Jubel der Salzburg-Spieler Maurits Kjaergaard und Fernando
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Salzburg kommt in Schwung

Salzburg hat im ersten Bundesliga-Duell mit Austria Lustenau in der Red-Bull-Ära am Samstag einen Kantersieg gefeiert. Der Serienmeister kam im Spiel Dritter gegen Zweiter auswärts im ausverkauften Reichshofstadion vor 4.478 Zuschauern zu einem 6:0-(2:0)-Erfolg. Die Salzburger, die in fünf Spielen davor nur zehn Tore erzielen konnten, haben sich damit bereits in Schwung für die Champions League gebracht.

Die Mannschaft von Trainer Matthias Jaissle fügte dem gut in die Saison gestarteten Aufsteiger, der viel Lehrgeld zahlte, in der sechsten Runde die zweite Niederlage zu. Fernando (16.) und Maurits Kjaergaard (20.) brachten die Gäste mit ihren Treffern schon früh auf die Siegerstraße.

Nicolas Capaldo (49.), Noah Okafor (60.), Junior Adamu (78.) und Dijon Kameri (82.) machten es in Hälfte zwei mehr als deutlich für den Favoriten. Für beide Teams geht es nun im ÖFB-Cup weiter: Lustenau tritt am Dienstag in der zweiten Cuprunde beim Wiener Sportclub an, Salzburg beehrt Union Gurten (20.30 Uhr, live in ORF Sport +) in Oberösterreich.

Salzburg besiegt Lustenau

Meister Salzburg lässt Austria Lustenau keine Chance und fertigt die Vorarlberger mit 6:0 ab.

Ulmer kehrt zurück, Okafor ersetzt Sesko

Lustenau-Coach Markus Mader stellte seine Mannschaft im Vergleich zum Derby-Sieg gegen Altach (2:1) auf drei Positionen um und ließ wie der Gegner in einem 4-4-2-System mit Raute spielen. Adriel, Anthony Schmid und Lukas Fridrikas rutschten in die Startelf. Bei den Salzburgern rückte Maximilian Wöber in die Innenverteidigung und machte damit Kapitän Andreas Ulmer bei dessen Rückkehr in die Stammelf hinten links Platz. Statt Benjamin Sesko stürmte Okafor.

Die Vorarlberger versteckten sich vor den Augen von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick nicht und spielten gegen die Salzburger munter mit. Nach 14 Minuten unterlief Adriel jedoch ein folgenschwerer Fehler. Der Brasilianer foulte an der seitlichen Strafraumgrenze Capaldo, Schiedsrichter Stefan Ebner zeigte sofort auf den Punkt. Fernando ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und erzielte mit seinem vierten Saisontreffer die Gästeführung (16.).

Ließ Luka Sucic in der nächsten Szene, als er aus guter Position an Domenik Schierl scheiterte (17.), das 2:0 noch liegen, machte es Kjaergaard kurz darauf besser. Austria-Innenverteidiger Jean Hugonet köpfelte den Ball bei einem Klärungsversuch direkt vor die Füße des 19-jährigen Dänen, der nicht lange fackelte und aus gut 18 Metern für Salzburg traf (20.). Zu allem Überdruss für die Gastgeber musste wenig später Rechtsverteidiger Anderson nach einem Zweikampf mit Kjaergaard verletzt vom Platz (27.), für ihn kam Fabian Gmeiner.

Vorentscheidung kurz nach der Pause

Lustenau versuchte, noch vor der Pause Boden gutzumachen. Fridrikas ließ aber aus kurzer Distanz ebenso eine Gelegenheit zum Anschlusstreffer aus (26.) wie Hakim Guenouche nach schöner Vorarbeit von Bryan Teixeira (36.). Auf der Gegenseite verpasste Amar Dedic aus der Distanz knapp das 3:0 (45.).

Die zweite Hälfte war kaum im Gange, da war die Partie auch schon entschieden. Nach einem Corner tanzte Salzburg-Verteidiger Oumar Solet im Strafraum Adriel aus und flankte elegant mit dem Außenrist auf Capaldo, der mit dem Kopf das dritte Tor der Gäste erzielte (49.).

Salzburg nutzt seine Chancen

Danach fielen die Gastgeber auseinander, der Meister kam beinahe im Minutentakt zu guten Torchancen. Capaldo scheiterte zunächst aus 16 Metern an Schierl (51.). Okafor nutzte hingegen einen Fehler von Matthias Maak, dem allerdings ein Lustenau-Verteidiger den Ball im entscheidenden Moment wegschlug, und schoss ins leere Tor zum 4:0 ein (60.).

Tor von Nicolas Capaldo (Salzburg) gegen Austria Lustenau
GEPA/Oliver Lerch
Noah Okafor (l.) nutzte einen Fehler der Lustenauer Hintermannschaft eiskalt zum 4:0 (60.)

Kjaergaard (61.) sowie die eingewechselten Benjamin Sesko (72.) und Adamu (73.) vergaben zunächst weitere Gelegenheiten, bis Adamu (78.) und der ebenfalls eingetauschte Dijon Kameri mit seinem Premierentreffer (82.) das halbe Dutzend voll machten.

Stimmen zum Spiel

Markus Mader (Lustenau-Trainer): „Wir haben gewusst, dass wir einen traumhaften Tag brauchen, damit wir überhaupt über einen Punktgewinn nachdenken können. Wir haben aber auch gewusst, dass wir in eine Watschen laufen können gegen Salzburg, und genau das ist passiert. Ich war im Großen und Ganzen in der ersten Halbzeit mit dem System der Raute, was wir normalerweise nicht spielen, zufrieden. Wir hatten da Zugriff und auch Möglichkeiten zum Anschlusstreffer. Billig waren die ersten zwei Gegentore. In der zweiten Halbzeit nach dem 0:3 waren wir dann klar unterlegen.“

Matthias Jaissle (Salzburg-Trainer): „Das war von uns die bisher beste Saisonleistung. Wir haben den Fußball auf den Platz gebracht, den wir uns vorgenommen haben. Wir waren von Beginn an gut im Spiel und sehr giftig gegen den Ball. Austria Lustenau hat zwischen der 25. und 45. Minute das gespielt, was sie stark macht in ihrer erfrischenden Art und Weise. Aber ich weiß auch, dass es an einem guten Tag von uns schwierig ist gegen meine Mannschaft, und wir haben heute einen sehr guten Tag gehabt.“

Admiral Bundesliga, sechste Runde

Samstag:

Lustenau – Salzburg 0:6 (0:2)

Reichshofstadion, 4.478 Zuschauer, SR Ebner

Torfolge:
0:1 (16.) Fernando (Foulelfmeter)
0:2 (20.) Kjaergaard
0:3 (49.) Capaldo
0:4 (60.) Okafor
0:5 (78.) Adamu
0:6 (82.) Kameri

Lustenau: Schierl – Anderson (27./Gmeiner), Maak, Hugonet, Guenouche (71./Berger) – Surdanovic, Adriel (58./Türkmen), Schmid (58./Rhein), Grabher – Teixeira, Fridrikas (58./Cheukoua)

Salzburg: Köhn – Dedic, Solet (67./Bernardo), Wöber, Ulmer – Capaldo (67./Kameri), Seiwald (76./Diarra), Sucic, Kjaergaard – Okafor (67./Adamu), Fernando (67./Sesko)

Gelbe Karten: Grabher bzw. Solet

Die Besten: Guenouche bzw. Kjaergaard, Solet, Capaldo