Raffael Behounek (Wattens) gegen Stefan Nutz (Ried)
GEPA/Gintare Karpaviciute
Bundesliga

Tirol entführt aus Ried drei Punkte

Die WSG Tirol hat in der fünften Runde der Admiral Bundesliga den ersten Sieg in der Fremde und den insgesamt zweiten in der laufenden Saison eingefahren. Die Wattener entführten am Sonntag trotz eines 0:1-Rückstandes zur Pause mit einem 2:1-Erfolg drei Punkte von der SV Ried und schoben sich damit in die Top Sechs.

Tin Plavotic hatte die Gastgeber vor 4.052 Fans in der Josko Arena zwar in der 32. Minute in Führung gebracht, doch die Rieder schafften es trotz eines klaren Plus an Chancen nicht, den Tirolern den endgültigen K.-o.-Schlag zu versetzen. Im Gegenteil: Sandi Ogrinec nach schwerem Fehler von Julian Wießmeier kurz nach der Pause (48.) und Zan Rogelj wenige Minuten vor Schluss (84.) drehten die Partie zugunsten der effizienten Gäste um und bescherten der WSG den zweiten Saisonsieg.

Während die Tiroler mit nun sieben Punkten aus fünf Runden auf dem sechsten Tabellenplatz zu finden sind, rutschten die Rieder mit der insgesamt dritten Saisonniederlage und der zweiten in Folge auf den zehnten Platz zurück. Der Vorsprung der Oberösterreicher, die nach ihrer ersten Heimpleite bei nur vier Zählern stehen, auf das neue Schlusslicht WAC beträgt nur zwei Punkte.

Tirol gewinnt in Ried

Die WSG Tirol hat in der fünften Runde der Admiral Bundesliga mit einem 2:1-Erfolg in Ried den ersten Sieg in der Fremde und den insgesamt zweiten in der laufenden Saison eingefahren.

Ried lässt viele Chancen aus

Ried-Coach Christian Heinle stellte in der Startelf nach dem 0:1 in Klagenfurt an mehreren Positionen um. Für den gesperrten Abwehrchef Markus Lackner rückte Kapitän Marcel Ziegl in die Defensive, Kingsley Michael gab im Mittelfeld sein Debüt und Leo Mikic stürmte statt Christoph Monschein. Seifedin Chabbi war hingegen nach seiner Magen-Darm-Erkrankung noch nicht fit und saß auf der Tribüne. Bei den Tirolern gab es zwei Veränderungen zum 1:2 bei der Wiener Austria: Felix Bacher stand statt Rogelj in der Startformation und Lautaro Rinaldi stürmte neben Goalgetter Tim Prica für Nik Prelec.

Die knapp mehr als 4.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen in der Anfangsphase nur wenig Konstruktives auf beiden Seiten. Die erste Möglichkeit bot sich den Gastgebern, Wießmeier verwertete eine Weberbauer-Flanke per Kopf zentral aufs Tor, WSG-Keeper Ferdinand Oswald hatte keine Mühe (16.). Auf der Gegenseite hatte Ogrinec bei einem Schuss aus gut 20 Metern sein Visier nicht gut eingestellt (18.).

Mikic verpasste nach schnellem Direktspiel vor Oswald den Abschluss, holte aber einen Corner heraus (31.). Und aus diesem fiel die Rieder Führung: Zunächst lenkte Oswald einen Plavotic-Kopfball an die Lattenunterkante, auch den Abstauber von Ziegl hielt der Goalie. Gegen den Nachschuss von Plavotic war er dann aber machtlos (32.). Für den Kroaten war es das erste Bundesliga-Tor. Wenig später verpasste Josef Weberbauer das 2:0, der im Konter allein auf Oswald zulief, dem Keeper aber den Ball auf den Kopf schoss (41.).

Fehler bringt WSG zurück ins Spiel

Das sollte sich nach der Pause rächen. Die zweite Hälfte war gerade einmal zwei Minuten alt, da stand es 1:1. Ogrinec profitierte von einem schlimmen Patzer Wießmeiers, der den Ball mit der Brust zum eigenen Torhüter abtropfen lassen wollte. Das misslang gründlich, der Slowene sprintete dazwischen und schob abgeklärt zum Ausgleich ein. Quasi im Gegenzug hätte Wießmeier seinen Fehler beinahe wieder gut gemacht, doch sein Schuss von der Strafraumgrenze landete zu zentral bei Oswald (49.).

Jubel von Sandi Ogrinec (Wattens)
GEPA/Christian Moser
Ogrinec (2. v. r.) durfte sich zum Ausgleich kurz nach Wiederbeginn gratulieren lassen

Kurz darauf stand erneut Wießmeier im Fokus, der nach einem Corner einen Abstauber im Drehen nicht im Tor unterbringen konnte, da Valentino Müller auf der Linie rettete (58.). In dieser Szene gab es zudem Hands-Alarm, da Dominik Stumberger das Leder an den angelegten Arm bekommen hatte, Referee Gerhard Grobelnik und der VAR entschieden zu Recht nicht auf Strafstoß.

In der 71. Minute kam Monschein für Michael, sah und traf sofort per Außenrist zur vermeintlichen erneuten Rieder Führung. Allein eine Abseitsstellung des Stürmers vereitelte das Tor (72.). Auf den Kopf gestellt wurde die Partie schließlich durch den eingewechselten Rogelj, der nach einer schnellen Umschaltaktion und feiner Vorlage von Tim Prica auf 2:1 für die Tiroler stellte (84.). Die äußerst effiziente WSG sicherte sich damit ihren zweiten Saisonsieg.

Stimmen zum Spiel:

Christian Heinle (Ried-Coach): „Die Niederlage schmerzt natürlich sehr. In unserer Situation können wir momentan nicht besser spielen. Der Fehler zum 1:1 kann auch jedem anderen passieren, da stehen wir als Mannschaft drüber. Inhaltlich ist der Matchplan aufgegangen, wir hatten viele Chancen und haben eine gute Reaktion nach dem 1:1 gezeigt. Am Ende war die Niederlage bitter.“

Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Es war das erwartet schwere Spiel. Der Sieg ist extrem wichtig, vor allem die Art und Weise, wie er zustande gekommen ist. Wir haben selber schon solche Slapstick-Tore bekommen, jetzt haben wir auch mal so eines gemacht. Die Burschen haben sich heute selbst aus dem Sumpf gezogen, haben gefightet wie die Löwen. Deshalb haben wir uns auch belohnt. Wir waren die Letzten, die in Ried gewonnen haben, jetzt sind wir wieder die Ersten.“

Admiral Bundesliga, fünfte Runde

Sonntag:

Ried – WSG Tirol 1:2 (1:0)

Ried, Josko Arena, 4.052, SR Grobelnik

Tore:
1:0 Plavotic (32.)
1:1 Ogrinec (48.)
1:2 Rogelj (84.)

Ried: Sahin-Radlinger – Ungar, Ziegl, Plavotic – Weberbauer, Martin, Michael (71. Monschein), Wießmeier (89. Diomande) – Nutz, Mikic (81. Cosgun), Pomer

WSG: F. Oswald – Bacher, Behounek, Stumberger, Schulz – Sulzbacher, Blume (82. Naschberger), Müller, Ogrinec – Prica (89. Forst), Rinaldi (64. Rogelj)

Gelbe Karten: Monschein bzw. Sulzbacher

Die Besten: Ungar, Michael bzw. Ogrinec, Behounek