Trainer Dietmar Kuehbauer (LASK)
GEPA/Manfred Binder
Bundesliga

LASK verliert seinen Zauber

Der Zauber des Sommers aus Sicht des LASK ist verflogen. Nach sechs Runden als ungeschlagener Tabellenführer verspüren die Oberösterreicher in der Admiral Bundesliga nun Gegenwind. Drei Spiele in Folge sind die Linzer jetzt ohne Sieg, die1:4-Heimpleite gegen die WSG Tirol am Samstag bedeutete die erste Niederlage in der Saison. Zuletzt habe man „nicht mehr diese Intensität aufgebracht“, die man benötigt, sagte Trainer Dietmar Kühbauer. Woran der Rückfall nicht liegt, weiß der Coach aber auch genau.

Ein Treffer von Lautaro Rinaldi und gleich drei von Nik Prelec machten dem LASK in der Raiffeisen Arena bis zur 63. Minute den Garaus. Zur Halbzeit stand es bereits 1:3 aus Sicht der Heimischen. „Mit dem 4:1 war die Sache erledigt“, stand für Kühbauer fest. Seine Mannschaft könne es definitiv besser, sagte der Burgenländer. Trotz des Rückstandes zur Pause war für Kühbauer sogar die Vorstellung nach dem Seitenwechsel noch schlechter. „Da hat dann schon einiges nicht zusammengepasst. Zweite Halbzeit war es wirklich ein sehr schlechtes Spiel von uns.“

Der Schlüsselfaktor für den zu diesem Zeitpunkt schon deutlichen Rückstand war schnell ausgemacht: die schwache Defensivleistung. Die Angreifer der Gäste, die bei Ballbesitz auf ein 4-3-3-System wechselten, in dem LASK-Leihgabe Thomas Sabitzer als zusätzliche Spitze schaltete, sahen teilweise mehrere Meter leeren Raum um sich herum. „Das eine oder andere Mal waren wir schon fast überrascht“, sagte der ehemalige Linzer Valentino Müller. „Das ist man vom LASK nicht so gewohnt, weil sie normal doch sehr kompakt und gerade in der Defensive schon stark sind.“

LASK muss klare Niederlage hinnehmen

Vor Heimpublikum mussten die Linzer im Spiel gegen die WSG Tirol die erste Saisonniederlage hinnehmen. Der WSG besiegte den LASK mit 4:1.

Das Fehlen der drei gesperrten Stammkräfte Filip Stojkovic, Branko Jovicic und Marin Ljubicic sei ebenfalls nicht entscheidend gewesen. „Das sind Führungsspieler, kein Zweifel. Trotzdem habe ich dieser Mannschaft zu hundert Prozent vertraut“, erklärte Kühbauer, der die Kaltschnäuzigkeit der Tiroler als weiteren Grund für die Niederlage anführte. „Dann passiert es halt, dass die alles treffen. Auch wir haben Spiele gehabt, wo wir alles getroffen haben“, sagte der 51-Jährige.

„Ein geiler Gesamtauftritt“ von Tirol

Aus der Sicht von WSG-Coach Thomas Silberberger dagegen ist der Matchplan aufgegangen. Viel Mut, schnelle Umschaltaktionen und hohes Anlaufen waren Eckpfeiler der Strategie, die nicht zuletzt die Stürmer perfekt umsetzten. „Die Mannschaft hat extrem Charakter gezeigt“, sagte Silberberger. „Wir haben Widerstände überwunden. Wir haben als Team agiert. Spieler sind vorangegangen, haben Verantwortung übernommen. Ein geiler Gesamtauftritt.“

Als „unglaublich“ beschrieb der Slowene Prelec sein Debüt als Bundesliga-Torschütze. „Der LASK ist eine der besten Mannschaften in der Liga. Es war der Wahnsinn.“ Damit haben sich die Wattener vorerst im Tabellenmittelfeld etabliert. „Ich hoffe, wir können so weitermachen im nächsten Spiel gegen Rapid“, blickte der 21-Jährige schon hoffnungsfroh in die Zukunft, während sich der LASK in der Ligapause erst wieder neu sammeln muss.