Der österreichische Fußballer Marko Arnautovic
GEPA/Johannes Friedl
Nations League

Rekord für Arnautovic nur eine Randnotiz

Marko Arnautovic steigt am Sonntag zum alleinigen österreichischen Rekordteamspieler auf. Der Bologna-Profi absolviert im Nations-League-Match im Wiener Happel-Stadion gegen Kroatien (20.45 Uhr, live in ORF1) seinen 104. ÖFB-Einsatz und lässt damit Andreas Herzog hinter sich. Die Bestmarke ist für den Angreifer aber nicht viel mehr als eine Randnotiz, deutlich mehr Bedeutung misst Arnautovic einem erfolgreichen Abschneiden gegen den aktuellen Vizeweltmeister bei.

Um gegen die Kroaten zu reüssieren, sei eine deutliche Steigerung im Vergleich zum 0:2 am Donnerstag im Stade de France nötig, betonte der 33-Jährige. „Gegen Frankreich war es weniger gut, doch gegen Kroatien werden wir hoffentlich zeigen, was wir draufhaben“, erklärte Arnautovic. Mut macht dem Wiener der ÖFB-Auftritt beim 3:0 gegen die Kroaten im Juni in Osijek. „Das haben wir überragend gespielt, diese Leistung wollen wir fortsetzen. Wir wissen, Kroatien hat eine sehr starke Mannschaft, aber wir sind bereit“, meinte Arnautovic.

Aus dem starken kroatischen Kollektiv ragt Real-Madrid-Star Luka Modric heraus. „Man braucht über ihn nicht viel zu sagen, er hat in seiner Karriere genug gezeigt. Für mich ist er einer der Besten der Welt auf dieser Position. Er zeigt weiterhin, dass er auf Topniveau spielen kann“, sagte Arnautovic über den 37-jährigen Mittelfeldspieler. „Wir sollten aber nicht auf einzelne Spieler schauen, sondern uns auf uns selbst konzentrieren.“

Interview mit Marko Arnautovic

Mit seinem 104. Länderspieleinsatz – beim Nations-League-Spiel gegen Kroatien am Sonntag in Wien – übertrifft Marko Arnautovic die bisherige Bestmarke von Andreas Herzog. Mit ORF-Reporter Andreas Felber hat der neue ÖFB-Rekordspieler über das Match gegen Kroatien und sein Jubiläum gesprochen.

„Ich bin in jedem Spiel motiviert“

Arnautovic hat serbische Wurzeln, viele seiner kroatischen Freunde werden im Stadion sein, erzählte der Stürmer. Besondere Motivation verspüre er deshalb jedoch nicht. „Ich bin in jedem Spiel motiviert, egal ob gegen Kroatien, Frankreich oder eine andere Mannschaft“, betonte der Italien-Legionär.

Ebenfalls nur ein Schulterzucken kostet es den ÖFB-Internationalen, dass sehr viele Anhänger der kroatischen Auswahl im Stadion sitzen werden. „Ob mehr Kroaten als Österreicher kommen, ist egal. Wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren“, so Arnautovic.

Kroatien für Sucic leichter Favorit

Red Bull Salzburgs kroatischer Profi Luka Sucic kann die Partie nur aus der Ferne verfolgen. Der 20-Jährige gebürtige Linzer wäre ein Kandidat für die A-Auswahl, wurde aber fürs EM-Play-off für die U21-Mannschaft nominiert. Dennoch blickt er mit großem Interesse auf das Kräftemessen im Prater, wo laut Sucic eine relativ ausgeglichene Partie zu erwarten ist. Er glaube aber, „dass Kroatien in diesem Spiel leichter Favorit ist“, sagte der Mittelfeldspieler der APA.

Der österreichische Fußballer Luka Sucic
GEPA/Mathias Mandl
Salzburgs Sucic wäre bei Kroatien ein Kandidat für die A-Auswahl, er wurde aber für das EM-Play-off der U21 nominiert

„Man hat schon im ersten Spiel gesehen, dass es für uns nicht einfach wird, weil Österreich eine gute Mannschaft hat. Außerdem hat auch der neue Trainer (Ralf Rangnick, Anm.) zusätzliche gute Impulse gesetzt.“ Der Erfolg der Österreicher gegen Kroatien beim Rangnick-Debüt sei allerdings nicht nur auf den Amtsantritt des Deutschen zurückzuführen, betonte Sucic. „Ein Faktor war sicher, dass Luka Modric und ein paar weitere unserer Schlüsselspieler nicht dabei waren.“ Das solle jedoch keine Ausrede sein. „Österreich hat es im Hinspiel richtig gut gemacht, während bei uns nicht alles so funktioniert hat, wie wir uns das vorgestellt haben.“

Die Kroaten wären mit einem Sieg gegen das ÖFB-Team Gruppenerster und damit im Final Four um den Nations-League-Titel. Außerdem dient das Gastspiel im Happel-Stadion der Formüberprüfung vor der im November beginnenden WM, wo es in der Gruppenphase gegen Belgien, Marokko und Kanada geht. In der Wüste soll eine ähnliche Überraschung wie 2018 gelingen, als Kroatien sensationell bis ins Endspiel vorstieß. „Zuerst wollen wir einmal in der Gruppenphase gute Leistungen bringen und diese überstehen. Dann sehen wir weiter. Aber wir haben definitiv hohe Qualität in der Mannschaft, wenn wir also einen Lauf bekommen, ist vieles möglich“, meinte Sucic.