Charles Leclerc (Ferrari)
GEPA/XPB Images/Moy
Formel 1

Leclerc erobert in Qualifying-Krimi Pole

Die Pole für den Grand Prix von Singapur ist am Samstag in einem spannenden Qualifying an Charles Leclerc gegangen. Der Monegasse stellte für das Rennen am Sonntag (Start wegen Regens auf 15.05 Uhr MESZ verschoben) zum neunten Mal in dieser Saison seinen Ferrari auf die beste Startposition. Knapp dahinter landeten Sergio Perez (Red Bull) und Lewis Hamilton (Mercedes). Max Verstappen musste seinen letzten Angriff auf die Pole auf Anordnung des Teams abbrechen, landete damit nur auf dem achten Platz und war entsprechend sauer.

Das Qualifying für das 17. Saisonrennen wurde aufgrund der nassen Streckenverhältnisse zur Herausforderung bei der Reifenwahl. Q1 und Q2 wurden nahezu nur mit den Intermediates gefahren. Im Kampf um die Poleposition setzten dann alle Fahrer in der Schlussphase auf Slicks. Eine Gratwanderung zwischen Ausfall und schneller Zeit begann. Leclerc setzte sich an die Spitze. Die Angriffe der Konkurrenz scheiterten, wenn auch nur knapp. Perez lag nur 0,022 Sekunden hinter Leclerc. Der Rückstand von Hamilton betrug 0,54 Sekunden.

Verstappen war dann der letzte Fahrer, der dem Monegassen noch die Pole hätte entreißen können. Der Niederländer lag klar vor Leclerc und war auf Kurs in Richtung Poleposition. Aufgrund einer zu geringen Spritmenge im Tank wurde der angehende Weltmeister von Red Bull an die Box geholt. Verstappen, der in Singapur nur mit einem Sieg vorzeitig seinen zweiten Titel holen könnte, bedachte sein Team mit einer Schimpforgie und verwendete dabei mehrmals das F-Wort.

Leclerc holt Pole in Singapur

Ferrari-Pilot Charles Leclerc hat sich die Poleposition für den Grand Prix von Singapur geholt. WM-Leader Max Verstappen (Red Bull) landete nach einem Fehler der Boxencrew nur auf dem achten Platz.

Verstappen „unglaublich frustriert“

„In der vorletzten Runde hatten wir zweimal Purple, sind aber zu nahe auf Gasly aufgefahren und haben uns entschieden, uns zurückfallen zu lassen. In der letzten Runde hatten wir dann zu wenig Benzin. Wir haben übersehen, dass wir nur für fünf Runden getankt haben, deshalb mussten wir die letzte Runde abbrechen. Es war ein Missverständnis, das müssen wir diskutieren. Da sind Faktoren zusammengekommen, Hektik, dann kann so was auch uns passieren. Hier ist es aber natürlich doppelt ärgerlich, weil es schwierig wird, nach vorne zu kommen“, klärte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko auf.

Verstappen war jedenfalls „unglaublich frustriert. So etwas sollte nicht passieren, ich bin überhaupt nicht happy. Man lernt daraus, aber das ist nicht akzeptabel.“ Im Rennen werde es wegen mangelnder Überholmöglichkeiten nun „sehr schwer“. Vor dem 17. von 22 Saisonläufen führt Verstappen mit 116 Punkten vor Leclerc. Nach dem Grand Prix bräuchte er 138 Zähler Vorsprung, andernfalls wird die Entscheidung auf die kommende Woche in Japan vertagt.

Leclerc jubelt nach „toller Runde“

Leclerc jubelte unterdessen nach durchwachsenen Trainings einmal mehr in dieser Saison über die Pole. „Das war eine tolle Runde, es war aber auch ein schwieriges Qualifying. Wir haben uns dann zum Schluss für Soft entschieden, ich hätte nicht gedacht, dass es reicht, aber ich bin sehr glücklich“, erklärte der Ferrari-Pilot. Perez kündigte seinerseits eine frühe Attacke an: „Das gibt mir eine Möglichkeit, Charles gleich zu attackieren. Schade, dass ich die Pole knapp verpasst habe, aber das Team hat super gearbeitet.“

Für Hamilton wäre es die erste Poleposition in dieser Saison gewesen. Am Ende war der siebenfache Weltmeister auch mit dem dritten Startplatz zufrieden. „Ich habe alles gegeben und habe mir gedacht, mit einer perfekten Runde geht es sich aus. Aber ich bin froh, da vorne dabei zu sein“, erklärte der Brite. Nicht so gut lief es für Landsmann und Teamkollegen George Russell, der in Q2 ausschied und sich mit Platz elf begnügen musste. „Wir haben bei Lewis durch einen kleinen Fehler Zeit verloren, es war dann am Ende eng. Fehler (wie bei Red Bull, Anm.) können auch den guten Teams passieren, dass man sich da einmal verrechnet“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

Grand Prix von Singapur

Endstand im Qualifying nach Q3:
1. Charles Leclerc MON Ferrari 1:49,412
2. Sergio Perez MEX Red Bull 1:49,434
3. Lewis Hamilton GBR Mercedes 1:49,466
4. Carlos Sainz ESP Ferrari 1:49,583
5. Fernando Alonso ESP Alpine 1:49,966
6. Lando Norris GBR McLaren 1:50,584
7. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri 1:51,211
8. Max Verstappen NED Red Bull 1:51,395
9. Kevin Magnussen DEN Haas 1:51,573
10. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri 1:51,983
Out in Q2:
11. George Russell GBR Mercedes 1:54,012
12. Lance Stroll CAN Aston Martin 1:54,211
13. Mick Schumacher GER Haas 1:54,370
14. Sebastian Vettel GER Aston Martin 1:54,380
15. Zhou Guanyu CHN Alfa Romeo 1:55,518
Out in Q1:
16. Valtteri Bottas FIN Alfa Romeo 1:56,083
17. Daniel Ricciardo AUS McLaren 1:56,226
18. Esteban Ocon FRA Alpine 1:56,337
19. Alexander Albon THA Williams 1:56,985
20. Nicholas Latifi CAN Williams 1:57,532
Startaufstellung:
1. Charles Leclerc MON Ferrari
2. Sergio Perez MEX Red Bull
3. Lewis Hamilton GBR Mercedes
4. Carlos Sainz ESP Ferrari
5. Fernando Alonso ESP Alpine
6. Lando Norris GBR McLaren
7. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri
8. Max Verstappen NED Red Bull
9. Kevin Magnussen DEN Haas
10. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri
11. George Russell GBR Mercedes
12. Lance Stroll CAN Aston Martin
13. Mick Schumacher GER Haas
14. Sebastian Vettel GER Aston Martin
15. Zhou Guanyu CHN Alfa Romeo
16. Valtteri Bottas FIN Alfa Romeo
17. Daniel Ricciardo AUS McLaren
18. Esteban Ocon FRA Alpine
19. Alexander Albon THA Williams
20. Nicholas Latifi CAN Williams