Mariano Bareiro (Hapoel Beer-Sheva FC) gegen Matthias Braunöder (FK Austria Wien)
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Conference League

Austria startet mit Remis in Gruppenphase

Das erste Gruppenspiel in einem Europacup-Bewerb nach fünf Jahren ist für die Austria am Donnerstag mit einem Remis zu Ende gegangen. Die Wiener trennten sich im Auftaktspiel der Conference-League-Gruppenphase von Hapoel Beer Scheva mit einem 0:0. Vor 9.400 Fans im Viola Park war die Austria die stärkere Mannschaft, konnte diese Überlegenheit aber nicht für einen Sieg gegen den israelischen Vizemeister nutzen.

Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte dominierte die Austria nach dem Seitenwechsel das Geschehen, das sich in der Statistik mit einem Torschussverhältnis von 14:6 niederschlug. Im ersten Duell mit einer israelischen Mannschaft blieb der Austria der Torerfolg aber versagt.

Im Parallelspiel der Gruppe C musste sich Lech Posen auswärts Villarreal nach einer trefferreichen Partie knapp mit 3:4 geschlagen geben. Der Siegestreffer für die Spanier fiel dabei erst in der 89. Minute durch Francis Coquelin. Am kommenden Donnerstag wartet auf die Elf von Trainer Manfred Schmid das Auswärtsspiel bei Lech Posen.

Lucas Galvao (Austria)
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Die Austria holte bei ihrem Comeback in einer Gruppenphase ein Remis gegen Hapoel Beer Scheva

Austria-Coach Schmid setzt auf Offensive

Schmid begegnete Beer Scheva mit einer Viererkette und wählte damit zum Auftakt in die Gruppenphase ein 4-4-3-System. Als nomineller Mittelstürmer agierte Dominik Fitz. James Holland kehrte im Vergleich zum Spiel gegen Austria Lustenau zurück in die Startelf. „Die Viererkette passt gut für diesen Gegner. Wir wollen unser Spiel durchziehen, deshalb habe ich diese Aufstellung mit vielen Spielern mit Offensivqualität gewählt“, sagte Schmid vor der Partie.

Die Austria meldete sich bereits nach 90 Sekunden mit einem ersten Torschuss von Andrea Gruber bei Hapoel-Goalie Omri Glazer. Danach entwickelte sich eine körperbetonte und intensive Partie, deren Gesamteindruck aber auch durch einige Fehler getrübt wurde. In der Defensive hatten die Wiener die Partie im Griff. Einzig bei einem Fehler von Kapitän Lukas Mühl bot sich Beer Scheva eine Gelegenheit, die die Austria-Verteidigung aber entschärfen konnte.

Lattentreffer auf beiden Seiten

Über eine Viertelstunde war in den Strafräumen Schonkonst angesagt, danach gab es aber Chancen im Minutentakt für beide Teams. Ein Weitschuss von Gruber ging hauchdünn am langen Eck vorbei (17.), kurz darauf knallte Fitz den Ball aus gut 20 Metern an die Latte (20.). Im Austria-Strafraum konnte Galvao nach einem Stanglpass gerade noch vor Tomer Hemed klären (21.). Nach dem folgenden Corner köpfelte Miguel Vitor an die Latte, den Nachschuss blockte Galvao (22.).

Fitz trifft die Latte

In der 18. Minute fehlten der Austria nur wenige Zentimeter zur Führung. Der Schuss von Dominik Fitz ging an die Latte.

Die Partie blieb ein wenig zerfahren, aber abwechslungsreich. Beide Mannschaften waren bemüht, ihre Offensivreihen in Szene zu setzen. Die ganz großen Chancen blieben aber aus. Ein Schuss von Fitz fiel zu zentral aus (29.). Auf der Gegenseite versuchte Rotem Hatuel mit zwei Abschlüssen, zum Torerfolg zu kommen. Für Austria-Goalie Christian Früchtl wurde es aber nicht gefährlich. Kurz vor der Pause drückte die Austria noch einmal auf das Führungstor. Nach einem Pass in den Rückraum gelang Aleksandar Jukic der Schuss nicht nach Wunsch (43.).

Austria belohnt sich nicht mit Tor

Personell unverändert ging es in die zweite Hälfte. Auch der Charakter des Spiels änderte sich nicht. Die Austria blieb engagiert, ein Kopfball von Gruber fiel aber zu schwach aus (52.). Die Wiener hatten das Geschehen im Griff und waren das dominierende Team. Vor allem das Gegenpressing der Austria funktionierte phasenweise wirklich gut. Hapoel-Coach Elyaniv Barda reagierte auf das verschobene Kräfteverhältnis und brachte zwei neue Spieler.

James Holland (Austria) gegen Dor Micha (Beer Sheva)
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James Holland und Kollegen lieferten sich mit Hapoel Beer Scheva eine intensive Partie

Die Austria spielte sich immer wieder in Strafraumnähe, konnte sich im letzten Drittel aber keine zwingenden Chancen herausspielen. Oft wurden Flanken als Mittel zum Erfolg gewählt, die israelische Verteidigung ließ sich dadurch aber nicht knacken. Routinier Holland nahm sich ein Herz und zog aus großer Distanz ab. Goalie Glazer machte sich lang und konnte den Schuss gerade noch zur Ecke klären (67.). Auch Schmid reagierte und brachte für die restlichen 20 Minuten mit Muharem Huskovic und Can Keles neue Kräfte.

Wenige Minuten nach seiner Einwechslung gab Huskovic einen ersten Schuss ab (74.). Kurz bot sich dem 19-Jährigen die beste Chance der Partie. Huskovic hätte alleine auf das Tor ziehen können, bekam den Ball aber nicht unter Kontrolle und konnte kein Tempo aufbauen. Kurz vor dem Abschluss wurde er vom Ball getrennt (76.). Es ging in die Schlussphase. Die Austria wollte sich unbedingt für die gute Leistung mit drei Punkten belohnen. Ein Wunsch, der nicht in Erfüllung ging.

Stimmen zum Spiel:

Manfred Schmid (Austria-Trainer): „Es war ein sehr intensives Spiel gegen einen richtig guten Gegner. Die erste Hälfte war noch ausgeglichen, in der zweiten Hälfte haben wir klar dominiert, aber die Chancen nicht gut zu Ende gespielt. In erster Linie ist es positiv, mit einer guten Leistung zu starten, ich denke, wir hätten uns den Sieg verdient.“

Matthias Braunöder (Austria-Mittelfeldspieler): „Es war ein intensives, offenes Spiel. Wir haben es von Anfang an gut gemacht, aber leider unsere Chancen nicht genützt. Wir haben doch mehr Chancen gehabt und auch die klareren.“

Elyaniv Barda (Hapoel-Trainer): „Es ist ein gespaltenes Gefühl. Natürlich ist es ein Punkt gegen einen starken Gegner. Aber wir hätten mehr holen können, waren doch die dominantere Mannschaft. Wir haben das Gefühl, dass wir nahe am Sieg dran waren. Es ist eine schwierige Gruppe, mit schweren Gegnern. Man sieht, dass auch Villarreal erst im Finish gewonnen hat. Es wird nicht einfach.“

UEFA Conference League, Gruppe C, erster Spieltag

Donnerstag:

Austria Wien – Hapoel Beer Scheva 0:0

Viola Park, 9.400, SR Fesnic (ROU)

Austria: Früchtl – Ranftl, Mühl, Galvao, Martins – Braunöder, Holland, Fischer – Gruber (70./Keles), Fitz (80./Teigl), Jukic (70./Huskovic)

Beer Scheva: Glazer – Abu Abaid, Vitor, Tibi – Dadia, Sulejmanow (58./Safuri), Bareiro, Elias (58./Shamir), Micha (86./Lopes) – Hemed (75./Ansah), Hatuel (86./Jehezkel)

Gelbe Karten: Martins, Gruber, Holland bzw. Micha, Elias