Jubel der Rapid-Spieler Marko Grüll und Jonas Auer
GEPA/Daniel Schoenherr
Bundesliga

Rapid brachte Knoten zum Platzen

Erst nur acht Tore in acht Spielen und dann fünf Treffer in einer Partie: Bei Rapid ist am Samstag beim 5:0-Kantersieg bei WSG Tirol in der 10. Runde der Admiral Bundesliga der Offensivknoten geplatzt. Dass das ausgerechnet im Duell mit den Tirolern gelang, kam nicht überraschend, konnte der Gegner doch bereits zum siebenten Mal in Folge besiegt werden. Die Formkurve der Hütteldorfer vor dem Wiener Heimderby am Sonntag (17.00 Uhr, live in ORF1) zeigt also wieder nach oben.

„Es war der nächste Schritt in die richtige Richtung, aber auch nicht mehr. Wir brauchen jetzt nicht glauben, dass wir die Besten sind“, sagte Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer. Die Leistung in der ersten Hälfte war nur defensiv in Ordnung, offensiv war abgesehen von dem glücklich zustande gekommenen Führungstor von Guido Burgstaller (45.) und einer folgenden Kühn-Großchance nichts zu sehen. „In den ersten 30 Minuten waren wir zu passiv, hatten keinen Zugriff, keine Kontrolle“, wusste auch Feldhofer. Danach wurde es mit der Umstellung von Dreier- auf Viererkette nach der Knöchelverletzung von Maximilian Hofmann besser.

Nach der Pause und einer laut Offensivspieler Marco Grüll „sehr schlechten“ ersten Hälfte führte quasi jede Großchance zu einem Treffer und zum höchsten Ligasieg unter Feldhofer. Neben dem Doppeltorschützen Burgstaller (57./Elfmeter) trafen auch Grüll (51.), Ferdy Druijf (78.) und Bernhard Zimmermann (81.). „In den letzten Monaten hat uns die Effizienz gefehlt, heute war sie spielentscheidend“, so Feldhofer. In der Länderspielpause war ein spezieller Fokus auf den Abschluss gelegt worden. Das hat sich scheinbar bezahlt gemacht. „Deshalb freut mich das riesig“, betonte Rapids Coach.

Rapid-Schützenfest in Tirol

Rapid hat nach der Länderspielpause mit einem Kantersieg gegen WSG Tirol aufgezeigt. Die Hütteldorfer gewinnen auswärts mit 5:0.

Neuzugang Koscelnik zeigt auf

Eine starke Partie lieferte auch Rechtsverteidiger Martin Koscelnik ab, der zum ersten Mal im Rapid-Dress einen Assist schaffte und dann gleich an drei Treffern maßgeblich beteiligt war. „Das ist ein gutes Gefühl, ich bin glücklich, dass ich dem Team helfen konnte“, sagte der 27-jährige Slowake, der den Sieg als „extrem wichtig“ bezeichnete. Rapid hat mit drei schon so viele Auswärtssiege wie in der gesamten vergangenen Saison eingefahren.

Während die Offensive zum ersten Mal in dieser Saison glänzte, war die Abwehrleistung einmal mehr zufriedenstellend. Mit neun Gegentoren kassierten die Wiener die drittwenigsten in der Liga, zum vierten Mal gab es gar keines. „Zu Null spielen ist immer etwas Besonderes, auch das gibt uns ein Stück weit mehr Selbstvertrauen“, verlautete Feldhofer. „Ein 5:0 ist nicht alltäglich und ein Ausrufezeichen. Dass es so hoch ausgeht, ist schön. Wir genießen den Moment.“

Nächsten Sonntag wartet das Derby. „Es wird eine spezielle Woche. Bei einem Derby ist immer ein bisschen mehr Nervenkitzel dabei, da kribbelt es schon am ersten Trainingstag. Das wird geil“, sagte Burgstaller voller Vorfreude. Der Sieg tue da richtig gut, und die vielen Tore auch. „Jetzt können wir mit viel Selbstvertrauen in die Trainingswoche starten.“ Und Grüll ergänzte: „So kann es weitergehen.“ Negativ ist nur, dass Hofmann und Kühn wegen Knöchelverletzungen auszufallen drohen.

Tirol hat „zu wenig Konstanz“

Bei den Tirolern war nur der Auftritt vor der Pause ansprechend. WSG-Coach Thomas Silberberger sah sein Team da „wesentlich stärker als Rapid“. Mit Geschenken zum 0:1 und 0:3 habe man dem Gegner im Endeffekt die Sache leicht gemacht. „Da sieht man schon auch, dass wir ein bisschen zu wenig Konstanz haben“, sagte der Tiroler. Mit ein Grund sei die fehlende Qualität. Die Wechselspieler bei Rapid würden in seinem Team tragende Rollen spielen.

Auf einen Rundumschlag verzichtete Silberberger trotz des Debakels. „Das bringt nichts“, betonte der 49-Jährige. Seine Spieler gaben sich selbstkritisch. „Alles, was wir erste Hälfte gut gemacht haben, haben wir dann vermissen lassen. Deshalb sind wir untergegangen“, meinte der Ex-Rapidler Lukas Sulzbacher.

Admiral Bundesliga, zehnte Runde

Samstag:

WSG Tirol – Rapid 0:5 (0:1)

Tivoli Stadion Tirol, 2.570 Zuschauer, SR Kijas

Torfolge:
0:1 Burgstaller (45.)
0:2 Grüll (51.)
0:3 Burgstaller (57./Elfmeter)
0:4 Druijf (78.)
0:5 Zimmermann (81.)

WSG: Oswald – Bacher, Behounek, Stumberger (79./Rogelj), Schulz – Sulzbacher, Sabitzer, Müller, Blume (79./Ertlthaler) – Prelec (79./Forst), Rinaldi (55./Ogrinec)

Rapid: N. Hedl – Querfeld, Sollbauer, Hofmann (32./Grüll) – Koscelnik, Pejic, Kühn (71./Schick), Kerschbaum (80./Greil), Auer – Burgstaller, Druijf (80./Zimmermann)

Gelbe Karten: Rinaldi bzw. Auer

Die Besten: Keine bzw. Koscelnik, Burgstaller, Kerschbaum