Bryan Silva Teixeira (Austria Lustenau) gegen Jusuf Gazibegovic (Sturm Graz)
APA/Richard Purstaller
Bundesliga

Sturm rehabilitiert sich gegen Lustenau

Am Ende einer ereignisreichen Woche geht Puntigamer Sturm Graz mit einem Stimmungshoch in die Ligapause der Admiral Bundesliga. Die Grazer rehabilitierten sich am Sonntag mit einem 2:0-Arbeitssieg zu Hause gegen Austria Lustenau für die 0:6-Abfuhr bei Feyenoord Rotterdam. Die Premierentore von Alexander Prass (24.) und Mohammed Fuseini (83.) ließen Sturm an Punkten mit dem zweitplatzierten LASK gleichziehen. Der Aufsteiger aus Lustenau kassierte die dritte Niederlage, liegt aber weiter in der Meistergruppe.

Christian Ilzer hatte angesichts der dünnen Personaldecke im Sturm schon vor Anpfiff positive Nachrichten zu erzählen: Die Schulter von Emanuel Emegha muss nicht operiert werden. Ilzer vermutet den Niederländer im Laufe des Oktobers auf dem Platz zurück. Weil aber auch Jakob Jantscher und Albian Ajeti nicht fit sind, musste der Sturm-Trainer gegen Lustenau improvisieren. Manprit Sarkaria und William Böving sollten es vorne spielerisch lösen.

Torgefahr strahlten die Grazer zunächst aber vor allem aus ruhenden Bällen aus: Jon Gorenc-Stankovic hatte Zeit und Raum, köpfelte den Ball aber Domenik Schierl in die Hände (16.). Der Aufsteiger, bei dem Stefano Surdanovic in die Startelf zurückkehrte, versteckte sich wie zu erwarten nicht, schaffte es aber nur selten bis ganz vor das Tor von Jörg Siebenhandl. Der Grazer Goalie hatte in den ersten 45 Minuten nur einen Abschluss von Bryan Teixeira zu entschärfen (13.).

Sturm mit Erfolgserlebnis gegen Lustenau

Nach der 0:6-Schlappe gegen Feyenoord Rotterdam in der Europa League hat sich Sturm Graz in der Bundesliga rehabilitiert. Die Grazer besiegten Austria Lustenau vor eigenem Publikum 2:0.

Erstes Prass-Tor im 53. Einsatz

Ausgerechnet Prass brachte Sturm mit einem gefühlvollen Kunstschuss von knapp außerhalb des Strafraums in Führung (24.). Der Mittelfeldmotor dürfte sich angesichts seiner zuletzt chronischen Abschlussschwäche vor dem Tor ungläubig die Augen gerieben haben. Im 53. Einsatz für Sturm jubelte Prass über sein Premierentor.

Die Grazer drückten den wankenden Gästen danach ihr Offensivspiel auf. William Böving, Sarkaria und der einen Schritt zu kurz kommende David Affengruber kratzten in der mit 8.479 Zuschauern gefüllten Merkur Arena an einer höheren Pausenführung.

Sturm verwaltet Vorsprung souverän

Die Vorarlberger wehrten sich. Trotz vieler Spielanteile aber fehlte es der Mannschaft von Markus Mader an Torgefahr. Die umsichtige Sturm-Defensive um Gregory Wüthrich ließ in 90 Minuten nur einen Schuss auf das Tor zu. Die Gastgeber beschränkten sich drei Tage nach der Abfuhr von Rotterdam zunehmend aufs Verwalten.

Der eingewechselte Fuseini machte dann alles klar. Jean Hugonet fälschte einen Schuss von Ivan Ljubic vor die Füße des 20-Jährigen aus Ghana ab. Fuseini enteilte im Finish auch noch Anderson, der für seine Notbremse weit vor dem Tor die Rote Karte sah (89.). Sturm schaffte den zwölften Sieg in Folge gegen Lustenau im 13. Ligaduell.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Kompliment an die Jungs. Es ist nicht einfach, drei Tage nach so einer 0:6-Klatsche am Platz zu stehen, die Unsicherheit wegzulassen und sich zu fokussieren gegen einen Gegner, der gespickt mit guten Einzelspielern ist. Wir hatten das eine oder andere Handicap (ohne drei Stürmer, Anm.), haben es aber insgesamt gut gemacht. Das gefällt mir, es war die richtige Reaktion auf den Donnerstag. Natürlich war es für die Köpfe befreiend, es ist aber auch klar, dass wir uns jetzt nicht 14 Tage zurücklehnen können. Lustenau bestraft Dinge eben nicht so schnell, wie es Feyenoord gemacht hat.“

Matthias Maak (Lustenau-Verteidiger): „Im Endeffekt ist es ein verdienter Sieg von Sturm. Sie haben ihre Chancen eiskalt genutzt. Da sieht man die Qualität. Wir hatten uns heute schon etwas ausgerechnet, aber Austria Lustenau kann man nicht mit Feyenoord vergleichen. Wir waren vor dem Tor nicht zwingend genug. Sturm ist aber nicht der Gegner, mit dem wir mithalten müssen.“

Admiral Bundesliga, neunte Runde

Sonntag:

Sturm Graz – Lustenau 2:0 (1:0)

Graz, Merkur Arena, 8.479 Zuschauer, SR Hameter

Torfolge:
1:0 Prass (24.)
2:0 Fuseini (83.)

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Wüthrich, Affengruber, Schnegg – Hierländer (85./Wels), Gorenc-Stankovic, T. Horvat (85./Kiteishvili), Prass (74./Ljubic) – Sarkaria, Böving (70./Fuseini)

Lustenau: Schierl – Anderson, Maak, Hugonet, Guenouche (68./Berger) – Grabher (77./Rhein), Türkmen (68./Bellache) – Diaby (84./Grujcic), Surdanovic, Teixeira – Fridrikas (77./Koudossou)

Rote Karte: Anderson (89.)

Gelbe Karten: Ilzer (Trainer), Schnegg bzw. Guenouche, Hugonet, Grabher

Die Besten: Gazibegovic, Prass, Wüthrich bzw. Diaby, Maak