Christoph Lang (Sturm) und Martin Moormann (Rapid)
GEPA/Michael Meindl
Bundesliga

Sturm dreht Schlager bei Rapid

Der SK Puntigamer Sturm Graz hat in der Admiral Bundesliga am Sonntag den Schlager der sechsten Runde beim SK Rapid für sich entschieden. Der Vizemeister lag im Allianz Stadion früh zurück, drehte die Partie jedoch noch zu seinen Gunsten. Die Entscheidung fiel dabei erst kurz vor Schluss und mittels Strafstoß. Während die Grazer damit den Anschluss an die Spitze wahrten, liegt Rapid schon neun Punkte zurück.

Dabei hatten sich die Grün-Weißen in der über weite Strecken ausgeglichenen Partie davor mit guten Ansätzen präsentiert, am Ende entschieden eine Rote Karte und ein Elfmeter. Sturm rückte durch den dritten Saisonsieg mit nunmehr elf Punkten auf Platz drei hinter den LASK (16) und Red Bull Salzburg (15) vor, Rapid (sieben) ist mit einem Spiel weniger Fünfter. Trotz der neuerlichen Enttäuschung bei Rapid nicht infrage gestellt wird weiter Coach Ferdinand Feldhofer.

Nach der Führung durch Nicolas Kühn in der 15. Minute schien vor 19.200 Zuschauern ein Ruck durch Rapid zu gehen, der etwas glückliche Ausgleich durch Gregory Wüthrich (24.) störte diesen Aufwind nur kurz. Die Grün-Weißen präsentierten sich im Vergleich zur 0:1-Blamage gegen den FC Vaduz fokussierter und ballsicherer, Sturm dagegen zeigte ohne Rasmus Höjlund und Jakob Jantscher im Angriff eine eher unterdurchschnittliche Leistung. In der 86. Minute aber verwandelte Tomi Horvat einen Elfmeter nach Rot-Foul von Martin Moormann zum Gästesieg.

Sturm gewinnt bei Rapid

Sturm Graz hat das Schlagerspiel der sechsten Runde der Fußball-Bundesliga bei einer angeschlagenen Rapid am Sonntag mit 2:1 (1:1) für sich entschieden

Fünf Änderungen nach Europacup-Blamage

Bei Rapid gab es im Vergleich zur Vaduz-Niederlage am Donnerstag gleich fünf Änderungen in der Startelf. Yusuf Demir fiel mit Sprunggelenkproblemen aus, Maximilian Hofmann wegen einer Gehirnerschütterung. Außerdem mussten Thorsten Schick, Kevin Wimmer und Ferdy Druijf weichen. Neu in der Mannschaft waren Martin Koscelnik, Leopold Querfeld, Aleksa Pejic, Moormann und Kühn. Bei Sturm spielten Alexandar Borkovic, Amadou Dante und Christoph Lang für David Affengruber, David Schnegg und den zu Atalanta transferierten Höjlund.

Marco Grüll kam in der sechsten Minute zu einer ersten Halbchance für die Heimmannschaft. Sein nicht allzu scharfer Schuss von innerhalb des Strafraums landete in den Armen von Jörg Siebenhandl. In der Anfangsphase ließen beide Teams Vorsicht walten, Rapid zeigte aber etwas mehr Elan und kam öfter in die Gefahrenzone. So auch in der 15. Minute, als Patrick Greil nach einem Ballgewinn den schnellen Kühn auf die Reise schickte, der dann Siebenhandl im Eins-gegen-Eins keine Chance ließ. Für den Deutschen war es das erste Tor in der Bundesliga.

Der Ausgleich ließ keine zehn Minuten auf sich warten. Nach einem Eckball von rechts schoss Manprit Sarkaria von außerhalb des Sechzehners, Wüthrich fälschte den Ball noch mit dem Körper ins Tor ab. Dennoch blieb Rapid am Drücker. Grüll vergab in der 37. Minute aus kurzer Distanz die große Chance auf das 2:1, jagte die Kugel weit über das Tor.

Späte Entscheidung vom Punkt

Nach der Pause verschaffte Sturm-Coach Christian Ilzer dem jungen Mohammed Fuseini sein Ligadebüt, später wechselte er auch Kapitän Stefan Hierländer und Sarkaria aus. Der Spielfluss bei den in Blau spielenden Gästen verbesserte sich dadurch nicht, die Partie plätscherte nun aber allgemein eher vor sich hin. Statt Chancen gab es harte Zweikämpfe und Fouls zu notieren. Bei Rapid musste Querfeld in der 68. Minute wegen einer stark blutenden Wunde am Kopf nach einem Zusammenstoß mit Fuseini ausgetauscht werden.

Elfmeter von Tomi Horvat (Sturm)
GEPA/Johannes Friedl
Kurz vor Schluss ließ sich Horvat die Chance vom Punkt nicht nehmen und bescherte Sturm noch drei Punkte

Etwas Schwung entstand bei Rapid durch die Hereinnahme von Bernhard Zimmermann in der 80. Minute. Die Heimischen warfen nun noch einmal alles nach vorne. Doch bei einem Gegenangriff in dieser Phase ging Moormann Emanuel Emegha im Strafraum ungestüm an. Schiedsrichter Christopher Jäger entschied auf Strafstoß – eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Horvat ließ sich die Chance jedenfalls nicht nehmen und verwandelte trocken.

Barisic stärkt Feldhofer Rücken

Rapids Sportchef hält dennoch an Trainer Feldhofer fest. „Er bleibt“, sagte Zoran Barisic lapidar am Sonntag im Anschluss an die 1:2-Heimniederlage gegen Sturm Graz gegenüber „Sky“ und drei Tage nach dem blamablen Europacup-Aus gegen Vaduz und dem Beben in der Führungsebene.

Ferdinand Feldhofer (Rapid-Trainer): „Eine unverdiente Niederlage – ich denke, wir sollten uns auf das aber auch nicht ausreden. Wir hätten die Chance gehabt, das Spiel vielleicht früher 2:0 zu entscheiden. Der Elfmeter war ganz klar – meiner Meinung nach – keiner. Das ist bitter. Ich denke, erste Halbzeit war schwer in Ordnung, zweite Halbzeit war es dann ein taktisches Geplänkel. Sie können sich vorstellen, wie meine Gemütslage ist und die der Spieler.“

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Wir haben jetzt keine leichte Phase. Es geht nichts so leicht von der Hand, wie wir es schon hatten. Wir waren in der ersten Halbzeit klar das unterlegene Team. Wir kommen mit einem Standard zu einem zu diesem Zeitpunkt auf keinen Fall verdienten Ausgleich. Aber aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir uns diesen Sieg wirklich sehr, sehr hart erarbeitet. Deshalb war es kein Highlight-Spiel, aber das Ergebnis in dieser Phase ist für uns ein absolutes Highlight.“

Admiral Bundesliga, 6. Runde

Sonntag:

Rapid – Sturm 1:2 (1:1)

Wien, Allianz Stadion, 19.200 Zuschauer, SR Jäger.

Torfolge:
1:0 Kühn (15.)
1:1 Wüthrich (24.)
1:2 Horvat (86./Elfmeter)

Rapid: N. Hedl – Koscelnik, Querfeld (68./Wimmer), Moormann, Auer – Kerschbaum, Pejic – Kühn, Greil (80./Zimmermann), Grüll – Burgstaller (68./Druijf)

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Wüthrich, Borkovic, Dante (88./Schnegg) – Hierländer (61./Affengruber), Gorenc-Stankovic, T. Horvat, Prass (46./Ljubic) – Lang (46./Fuseini), Sarkaria (71./Emegha)

Rote Karte: Moormann (83./Foulspiel)

Gelbe Karten: Auer, Koscelnik, Wimmer, Zimmermann, Pejic bzw. Prass, Gazibegovic

Die Besten: Kühn bzw. Wüthrich, Gorenc-Stankovic