Jubel der Schweizer Mannschaft in der UEFA Nations League nach ihrem Sieg gegen Spanien
AP/Jose Breton
Nations League

Schweiz gegen Spanien „heiß gelaufen“

Der Schweizer Nationalmannschaft ist am Samstag erstmals ein Sieg in Spanien gegen den Ex-Welt- und Europameister gelungen. Das wohl größte Lob bekamen die Schweizer danach vom Gegner. „Wir sind mit dem gleichen Ziel wie immer ins Spiel gegangen, aber wir hatten einen Gegner, der sehr gut gepresst hat, der physisch sehr stark ist und uns daran gehindert hat, unseren Fußball zu spielen“, sagte Trainer Luis Enrique nach dem 1:2.

„Wir haben als Mannschaft zusammengestanden über 90 Minuten und eiskalt zugeschlagen“, sagte Manuel Akanji, der Torschütze zur 1:0-Führung, nach dem überraschenden Erfolg in der Nations League. Das insgesamt 25. Duell mit den Spaniern brachte den erst zweiten Sieg nach einem 1:0-Erfolg bei der WM 2010 in Südafrika überhaupt.

Manchester-City-Spieler Akanji hatte die Schweizer in Saragossa in der 21. Minute nach einem Eckball per Kopf in Führung gebracht, Breel Embolo (59.) legte nach. Jordi Alba (55.) erzielte den Treffer für die Spanier. „Man muss erst einmal eine Mannschaft finden, die mehr Ballbesitz hat als Spanien“, sagte Trainer Murat Yakin. „Aber wir sind wach und organisiert geblieben.“

Auf die kalte Dusche folgte überzeugender Auftritt

Und diese Disziplin hielten die Schweizer über die volle Distanz aufrecht. „Erst kalt geduscht, dann heiß gelaufen“, titelte die Zeitung „Blick“ in Bezug darauf, dass die Schweizer Spieler beim Aufwärmen kurz von einem Rasensprenger nass gemacht wurden. Man habe gesehen, „dass wir gegen große Mannschaften nicht nur mithalten, sondern auch gewinnen können, wenn wir alle Spieler an Bord haben und wenn wir kompakt agieren“, so Yakin.

Im abschließenden Gruppenspiel reicht der Schweiz nun ein Remis gegen Tschechien, um den Abstieg in die B-Liga zu verhindern. Allerdings müssen die Eidgenossen am Dienstag auf den gelbgesperrten Abwehrchef Akanji verzichten. Spanien duelliert sich mit Portugal um den Sieg in der Gruppe 2 der A-Liga.

Die Presse in Spanien sah die Niederlage vor allem als Warnung vor der anstehenden WM. „‚La Roja‘ fühlte sich zu keinem Zeitpunkt wohl gegen einen starken Rivalen. (…) Zwei strategische Tore (der Schweizer, Anm), ein Thema, um das sich die spanische Mannschaft angesichts der Weltmeisterschaft in Katar kümmern muss“, hieß es bei „Mundo Deportivo“. Und „AS“ schrieb: „Die Weltmeisterschaft beginnt in Braga. Dort erwartet die Spanier das entscheidende Spiel in der Nations League, vor allem aber ein unschätzbarer Test, um zu sehen, wo ‚La Roja‘ weniger als zwei Monate vor der Weltmeisterschaft in Katar steht.“