro ESP Aprilia 11,287
7. Brad Binder RSA KTM 11,642
8. Alex Rins ESP Suzuki 11,780
9. Marco Bezzecchi ITA Ducati 16,987
10. Jorge Martin ESP Ducati 17,144
12. Miguel Oliveira POR KTM 18,035
Out u.a.: Enea Bastianini (ITA/Ducati)
Moto2 (25 Runden = 108,700 km):
1. Ai Ogura JPN Kalex 39:30;070
2. Chantra Somkiat THA Kalex + 0,173
3. Jake Dixon GBR Kalex 7,854
4. Pedro Acosta ESP Kalex 7,960
5. Augusto Fernandez ESP Kalex 8,037
6. Aron Canet ESP Kalex 9,401
7. Alonso Lopez ESP Boscoscuro 12,995
8. Marcel Schrötter GER Kalex 18,254
9. Albert Arenas ESP Kalex 20,661
10. Jeremy Alcoba ESP Kalex 22,227
Moto3 (23 Runden = 100,004 km):
1. Ayumu Sasaki JPN Husqvarna 39:03,516
2. Tatsuki Suzuki JPN Honda + 0,064
3. David Munoz ESP KTM 0,292
4. Deniz Öncü TUR KTM 0,344
5. Sergio Garcia ESP Gasgas 2,453
6. Diogo Moreira BRA KTM 2,636
7. Izan Guevara ESP GasGas 3,074
8. Daniel Holgado ESP KTM 3,109
9. John McPhee GBR Husqvarna 7,474
10. Kaito Toba JPN KTM 7,713