Snowboarderin Anna Gasser (AUT)
GEPA/Christian Walgram
Sportlerwahl

Dritter Niki für Gasser und Alaba

Snowboardolympiasiegerin Anna Gasser und Fußballstar David Alaba sind Österreichs Sportlerin und Sportler des Jahres 2022. Gasser gewann bei der Wahl durch die Mitglieder der österreichischen Sportjournalistenvereinigung Sports Media Austria (SMA) klar, Alaba denkbar knapp vor den beiden Skiolympiasiegern Matthias Mayer und Johannes Strolz.

Als Mannschaft des Jahres wurde im Rahmen der Lotterien-Sporthilfe-Gala in der Wiener Stadthalle Fußballmeister Red Bull Salzburg geehrt. Sowohl Gasser als auch Alaba erhielten zum dritten Mal die nach Niki Lauda benannte Trophäe. Die 31-jährige Kärntnerin war bereits 2017 und 2018 ausgezeichnet worden, der 30-jährige Wiener hatte schon 2013 und 2014 gewonnen.

„Es ist pure Leidenschaft für Snowboard, die mich antreibt. Ich glaube, wenn man andere inspirieren kann, ist es das Schönste. Ich hatte es mir nie erträumt, zu gewinnen. Es gibt so viele tolle Sportlerinnen und Sportler. Es hat sich jeder verdient“, freute sich Gasser über die Auszeichnung.

Sportlerin des Jahres

Bereits zum dritten Mal durfte sich Anna Gasser über die Auszeichnung freuen.

Erlauchter Kreis

Mit dem Triple scheinen Gasser und Alaba nun in einem erlauchten Kreis von 13 Sportlerinnen und Sportlern auf, die zumindest dreimal gewonnen haben. Nur die alpinen Skisuperstars Annemarie Moser-Pröll (sieben), Marcel Hirscher (sechs) und Hermann Maier (vier) sind öfter als die Besten des österreichischen Sports ausgezeichnet worden.

Anna Gasser und Johannes Strolz (AUT)
GEPA/Michael Meindl
Gasser und Strolz strahlen um die Wette

Wahl äußerst knapp

Alaba hatte sich in einer denkwürdigen Wahl vor acht Jahren mit einem einzigen Punkt vor Hirscher durchgesetzt, heuer lagen sogar drei Sportler hauchdünn zusammen. Der Abwehrchef von Real Madrid, der mit den „Königlichen“ die Champions League und die spanische Meisterschaft gewonnen hat, erhielt schließlich mit 607 Zählern zwei Punkte mehr als Mayer und zwölf mehr als Strolz – bei sieben Punkten für den Erstgenannten der Abstimmung hat also jede Stimme gezählt.

Großer Vorsprung von Gasser

Die 31-jährige Freestyle-Olympiasiegerin – in Peking wie vier Jahre davor in Pyeongchang – Gasser setzte sich mit 1.084 Punkten vor Skisprung-Gesamtweltcupsiegerin Sara Marita Kramer (470) und Tischtennis-Doppel-Europameisterin Sofia Polcanova (401) durch. Gasser folgt auf Radolympiasiegerin Anna Kiesenhofer, Alaba auf Ski-Alpin-Sportler Vincent Kriechmayr.

Die Salzburger Fußballer siegten mit 691 Zählern vor dem Fußball-Frauen-Nationalteam (562) und den Skisprung-Olympiasiegern (534). Für die Salzburger war es der insgesamt sechste Triumph, der fünfte in der Red-Bull-Ära sowie en suite. Zum insgesamt 14. Mal ging die Trophäe an ein Fußballteam. Die „Bullen“ gewannen 2022 wie in den drei Jahren zuvor Meisterschaft und Cup und spielten im Februar dieses Jahres als erster heimischer Club im Champions-League-Achtelfinale.

Aigner-Geschwister räumen ab

Veronika und Johannes Aigner drückten mit ihren Erfolgen nicht nur den Paralympischen Winterspielen 2022 in Peking ihren Stempel auf, sondern auch den Wahlen zur Sportlerin und zum Sportler des Jahres mit Behinderung. „Die Trophäe zum zweiten Mal in der Hand zu halten ist für mich ein tolles Gefühl. Meine Sehbehinderung schränkt mich vielleicht in einer Art und Weise ein, aber meine Eltern haben mir immer mitgegeben, ich kann alles machen, was ich will“, sagte Veronika.

Zwei Trophäen für Familie Aigner

In der Wiener Stadthalle wurden wieder die Sportler des Jahres ausgezeichnet. In der Kategorie Behindertensport holte sich unter anderem die Familie Aigner gleich zwei Trophäen.

„Das erfolgreiche Jahr mit der Familie zu feiern ist toll. Das Jahr hat schon so viel geboten, das war an sich noch schwer zu toppen. Die Auszeichnung hier bei der Sporthilfe-Gala hat es aber geschafft“, fügte Bruder Johannes an.

Veronika Aigner und Elisabeth Aigner
GEPA/Christian Walgram
Veronika Aigner mit ihrer Schwester Elisabeth

Strolz Aufsteiger des Jahres

Strolz erhielt trotz Platz drei bei den Männern doch auch einen Niki, und zwar als Aufsteiger des Jahres. Dabei erhielt der Vorarlberger in einer Onlinewahl 41,47 Prozent, Golfer Sepp Straka kam auf 30,53 und Tennisspieler Filip Misolic auf 28 Prozent. „30 Jahre ist natürlich ein schönes Alter für einen Aufsteiger“, meinte Strolz lachend, kometenhafter Aufsteiger des vergangenen Winters. „Eine Buchanfrage kam bereits herein über meinen Karriereweg.“

Special-Olympics-Sportler und -Sportlerin des Jahres dürfen sich Dressurreiterin Cecily Hoyos und Tennisspieler Jürgen Rojko nennen.

Fuhrmann Trainerpersönlichkeit des Jahres

Zur Trainerpersönlichkeit des Jahres wurde Irene Fuhrmann gekürt. „Es ist eine sehr große Ehre, dass ich diesen Preis stellvertretend für ein großartiges Team entgegennehmen darf“, meinte die Teamchefin des Frauen-Fußball-Nationalteams, ehe sie von ihren Spielerinnen am Vorabend des WM-Qualifikationsspiels in Glasgow gegen Schottland frenetisch gefeiert wurde.

Der Schwimmer Luka Mladenovic sowie die Judokämpferin Elena Dengg und Kletterin Flora Oblasser haben den eigentlich mit 20.000 Euro dotierten Sporthilfe Jugendsportpreis gewonnen. Bei den Mädchen ergab sich ein Gleichstand bei den Stimmen, weshalb gleich drei Nachwuchsaktive jeweils 5.000 Euro erhielten, womit sich die Dotation auf 22.000 erhöhte.

Österreichs Sportlerinnen und Sportler des Jahres 2022

Frauen

Siegerin: Anna Gasser (Snowboard)

Im Finale: Sara Marita Kramer (Skisprung), Sofia Polcanova (Tischtennis)

Männer

Sieger: David Alaba (Fußball)

Im Finale: Matthias Mayer (Ski alpin), Johannes Strolz (Ski alpin)

Mannschaft

Sieger: Red Bull Salzburg (Fußball)

Im Finale: Frauen-Nationalteam (Fußball), Skisprung-Team (Stefan Kraft, Daniel Huber, Jan Hörl, Manuel Fettner)

Trainerpersönlichkeit

Siegerin: Irene Fuhrmann (Fußball)

Sportlerin mit Behinderung

Siegerin: Veronika Aigner (Ski alpin)

Im Finale: Carina Edlinger (Langlauf), Katrin Neudolt (Badminton)

Sportler mit Behinderung

Sieger: Johannes Aigner (Ski alpin)

Im Finale: Thomas Frühwirth (Handbike), Markus Salcher (Ski alpin)

Special-Olympics-Sportlerin

Siegerin: Cecily Hoyos (Reitsport)

Im Finale: Sieglinde Ruiter (Boccia), Roswitha Schwaiger (MATP – Motor Activity Training Program)

Special-Olympics-Sportler

Sieger: Jürgen Rojko (Tennis)

Im Finale: James Richardson (Radsport), Thomas Titzer (Leichtathletik)

Aufsteiger

Sieger: Johannes Strolz (Ski alpin)

Im Finale: Filip Misolic (Tennis), Sepp Straka (Golf)

Jugendsportpreis

Luka Mladenovic (Schwimmen), Elena Dengg (Judo) und Flora Oblasser (Klettern)

Sportler mit Herz

Sieger: Philipp Jelinek

Anm.: Abgestimmt haben die Mitglieder der österreichischen Sportjournalistenvereinigung Sports Media Austria (SMA)