Jubel des Team Welt
Reuters/Andrew Boyers
Tennis

Weltauswahl gewinnt erstmals Laver Cup

Die Weltauswahl der Tennisprofis hat bei der fünften Auflage des Teamwettbewerbs erstmals den Laver Cup gewonnen. Der Amerikaner Frances Tiafoe setzte sich am Sonntag in London gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas im Match-Tiebreak mit 1:6 7:6 (13/11) 10:8 durch und sorgte damit für die entscheidenden Punkte zum 13:8 für die Mannschaft von Teamchef John McEnroe.

„Es ist ein unglaubliches Gefühl, wir haben es alle gemeinsam geschafft“, sagte Tiafoe. Was dieses Jahr alles passiert sei, sei ein Wahnsinn. Der 24-Jährige ist mittlerweile die Nummer 19 der Welt und scheiterte zuletzt bei den US Open erst im Halbfinale. Wieder einmal bewies er in der entscheidenden Phase eines Satzes Nervenstärke, vor allem das Tiebreak des zweiten Satzes, das mehr als 22 Minuten dauerte und auf hochklassigem Niveau war, war an Spannung nicht zu überbieten. In diesem vergab Tsitsipas vier Matchbälle.

Im Champions-Tiebreak packte Tiafoe, der dieses Jahr noch kein Tiebreak verloren hat, dann seine besten Schläge aus. „In einem ausverkauften Stadion zu spielen, das liebe ich einfach. Ich bin einfach nur glücklich, es heute wieder bewiesen zu haben“, verlautete der Delray-Beach-Sieger von 2018.

Jubel des Team Welt
Reuters/Andrew Boyers
Tiafoe wurde beim Laver Cup nach seinem Sieg über Tsitsipas zum Helden

„Großartig wäre Untertreibung“

In großer Feierstimmung war auch John McEnroe, der als Teamkapitän endlich den ersten Welttriumph fixierte. „Großartig wäre noch eine Untertreibung, wir haben ein paar Mal verloren, ein paar Mal war es knapp“, sagte der US-Amerikaner, der auf dem Court auch ein kurzes Tänzchen hinlegte. Die Europäer gaben sich als faire Verlierer. „Es war diesmal nicht genug, nächstes Jahr wollen wir den Cup zurückholen“, kündigte Europas Kapitän Björn Borg an.

Europa war mit einer 8:4-Führung in den Schlusstag gegangen, konnte am Sonntag aber keine Partie mehr für sich entscheiden. Unter anderem verlor der Serbe Novak Djokovic gegen Felix Auger-Aliassime aus Kanada überraschend mit 3:6 6:7 (3/7). Auger-Aliassime brachte damit die Weltauswahl in Führung. Der Kanadier gewann an der Seite des Amerikaners Jack Sock bereits im Doppel gegen den Italiener Matteo Berrettini und den Briten Andy Murray. Am letzten Tag des Teamwettbewerbes gab es für jeden Sieg drei Punkte.

Kein Happy End für Federer

Die diesjährige Auflage stand ganz im Zeichen des Abschieds von Roger Federer, letztlich gab es aber für den Schweizer am Ende kein Happy End. Der 41-Jährige hatte am Freitag im Doppel an der Seite des Spaniers Rafael Nadal seine letzte Profipartie bestritten und hängt nun den Schläger an den Nagel. „Natürlich bin ich enttäuscht. Ich mag es nicht zu verlieren, das macht keinen Spaß“, sagte Federer. Trotzdem habe er die letzten Tage sehr genossen. „Es ist aber schade, dass wir den Sieg nicht mitnehmen konnten.“

Tiafoe wollte sich deshalb bei Federer nicht entschuldigen. „Absolut nicht. Er hat viel Grund sich zu entschuldigen, nachdem er in den letzten 24 Jahren jeden auf der Tour geschlagen hat“, sagte der US-Amerikaner lächelnd.