Sergio Perez (Red Bull Racing)
GEPA/XPB Images/Charniaux
Formel 1

Perez gewinnt Grand Prix in Singapur

Sergio Perez hat sich am Sonntag den Sieg beim Grand Prix von Singapur gesichert. Der Mexikaner triumphierte im Red Bull auf dem nassen Kurs vor dem Ferrari-Piloten Charles Leclerc und holte nach dem Sieg in Monaco seinen zweiten Erfolg in dieser Saison auf einem Stadtkurs. Dritter wurde Carlos Sainz (Ferrari). Für den WM-Führenden Max Verstappen endete ein durchwachsenes Rennen auf Rang sieben. Der Niederländer kann damit frühestens in einer Woche beim Grand Prix von Japan den zweiten WM-Titel fixieren.

Hinter dem Sieg von Perez stand allerdings ein kleines Fragezeichen. Gegen den nun vierfachen Grand-Prix-Sieger lief erst nach dem Rennen eine Untersuchung der Rennkommissare, ob es bei beiden Neustarts nach den zwei Safety-Car-Phasen zu einem Fehlverhalten gekommen war. Perez bekam zwar nachträglich eine Zeitstrafe von fünf Sekunden, da der 32-Jährige aber mit einem Vorsprung von 7,595 Sekunden vor Leclerc gewonnen hatte, änderte das nichts am Ausgang des Rennens.

„Ich habe keine Ahnung, was ich da falsch gemacht habe. Mir wurde nur gesagt, dass eine Untersuchung läuft“, erklärte Perez. Konkret wurde untersucht, ob der Mexikaner den Maximalabstand zum Safety Car von zehn Autolängen nicht eingehalten hatte. Nach Bestätigung des Ausgangs führt Verstappen, dem ein Fehler bei einem Überholmanöver eine bessere Platzierung gekostet hat, in der WM-Wertung 104 Punkte vor Leclerc. Perez hat einen Rückstand von 106 Zählern. Verstappen reicht damit ein Sieg in Suzuka zum Titel.

Perez holt Grand Prix von Singapur

Die Titelentscheidung in der Formel 1 hat sich am Sonntag vertagt. Sergio Perez (Red Bull) jubelte über den Sieg beim Grand Prix von Singapur vor Ferrari-Pilot Charles Leclerc und dessen Teamkollegen Carlos Sainz. Der WM-Führende Max Verstappen landete nach einem durchwachsenen Rennen auf Rang sieben.

Trotz der Ungewissheit freute sich Perez über sein „wahrscheinlich bestes Rennen. Es war verdammt schwierig und die letzten Runden unheimlich intensiv. Ich bin völlig fertig. Alles in allem ein fantastischer Tag für uns.“ Auch Leclerc war gezeichnet von dem Rennen, das aufgrund der Zeitüberschreitung nach 59 von 61 Runden endete. „Nach dem schlechten Start waren wir leider hinten, dadurch wurde es schwierig. Ich werde heute jedenfalls gut schlafen“, sagte der Monegasse. Sainz erklärte: „Mehr als der dritte Platz war nicht drin, obwohl ich keine Fehler gemacht habe“, sagte der Spanier.

Heftiger Regen sorgt für Verschiebung

Das Rennen begann erst mit einstündiger Verspätung. Heftige Regenfälle machten eine Verschiebung notwendig. Der Start um 21.08 Uhr Ortszeit – der späteste Beginn eines F1-Rennens in der Geschichte – erfolgte aber nicht hinter dem Safety Car. Leclerc musste daher seine im Qualifying eroberte Poleposition verteidigen, was ihm nicht gelang. Perez schob sich souverän an die Spitze des Feldes, dahinter wurde Hamilton von Sainz überholt. Auch Verstappen verpatzte den Beginn. Der Niederländer fiel vom achten auf den zwölften Platz zurück und lag damit mitten im Feld.

Streckenposten trocknen die Rennstrecke in Singapur
Reuters/Edgar Su
Die Streckenposten hatten vor Rennbeginn jede Menge Arbeit mit dem gefluteten Kurs

Während sich Verstappen schnell in die Top Ten arbeitete, dort aber hinter Sebastian Vettel (Aston Martin) hängenblieb, setzte sich das Führungsduo Perez und Leclerc klar von den Verfolgern ab. Der Vorsprung war aber schnell wieder weg, da nach einer Kollision in der achten Runde zwischen Zhou Guanyu (Alfa Romeo) und Nicholas Latifi (Williams) das Safety Car – wie schon in allen zwölf Rennen davor auf dem Stadtkurs – auf die Strecke musste.

Zeitpunkt für Reifenwechsel als Herausforderung

Der Neustart ging ohne Positionsveränderung an der Spitze über die Bühne, hinten schob sich allerdings Verstappen an Vettel und kurz darauf auch an Pierre Gasly (Alpha Tauri) vorbei und war Siebenter. Nächster Gegner für den WM-Führenden war Fernando Alonso, der in Singapur seinen 350. Grand Prix bestritt und mit Rekordhalter Kimi Räikkönen gleichzog. Der zweifache Weltmeister erwies sich im Alpine als ebenbürtiger Gegner, ehe ihn ein Defekt nach 20 Runden stoppte.

An der Spitze kontrollierte Perez das Rennen vor Leclerc. Die nächste Herausforderung war dann, auf auftrocknender Strecke den richtigen Zeitpunkt für den Wechsel von Intermediates auf Slicks zu finden. Die Fahrer funkten jedoch an ihre Teams, dass es für einen Boxenstopp nach einem Drittel des Rennens noch zu früh sei. Eine durch den Alonso-Ausfall ausgelöste virtuelle Safety-Car-Phase nutzte Mercedes-Pilot George Russell zum Wechsel auf Trockenreifen. Der Brite hatte aber erhebliche Probleme und diente allen anderen vorerst als abschreckendes Beispiel.

Safety Car vor Sergio Perez (Red Bull Racing) auf der Rennstrecke von Singapur
IMAGO/PanoramiC/Florent Gooden
Das Rennen in Singapur hatte insgesamt fünf Safety-Car-Phasen – zweimal normal und fünfmal virtuell

Wechsel auf Trockenreifen sorgt für Verschiebungen

Aufgrund weiterer virtueller Safety-Car-Phasen blieb Russell aber hartnäckig und wurde zehn Runden später mit den klar schnellsten Zeiten belohnt. Teamkollege Hamilton verbremste sich und krachte in die Streckenbegrenzung. Der Mercedes blieb aber bis auf einen defekten Frontflügel intakt. Hamilton kam an die Box und holte sich Slicks. Leclerc wechselte als Erster der Siegesanwärter auf die Medium-Reifen, kurz darauf kamen auch der führende Perez und viele andere Piloten an die Box.

Ein Unfall von Yuki Tsunoda (Alpha Tauri) löste eine Safety-Car-Phase aus. Profiteure davon waren die McLaren-Piloten, die noch auf den Intermediates unterwegs waren. Der verspätete Boxenstopp spülte Lando Norris und Daniel Ricciardo auf die Plätze vier und sechs. Verstappen lag dazwischen, Hamilton war nur noch Neunter. An der Spitze führte weiter Perez vor Leclerc und Sainz.

Verstappen verschätzt sich

Beim Neustart unterlief Verstappen ein Fehler. Der Niederländer wollte mit Gewalt an Norris vorbei, verschätzte sich aber komplett und bremste sich massiv in den Notausgang. Der WM-Führende konnte zwar einen Unfall vermeiden, holte sich aber einen Bremsplatten. Die Folge war der zweite Boxenstopp und ein Rückfall auf Rang 14. Der Weltmeister kämpfte sich danach aber noch auf Platz sieben.

An der Spitze machte Leclerc Jagd auf Perez. Der Red-Bull-Pilot konnte seine Führung aber verteidigen, obwohl knapp 30 Minuten vor dem Ende erstmals in dem Rennen auch DRS freigegeben wurde. Perez konnte sich dann aus dem DRS-Fenster fahren und sicherte seine Spitzenposition wieder ein wenig ab. Leclerc wurde von der Ferrari-Box informiert, dass Perez eine nachträgliche Fünfsekundenstrafe wegen Fehlverhaltens nach der Safety-Car-Phase droht. Auch Red Bull informierte Perez, der daraufhin aufs Gaspedal stieg und seinen Vorsprung entscheidend vergrößerte.

Grand Prix von Singapur

Endstand nach 59 Runden:
1. Sergio Perez MEX Red Bull 2:02:15,238
2. Charles Leclerc MON Ferrari +2,595
3. Carlos Sainz ESP Ferrari 10,305
4. Lando Norris GBR McLaren 21,133
5. Daniel Ricciardo AUS McLaren 53,282
6. Lance Stroll CAN Aston Martin 56,330
7. Max Verstappen NED Red Bull 58,825
8. Sebastian Vettel GER Aston Martin 1:00,032
9. Lewis Hamilton GBR Mercedes 1:01,515
10. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri 1:09,576
11. Valtteri Bottas FIN Alfa Romeo 1:28,844
12. Kevin Magnussen DEN Haas 1:32,610
13. Mick Schumacher GER Haas eine Runde
14. George Russell GBR Mercedes zwei Runden

Out: Fernando Alonso (ESP/Alpine), Esteban Ocon (FRA/Alpine), Yuki Tsunoda (JPN/Alpha Tauri), Zhou Guanyu (CHN/Alfa Romeo), Nicholas Latifi (CAN/Williams), Alexander Albon (THA/Williams)

Schnellste Runde: Russell (1:46,458)

Anm: Die schnellste Runde zählt nicht für die Punktewertung, da Russell das Rennen außerhalb der Top 10 beendete