Der spanische Tennisspieler Carlos Alcaraz
AP/lberto Saiz
Tennis

Alcaraz noch lange nicht im Zenit

Mit seinem Triumph bei den US Open in New York hat sich Jungstar Carlos Alcaraz vor fast zwei Wochen zur neuen Nummer eins im Herren-Tennis aufgeschwungen. „Jetzt, wo ich dort angekommen bin, ist es mein Ziel, so viele Tage, Wochen und Monate wie möglich zu bleiben“, sagte der 19-jährige Spanier, der eine lange Regentschaft auf dem ATP-Thron anstrebt. „Dafür werden wir arbeiten.“

Alcaraz und sein um 17 Jahre älterer spanischer Landsmann Rafael Nadal, der heuer die Australian Open und die French Open gewonnen hat, sind bisher die einzigen beiden Spieler, die sich ihren Platz für die ATP-Finals vom 13. bis 20. November in Turin bereits gesichert haben. „Ich habe noch mehrere wichtige Turniere, und ein Ziel ist es, die ATP Finals zu gewinnen“, sagte die Nummer eins der Männer in einem Interview auf der ATP-Website.

Um sein Erfolgsgeheimnis macht der 19-Jährige kein Geheimnis. „Du musst dich wohlfühlen mit dem, was du tust, Spaß haben, auf dem Platz glücklich sein“, sagte Alcaraz. „Vergiss alles andere und genieße das Tennisspielen.“ Dabei sieht sein Trainer Juan Carlos Ferrero seinen Schützling noch lange nicht im Zenit seiner Leistungsfähigkeit. „Ich denke, er ist etwa bei 60 Prozent seiner Möglichkeiten angelangt“, sagte der 42-Jährige unmittelbar nach dem US-Open-Triumph.

Spaniens Carlos Alcaraz küsst den US-Open-Pokal
Reuters/Mike Segar
Mit 19 Jahren und vier Monaten kürte sich Alcaraz bei den US Open zur jüngsten Nummer eins aller Zeiten

Für Djokovic ein „Geschenk“ für das Tennis

Dass Alcaraz bei allem Ehrgeiz und Professionalismus zudem eine Spielfreude ausstrahle und auf dem Platz sichtlich Spaß habe, trägt zu seiner Beliebtheit bei – nicht nur bei den Fans, sondern auch bei seinen Gegnern. Der 21-fache Grand-Slam-Sieger Novak Djokovic überschüttete ihn etwa mit Lob und nannte den Spanier eine „großartige Bereicherung“ und ein „Geschenk“ für das Tennis. „Er ist 19 Jahre alt und bereits die Nummer eins der Welt. Ich meine, es ist ziemlich erstaunlich, was er bisher erreicht hat“, sagte der Serbe.

Der 35-Jährige meinte unterdessen weiter, er bereue seine Entscheidung, sich nicht gegen das Coronavirus zu impfen, nicht. Djokovic hatte dadurch die Australian Open und die US Open sowie die gesamte US-Hartplatzsaison verpasst. „Nein, ich bereue nichts“, sagte er im Rahmen des Laver Cups in London gegenüber Reportern. „Ich meine, ich bin traurig, dass ich nicht spielen konnte, aber das war eine Entscheidung, die ich getroffen habe. Ich wusste, was die Konsequenzen sein werden.“