Jubel von Frankreichs Julian Alaphilippe
Reuters/Yves Herman
Rad-WM

Straßenrennen als finaler Höhepunkt

Das Elitestraßenrennen der Männer bildet am Sonntag den Abschluss der Rad-WM in Australien. Auf die Fahrer warten 267 km und fast 4.000 Höhenmeter. Knackpunkt der Strecke mit dem abschließenden Stadtkurs in Wollongong ist der Mount Pleasant, der zwölfmal überquert wird.

Die meisten Augen werden auf Wout Van Aert, Tadej Pogacar und Mathieu van der Poel gerichtet sein. Die Belgier verfügen neben Van Aert mit Vuelta-Triumphator Remco Evenepoel noch über eine vielversprechende zweite Trumpfkarte. Aber auch Ex-Tour-de-France-Sieger Pogacar hat schon mehrfach bewiesen, dass er Eintagesrennen gewinnen kann.

Dass er in Topform ist, hat der Slowene in der Vorwoche mit seinem Sieg beim Grand Prix Montreal vor Van Aert untermauert. „Der Kurs kommt Angreifern entgegen. Vielleicht kann eine kleine Gruppe im Finale davonziehen. Das wäre mein Vorteil“, sagte der antrittsstarke Pogacar. In Abwesenheit von Primoz Roglic und Matej Mohoric muss er es für Slowenien am Ende alleine richten.

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)
GEPA/Panoramic/Photo News/Jan De Meuleneir
Ex-Tour-de-France-Sieger Pogacar präsentierte sich zuletzt in absoluter Topform und greift nach Gold

Spannendes Rennen um Gold kündigt sich an

Die Topnationen wie Belgien, Italien und Gastgeber Australien um Michael Matthews dürfen jeweils sieben Helfer für ihre Kapitäne aufbieten. Auch die Niederländer sind zu acht. „Ich bin bereit für den Kampf um das WM-Trikot“, sagte Van der Poel und gab sich zuversichtlich, schränkte aber ein, nicht in Überform zu sein. Ob Titelverteidiger Julian Alaphilippe nach seiner Schulterluxation ebenfalls mitmischen kann, bleibt abzuwarten.

Der 2020 und 2021 siegreiche Franzose gab sich trotz der nicht optimalen Vorbereitung kämpferisch. „Ich denke, ich kann das Rennen beeinflussen und meinen Teamkollegen helfen, wenn es nötig wird“, meinte Alaphilippe. Wird er von Pogacar entthront, wäre es das erste WM-Gold für Slowenien. Die Belgier waren zuletzt 2012 durch Philippe Gilbert erfolgreich, die Niederländer warten schon seit 1985 darauf.

ÖRV-Asse nur in Außenseiterrolle

Österreich muss nach dem Coronavirus-Aus von Lukas Pöstlberger mit einem Trio auskommen. Tobias Bayer, Sebastian Schönberger und Felix Gall wollen aber möglichst lange mithalten. „Wir brauchen kaum an Offensive zu denken, dazu haben wir nicht die Möglichkeiten. Die Länge von knapp 270 Kilometern bedeutet, dass es ein richtig hartes Rennen wird. Da kommt die Selektion von allein, und da müssen wir dabei sein. Rein von den Qualitäten her müssen wir uns dann nicht verstecken“, sagte Bayer. Schönberger erwartet „ein superhartes Rennen“, „das einen würdigen Weltmeister erzeugen wird“.