„Wir wollen Geschichte schreiben“, sagte Sommer und ließ keinen Zweifel an den großen Ambitionen des österreichischen Verbandes AFBÖ. Mit Frankreich haben die Österreicher noch eine Rechnung offen, 2018 setzte es im EM-Finale in Finnland eine 14:28-Pleite. Um die Chance auf Gold zu wahren, muss zum Auftakt ein Sieg her.
„Mit einer Niederlage in Frankreich wissen wir, dass die Kampagne vorbei ist. Dementsprechend ist es wie ein Finale für uns“, sagte Sommer, der die Stärken des Gegners kennt. „Groß, schwer, schnell – das sind die Markenzeichen. Sie sind meist das athletischere und schnellere Team am Platz. Darauf müssen wir uns vorbereiten.“

Kritik an „katastrophalem“ Modus
Den letzten Schliff erhielt das Nationalteam, das sich aus der heimischen ELF- und AFL-Elite zusammensetzt, seit Donnerstag im dreitägigen Trainingscamp in Wien. Zwei Wochen später (23. Oktober) empfängt die AFBÖ-Truppe, die 2021 EM-Fünfter war, dann Ungarn in Wien. Werden beide Spiele gewonnen, hat das Team in einem Jahr die Gelegenheit, in zwei weiteren Spielen den EM-Titel zu holen. Im Falle einer oder zweier Niederlagen finden 2023 Platzierungsspiele statt.
AFBÖ-Generalsekretär Christoph Seyrl bezeichnete diesen Modus als „katastrophal, aber geringstes Übel“. Nicht glücklich damit ist auch Sommer, der den Turniercharakter vermisst. „Dieses übers Jahr verteilte ‚Ein Spiel hier, ein Spiel da‘ macht es sehr schwierig, Bestleistungen aufs Feld zu bringen. Internationales Flair fehlt diesem Turniermodus zur Gänze.“ Man sei dennoch hoch motiviert, den Titel endlich zu holen. Amtierender Europameister ist Italien.