Handshake zwischen einem Spieler von Austria Wien und einem Spieler von Hapoel Be er Sheva
GEPA/Armin Rauthner
Conference League

Austria trauert möglichem Sieg nach

Für die Austria hat der erste Auftritt in der UEFA Europa Conference League mit gemischten Gefühlen geendet. Gegen Hapoel Beer Scheva blieb beim torlosen Remis am Donnerstag am Ende stehen, dass Israels Vizemeister zu bezwingen gewesen wäre. Vor allem nach der Pause fehlte den Wienern die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. „Diese Spiele müssen wir gewinnen“, stellte Manfred Fischer klar.

Coach Manfred Schmid durfte immerhin notieren, dass die zuletzt oft angesprochenen Defensivprobleme ausblieben. „Es fühlt sich komisch an. Jetzt spielst du endlich einmal zu null und schießt aber kein Tor“, haderte der Austria-Trainer. Man habe gesehen, dass sich das Training in dieser Woche ausgezahlt habe. Hapoels Offensivkräfte hatte die Austria zumeist im Griff.

In der dieses Mal mit einer der defensiven Viererkette eingelaufenen Elf spielten die Innenverteidiger Lukas Mühl und Lucas Galvao grundsolide. Mit James Holland stand auch ein echter Sechser auf dem Feld. Schmid sah sich in der Einschätzung der Gruppe mit Villarreal und Lech Posen – der spanische Favorit auf Platz eins gewann daheim erst dank eines Treffers in der 89. Minute mit 4:3 – bestätigt.

Austria startet mit Remis in Gruppenphase

Das erste Gruppenspiel in einem Europacup-Bewerb nach fünf Jahren ist für die Austria am Donnerstag mit einem Remis zu Ende gegangen. Die Wiener trennten sich im Auftaktspiel der Conference-League-Gruppenphase von Hapoel Beer Scheva mit einem 0:0.

„Ich habe immer betont, dass es eine sehr schwierige Gruppe ist. Wir haben heute aber gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist. Wenn die Jungs mehr Selbstvertrauen bekommen, das internationale Geschäft gewöhnt sind, können wir darauf aufbauen. Wenn wir ein bisschen stärker werden, können wir um den zweiten Platz mitmischen. Davon bin ich überzeugt“, merkte der Coach an.

Austria übernimmt nach Pause das Kommando

Hapoel und die Austria agierten vor 9.400 Besuchern zunächst auf Augenhöhe. Auch die Anzahl der Metalltreffer war ausgeglichen. Der als zentrale Anspielstation in der Offensive aufgebotene Fitz donnerte den Ball ebenso an die Latte (18.) wie Beer Schevas Kapitän Miguel Vitor per Kopf (22.). Hatten die Israelis in der ersten Halbzeit noch mehr Offensivansätze zu verzeichnen, zog Schmid in der Pause die richtigen Schlüsse.

Die Austria kam klar verbessert aufs Feld, die Führung hätte spätestens der eingewechselte Muharem Huskovic eine Viertelstunde vor Schluss erzielen müssen. Der zuletzt wochenlang verletzte 19-Jährige hatte fast von der Mittellinie aus alleine Richtung Tor ziehend aber Probleme mit der Ballmitnahme, der Gegner konnte noch klären. Sechs Schüsse aufs gegnerische Tor wies die Spielstatistik zugunsten der Austria aus. Hapoel brachte demnach keinen einzigen Abschluss auf das Gehäuse von Keeper Christian Früchtl zustande.

„Es wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen“

„Es wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen“, meinte Dominik Fitz nach Schlusspfiff. Ein Mann klarer Worte war wieder Fischer. „Wir sind nicht unzufrieden, aber es ist ein bitterer Beigeschmack dabei, weil mehr drinnen gewesen wäre“, sagte der Mittelfeldmann. „Das Einzige, was wir uns vorwerfen müssen, ist die Chancenverwertung. Die war nicht gut. Da müssen wir daraus lernen“, beklagte Fischer. Die vor dem Spiel oft angesprochene Intensität von Hapoel sah der 27-Jährige nach der Partie als überhaupt keinen Faktor. „Von der Intensität her war es nicht so wie in der Liga. Wir hatten oft viel Raum.“

Austria-Trainer Manfred Schmid
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Angesichts des prall gefüllten Kalenders wird Austria-Coach Schmid einigen Spielern eine Verschnaufpause gönnen

In der Meisterschaft führt Austrias Weg nun einmal nach Hartberg. Am Sonntag treten die Violetten in der Oststeiermark an. Rotation dürfte angesagt sein. Schmid wollte am Donnerstagabend noch keine großen Überlegungen zum Personal anstellen. Am Freitag war für die Austrianer erst einmal Regeneration und eine „Bestandsaufnahme“ (Schmid) angesagt. Vier Tage nach Hartberg spielen die Favoritner dann in Posen. Der polnische Meister Lech wird erpicht sein, seinerseits den ersten Sieg in der Gruppe einzufahren.

Villarreal gewinnt torreiche Partie gegen Lech Posen

Im Parallelspiel der Austria-Gruppe kann sich der Favorit aus Spanien in einer torreichen Partie knapp durchsetzen. Villarreal bezwingt Lech Posen aus Polen mit 4:3.

Dass Posen beim 3:4 in Valencia aus einem 1:3 zwischenzeitlich noch ein 3:3 machte, ließ auch Fischer in einer ersten Reaktion grübeln. „Ich habe das Spiel nicht gesehen, aber drei Tore in Spanien musst du erst einmal schießen.“ Eines sei dadurch jedoch klar: „Gegen jeden Gegner ist etwas möglich.“

UEFA Conference League, Gruppe C, erster Spieltag

Donnerstag:

Austria Wien – Hapoel Beer Scheva 0:0

Viola Park, 9.400, SR Fesnic (ROU)

Austria: Früchtl – Ranftl, Mühl, Galvao, Martins – Braunöder, Holland, Fischer – Gruber (70./Keles), Fitz (80./Teigl), Jukic (70./Huskovic)

Beer Scheva: Glazer – Abu Abaid, Vitor, Tibi – Dadia, Sulejmanow (58./Safuri), Bareiro, Elias (58./Shamir), Micha (86./Lopes) – Hemed (75./Ansah), Hatuel (86./Jehezkel)

Gelbe Karten: Martins, Gruber, Holland bzw. Micha, Elias