Fußballer Amar Dedic (Salzburg)
GEPA/Mathias Mandl
Bundesliga

Salzburger Fokus gilt nur dem LASK

Nach der Pause beginnen für Serienmeister Salzburg die Wochen der Wahrheit. Am Samstag (17.00 Uhr) steht für den Tabellenführer der Admiral Bundesliga das Topspiel der zehnten Runde gegen den ersten Verfolger LASK auf dem Programm, am Mittwoch geht es zum Abschluss des Heimspieldoppels in der Champions League gegen Dinamo Zagreb um wichtige Punkte in der Gruppe E. „Wir werden gegen den LASK keinen Spieler schonen“, kündigte Trainer Matthias Jaissle vorab an, in den Köpfen habe nur der LASK Platz.

Zeit zum Durchatmen bleibt für die Jaissle-Truppe in den kommenden sechs Wochen bis zur WM-Pause jedenfalls kaum, insgesamt zwölf Pflichtspiele stehen im Kalender. Umso wertvoller ist aus Sicht der Mozartstädter, dass alle Salzburger wieder gesund vom Nationalteam zurückgekehrt sind, wie Trainer Matthias Jaissle verkündete.

Zumal die Muskelverletzung beim brasilianischen Angreifer Fernando, in acht Ligaspielen an acht Toren beteiligt, doch schlimmer zu sein scheint, wie Jaissle sagte. Ein Einsatz des 23-Jährigen in den kommenden beiden Spielen ist unwahrscheinlich.

LASK will Salzburg überraschen

Nach der Länderspielpause geht es am Samstag in der Bundesliga weiter. Im Spitzenspiel der zehnten Runde treffen am Samstag Tabellenführer Salzburg und Verfolger LASK aufeinander.

Sesko mit breiter Brust zurückgekehrt

Zuversicht gibt der starke Auftritt von Benjamin Sesko für Slowenien. Der 19-Jährige verzückte die Fußballwelt mit einem Zaubertor beim 1:1 in Schweden in der Nations League, auch beim 2:1 ein paar Tage zuvor gegen Norwegen mit Tormaschine Erling Haaland überragte Sesko mit einem Tor und einem Assist. In vier Pflichtspielen in Folge brachte das Supertalent, das zu RB Leipzig wechseln wird, den Ball im Tor unter.

Der Fußballer Benjamin Sesko (Slowenien) bei der Nationsleague gegen Norwegen
APA/AFP/Jure Makovec
Benjamin Sesko hat beim slowenischen Nationalteam viel Selbstvertrauen getankt

„Umso erfreulicher, dass er mit einer breiten Brust und mit einem dicken Grinsen hier aufgetaucht ist“, sagte Jaissle mit Blick auf die kurze Torflaute seines Schützlings in den Wochen davor. „Jetzt hat er bei der Nationalmannschaft geknipst, ein Traumtor erzielt. Es war nur eine Frage der Zeit, dass er wieder am Fließband knipsen wird.“

Keine Schonung für Champions League

Trotz der richtungsweisenden Partie in der Königsklasse will der Deutsche gegen die Linzer alles aufbieten. „Es ist geil, dass es direkt nach der Pause wieder so losgeht, da sind die Sinne geschärft – zumindest beim Trainerteam, ich hoffe auch bei den Spielern.“ Bei einem Sieg könnten die Salzburger auf sieben Punkte davonziehen.

Admiral Bundesliga, 10. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Salzburg – LASK

Red-Bull-Arena, SR Lechner

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: Köhn – Dedic, Solet, Wöber, Ulmer – Capaldo, Seiwald, Sucic, Kjaergaard – Okafor, Sesko

LASK: Schlager – Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner – Michorl, Jovicic – Goiginger, Zulj, Nakamura – Ljubicic

Die Aufgabe gegen den LASK werde nicht einfach. Die Mannschaft von Didi Kühbauer habe sich heuer „sehr gut“ verstärkt, betonte Jaissle, „es war auch in der Analyse deutlich sichtbar, welche Qualität sie vor allem in der Offensive mitbringen. Sie haben klare Prinzipien und klare Muster. Die Handschrift des Trainers ist da erkennbar. Da müssen wir sehr fokussiert dagegenhalten und alles auf den Platz bringen.“

In der Bundesliga sind die Salzburger seit 31 Heimspielen ungeschlagen, den Linzern gelang im Februar 2020 aber ein 3:2 in Wals-Siezenheim. „Salzburg ist in Österreich eine Liga für sich und dementsprechend klarer Favorit“, sagte Kühbauer. Aber: „Wenn wir alles reinwerfen und es uns gelingt, das intensive Tempo mitzugehen, ist für uns etwas möglich.“ Kühbauer kann im Spitzenspiel wieder auf die zuletzt gesperrten Leistungsträger Marin Ljubicic, Branko Jovicic und Filip Stojkovic zurückgreifen.

Rapid will nächsten Schritt gehen

Sechs Siege in Folge: Gegen WSG Tirol hätte es für Rapid in letzter Zeit nicht besser laufen können. Die Tiroler könnten daher für die Wiener am Samstag zur rechten Zeit kommen. Nach dem beachtlichen 1:1 in Salzburg vor der Länderspielpause gilt es für Grün-Weiß in Innsbruck unbedingt nachzulegen, um vor dem Wiener Derby für Ruhe zu sorgen. „Demütig sein, hart arbeiten, Grundtugenden auf den Platz bringen und Punkte sammeln“, forderte Rapid-Coach Ferdinand Feldhofer.

Admiral Bundesliga, 10. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

WSG Tirol – Rapid

Tivoli Stadion Tirol, SR Kijas

Mögliche Aufstellungen:

WSG: Oswald – Bacher, Behounek, Stumberger, Schulz – Sulzbacher, Müller, Blume, Ogrinec – Prelec, Sabitzer

Rapid: N. Hedl – Querfeld, K. Wimmer, Moormann – Koscelnik, Pejic, Greil, Kerschbaum, Auer – Kühn, Grüll

Dieser hatte mit dem überraschenden Punktegewinn in Wals-Siezenheim noch einmal den Kopf aus der Schlinge gezogen. Weitere Ergebnisse werden nun aber gefordert, wie auch der 42-Jährige weiß. Das sei keine Neuigkeit in seiner Funktion als Rapid-Trainer. „Gefühlt war jedes Spiel für mich ein Endspiel, jetzt wollen wir dranbleiben und den nächsten Schritt setzen.“ Dass man wie in der Vergangenheit nach ein, zwei guten Spielen wieder komplett nachlasse, dürfe nicht mehr passieren. „Wir wollen uns weiterentwickeln und auch besser spielen.“

„Wieder Mentalität zeigen“

Anknüpfen will sein Team am Auftritt in Salzburg. „Die Mentalität und Herangehensweise will ich diesen Samstag auch wieder sehen.“ Überzeugung in die eigenen Stärken, richtige Positionierung und der Wille, Extrameter zu gehen, seien wichtige Faktoren. Punktetechnisch ist Rapid mit elf Zählern nach acht Spielen nicht im Soll. Besser ist die Ausbeute in der Fremde, wo man in vier Partien sieben Zähler holte. Noch unzufriedenstellender ist die Torausbeute (8). „Ich denke, dass ein paar Spieler wieder zugelegt haben in ihrer Formkurve. Es stimmt mich positiv, weil sie in den Trainings gezeigt haben, dass sie treffen, was vorher nicht so war“, so Feldhofer.

Die Wattener haben zuletzt in Pasching aufgezeigt, wo der LASK mit 4:1 besiegt wurde. Die Tiroler liegen mit einer Partie mehr nach Punkten gleichauf mit und unmittelbar hinter Rapid an neunter Stelle. Trainer Thomas Silberberger meinte vor dem Aufeinandertreffen: „Auch wenn sie jetzt eventuell in unruhigem Fahrwasser sind, haben sie immer Zugkraft. Rapid Wien wird gegen die WSG Tirol immer in der Favoritenrolle sein.“ Ausrechnen dürfe sich sein Team freilich dennoch etwas. Silberberger sprach die berühmte „Tagesverfassung“ an. „Wenn wir so auftreten wie beim LASK, können wir sie überall erwischen.“

WAC will Lauf in Lustenau fortsetzen

Nach drei Siegen in den jüngsten vier Partien taucht der WAC höchst motiviert aus der Länderspielpause auf. Bei Austria Lustenau wollen die Kärntner am Samstag den schwachen Saisonstart endgültig vergessen machen und den Aufsteiger in der Tabelle überholen. Ein Punkt fehlt den sechstplatzierten „Wölfen“ auf Lustenau, das zuletzt nur zwei Zähler aus vier Partien holte.

Admiral Bundesliga, 10. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Lustenau – WAC

Reichshofstadion, SR Fluch

Mögliche Aufstellungen:

Lustenau: Schierl – Gmeiner, Maak, Hugonet, Guenouche – Grabher, Türkmen – Diaby, Surdanovic, Teixeira – Fridrikas

WAC: Bonmann – Baumgartner, Piesinger, Schifferl – Jasic, Ballo, Leitgeb, Kerschbaumer, Anzolin – Baribo, Malone

Mit Salzburg, Austria, LASK und Sturm hatte es Lustenau aber auch mit Gegnern zu tun, die nach der Papierform über die „Ländle“-Elf zu stellen sind. „Es beginnen die Wochen, in denen man gegen Teams spielt, die in der Tabelle direkt bei uns oder hinter uns sind“, stellte Lustenau-Coach Markus Mader klar. Seine Truppe misst sich nach dem WAC mit Klagenfurt WSG und Ried.

Trotz 2:5-Niederlage im Test gegen Augsburg war Mader „zufrieden“, anschließend gab er seinen Kickern drei Tage frei. „Damit die Spieler den Fußball aus den Köpfen kriegen und auch einmal in ihre Heimat zurückkehren können“, so der Coach. „Ich gehe sehr optimistisch in die kommende Woche. Wir wissen, dass wir die Chance haben, uns mit Siegen einen Polster zu schaffen.“

Ähnlich wie Lustenau startete auch der WAC nach seinem großen Umbruch in eine ungewisse Saison, nun scheint die Truppe von Robin Dutt quasi angekommen zu sein. „Unser Weg ist auf mehrere Jahre angelegt, und da sind wir voll im Soll“, so Dutt. „Wir wollten den Kontakt zur Meistergruppe halten. Wir gehen in eine gute Richtung.“ Druck gebe es im Lavanttal ohnehin keinen: „Der Club hat die Ruhe in der DNA.“