Salzburg-Trainer Matthias Jaissle mit Spielern
GEPA/Patrick Steiner
Bundesliga

Salzburger Formtest für Champions League

Erst das West-Derby, dann der erste Champions-League-Hit: Bei Meister Red Bull Salzburg steht vor dem Duell mit der WSG Tirol am Samstag (17.00 Uhr) bereits alles im Zeichen von AC Milan. Gegen den italienischen Meister geht es drei Tage später um einen guten Start in die Champions League, weshalb Salzburgs Trainer Matthias Jaissle vor der Generalprobe in der siebenten Runde der Admiral Bundesliga einen besonderen Auftrag an seine Elf hat.

Zunächst gilt der Fokus Tirol. „Es ist die Aufgabe vom Trainerteam, die Mannschaft dafür zu sensibilisieren, dass erst einmal die WSG Tirol auf dem Programm steht“, betonte Jaissle. Das Spiel gegen die Tiroler sei wichtig, „da gilt es, drei Punkte zu holen.“ Und Milan? Erst einmal zweitrangig, denn: „Es ist Ligaalltag und letztendlich wollen wir Meister werden, um auch weiterhin die Chance zu haben, gegen so große Mannschaften wie Milan zu spielen.“

In der Liga rangieren die „Bullen“ nicht wie gewohnt an der Spitze, der LASK hat in den ersten sechs Spielen einen Punkt mehr gesammelt. Auch deshalb wäre ein Sieg gegen die WSG „für das Gemüt sehr wichtig“, sagte Jaissle. „Wir werden das Spiel wie jedes Pflichtspiel mit voller Konsequenz und Engagement angehen. Das nächste Spiel muss immer im Fokus stehen.“ Innenverteidiger Oumar Solet ergänzte: „Wir dürfen uns davon nicht anstecken lassen und müssen mit unseren Gedanken voll und ganz bei der Tirol-Partie bleiben. Wie das geht, wissen wir ja bereits aus der letzten Saison.“

Großer Konkurrenzkampf

Die Statistik spricht für die Jaissle-Elf: Sieben der letzten acht Bundesliga-Partien gegen die Tiroler gewann der Serienmeister, seit 29 Ligaheimspielen sind sie ungeschlagen. Außerdem gab es am „Deadline Day“ überraschend keine Abgänge mehr, aus kolportierten Leihgeschäften von Junior Adamu oder Roko Simic wurde nichts. Der Konkurrenzkampf im Bullen-Kader ist deshalb riesig, gegen die WSG wird aber wohl die beste Elf auf dem Platz stehen. „Es ist schon gut, wenn die Mannschaft die Abläufe innehat und jeder weiß, was der Nebenmann macht“, sagte Jaissle mit Blick auf das Milan-Spiel.

Admiral Bundesliga, 7. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Salzburg – WSG Tirol

Red Bull Arena, SR Lechner

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: Köhn – Dedic, Solet, Wöber, Ulmer – Capaldo, Seiwald, Sucic, Kjaergaard – Fernando, Sesko

Tirol: Oswald – Behounek, Bacher, Stumberger – Sulzbacher, Blume, Rogelj, Müller, Schulz – Prica, Rinaldi

Dass sich der kommende Saison zu Leipzig wechselnde Benjamin Sesko derzeit noch nicht in Torlaune befindet, bringt den Coach nicht ins Schwitzen. „Ich mache mir überhaupt keine Sorgen um ihn. Man muss allgemein aufpassen, dass man die jungen Spieler nicht zu viel unter Druck setzt“, sagte der Deutsche über den 19-jährigen Slowenen: „Es ist ganz normal, dass es Formschwankungen gibt. Wenn bei ihm der Knoten platzt, ist er imstande, Großes zu leisten.“

Tirol benötigt „Traumtag“

Die Tiroler, in der Liga derzeit Sechster, freuen sich bei ihrem Gastspiel in Salzburg unterdessen auf „Champions-League-Atmosphäre“. Trainer Thomas Silberberger hofft in Salzburg trotzdem auf eine Überraschung.

„Wir benötigen einen Traumtag und sie einen schlechten, das ist uns bewusst. Aber solche Spiele gibt es immer wieder. Wir fahren sicher nicht nach Salzburg, um kampflos das Feld zu räumen“, sagte der Tiroler. Eine „Klatsche“ will Silberberger auf keinen Fall kassieren. Allerdings müssen die Tiroler auf Nik Prelec und Sandi Ogrinec verzichten.

Die Austria will im Flow bleiben

Die Austria empfängt am Samstag den Namensvetter aus Lustenau. Trainer Manfred Schmid will gegen den Aufsteiger nach dem souveränen Aufstieg ins Cupachtelfinale nachlegen. „Diese erfolgreichen Spiele in den letzten Wochen haben uns in eine sehr positive und gute Ausgangslage gebracht. In diesem Flow wollen wir bleiben“, betonte der Coach und meinte damit auch die Ligasiege gegen den WAC und WSG Tirol (beide 2:1). Zuletzt hatte es bei Austria Klagenfurt ein 3:3 gegeben.

Admiral Bundesliga, 7. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Austria Wien – Lustenau

Generali-Arena, SR Heiß

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Früchtl – Ranftl, Galvao, Koumetio, Martins – Braunöder, Fischer – Gruber, Jukic, Fitz – Tabakovic

Lustenau: Schierl – Anderson, Maak, Hugonet, Guenouche – Surdanovic, Adriel, Grabher – Schmid – Teixeira, Fridrikas

Gegen die Austria aus Lustenau, die nach einem starken Saisonstart auf Platz vier liegt, geht es nicht nur um eine gelungene Generalprobe für den Conference-League-Auftakt am Donnerstag gegen den israelischen Vizemeister Hapoel Be’er Sheva, für den Tabellenachten ist auch der erstmalige Sprung in die Top Sechs möglich.

Die Austria ist vor der Austria aus Lustenau jedenfalls gewarnt. „Sie haben ein unglaubliches Umschaltspiel und spielen einen technisch guten Fußball. Wir müssen auf der Hut sein, es wird kein Selbstläufer“, sagte Schmid.

Tipps von Tabakovic

Gegen die Vorarlberger sollen vor allem die Tipps des Ex-Lustenauers Haris Tabakovic helfen. „Wenn man einen Spieler in den Reihen hat, der lange dort gespielt hat und alles kennt, holt man sich natürlich Informationen ein. Er hat einiges eingebracht, was wir verwenden können.“

Lustenau stolperte in der zweiten Cuprunde beim Wiener Sport-Club (0:2). Coach Markus Mader will diesmal in Wien überraschen. „Die Rollen sind klar verteilt, wir sind aber natürlich nicht nach Wien gereist, um die Punkte einfach so abzugeben“, sagte er. „Die Austria verfügt über einen starken Kader, und wir müssen höllisch aufpassen.“

Sturm Graz mit Personalsorgen

Während in Wien das Duell der Austrias läuft, bittet Vizemeister Puntigamer Sturm Graz den TSV Prolactal Hartberg zum steirischen Derby. Beide Trainer plagen jedoch eine Reihe von Verletzungssorgen. Bei Sturm bangt Coach Christian Ilzer um Stammtorhüter Jörg Siebenhandl. Fix ausfallen wird Jakob Jantscher. Nicht besser geht es dem gegnerischen Trainer Klaus Schmidt, der weiterhin Kapitän und Goalie Rene Swete vorgeben muss.

Admiral Bundesliga, 7. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Sturm Graz – Hartberg

Merkur Arena, SR Weinberger

Mögliche Aufstellungen:

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Wüthrich, Borkovic, Dante – Hierländer, Gorenc-Stankovic, T. Horvat, Prass – Sarkaria, Emegha

Hartberg: Sallinger – Kainz, Sonnleitner, M. Horvat, Steinwender – Ejupi, Heil – Fadinger, Aydin, Almog – Paintsil

Die Grazer sind als Tabellendritte gegen die Hartberger klarer Favorit. Ein Stirnrunzeln verursacht bei Ilzer allerdings die Startaufstellung. „Ich kann bei Weitem nicht aus dem Vollen schöpfen“, meinte der 44-Jährige. Siebenhandl laboriert an einer Oberschenkelverletzung, bei Jantscher hat sich ein neuerlicher Muskelfaserriss in der Wade bestätigt. „Das ist für ihn und für uns als Mannschaft sehr ernüchternd. Wir müssen ihm jetzt Zeit geben, und ich hoffe, dass er nach der Länderspielpause wieder zur Verfügung steht.“

Ilzer froh über Ende der Transferzeit

Offensivspieler Otar Kiteishvili ist noch kein Thema. Der Georgier bestreitet zwar bereits wieder Teile des Mannschaftstrainings, er sei aber noch nicht matchfit, so Ilzer. Ob einer der neuen Offensivspieler William Böving oder Albian Ajeti bereits zum Einsatz kommt, ist eher fraglich. „Es handelt sich definitiv um Spieler, die uns weiterhelfen werden, aber nicht in der Sekunde.“ Beide seien aber fit. „Wenn wir sie brauchen sollten, müssen wir sie ins kalte Wasser werfen“, sagte Ilzer.

Nach dem Millionentransfer von Rasmus Höjlund zu Atalanta Bergamo zeigte sich Ilzer froh, dass die Transferzeit vorbei ist. „Es haben auch andere Spieler von Sturm Graz Begehrlichkeiten geweckt. Solche Dinge gehen gerade an jungen Spielern nicht spurlos vorbei.“ Mit Blick auf die Hartberg-Partie wünschte sich Ilzer von seiner Mannschaft das gute druckvolle Spiel vom Cupspiel gegen Austria Salzburg (3:1) und die Effizienz vom Sieg über Rapid (2:1).

Hartberg hofft auf Überraschung

Wünsche hat Hartberg-Trainer Schmidt nach der 2:3-Cuppleite bei Zweitligist Dornbirn auch einige, beginnend mit der Auswärtspartie in Graz, wo die Oststeirer der logische Underdog sind. „Sturm ist eine Heimmacht und natürlich klarer Favorit. Hartberg ist es gewohnt, diese Rolle anzunehmen, und hier und da gelingt es uns auch, für Überraschungen zu sorgen. Ich hoffe, dass das am Samstag auch der Fall ist.“

Auch Schmidt hatte noch einige Rätsel in Sachen Startelf zu lösen. „Wir haben mehrere verletzte und kranke Spieler.“ Einer davon ist Swete, der erst nächste Woche wieder ins Training einsteigen wird. Fix ausfallen werden erneut Marin Karamarko (Sprunggelenk) sowie Christian Klem nach einem Bänderriss im Knie. Sehr fraglich sind zudem Rechtsverteidiger Patrick Farkas (krank) und sein linkes Pendant Thomas Kofler (Knöchel). Sollten die Hartberger dennoch aus Graz etwas mitnehmen können, wäre laut Schmidt „das Aus im Cup umso schneller vergessen“.