Alex Baena (18.), Arnaut Danjuma (43.) sowie Jose Luis Morales per Hattrick (76., 80., 88.) sicherten den Spaniernden etwas zu hoch ausgefallenen, aber verdienten Erfolg. Da die Parallelpartie zwischen Lech Posen und Hapoel Beer Scheva 0:0 endete, haben die Wiener mit drei Punkten Rückstand auf das zweitplatzierte Posen noch Chancen auf einen Aufstieg. Dazu müssen die „Veilchen“ aber kommenden Donnerstag im Heimspiel gegen die Spanier (18.45 Uhr) anschreiben. Zuvor wartet auf die Austria am Sonntag das Derby bei Rapid.
Der Abend begann für die Austria alles andere als optimal. So fiel Andreas Gruber kurzfristig aus, dem Flügelspieler ging es beim Aufwärmen nicht gut. Er wurde rechts außen von Aleksandar Jukic vertreten. Stürmer Muharem Huskovic agierte über links, während Dominik Fitz die „falsche Neun“ gab. Emery rotierte wie in den ersten beiden Europacup-Partien und verzichtete auf einige Stammspieler.
Austria geht bei Villareal unter
In der Conference League musste die Austria eine Schlappe hinnehmen. Gegen Villareal mussten sich die Wiener auswärts mit 5:0 geschlagen geben.
Chukwueze wirbelt auf der rechten Seite
Nach einer Schweigeminute für die zahlreichen Opfer der indonesischen Stadionkatastrophe vom Wochenende begann die Partie in Valencia, in der die Gastgeber sofort das Kommando übernahmen. Vor allem Samuel Chukwueze über rechts bereitete den „Veilchen“ immer wieder große Sorgen, Dario Kreiker war gegen den trickreichen, flinken Flügelflitzer oft zweiter Sieger. So gab es Elfmeter-Alarm, als Chukwueze im Zweikampf mit dem 19-Jährigen zu Boden ging (9.). Schiedsrichter Jochem Kamphuis aus den Niederlanden ließ aber weiterspielen, eine VAR-Überprüfung gibt es in der ECL-Gruppenphase nicht.

Kurz darauf tauchte die Austria das erste Mal gefährlich vor dem Tor der Spanier auf, Manfred Fischer köpfelte jedoch nach Braunöder-Flanke knapp am Tor vorbei (10.). Auf der anderen Seite machte es Villarreal besser: Chukwueze tanzte Kreiker aus und flankte auf Baena, der mit dem linken Oberschenkel das Leder annahm und es mit rechts elegant und unhaltbar für Christian Früchtl ins Kreuzeck zirkelte (18.). Für den 21-Jährigen war es bereits der vierte Treffer im laufenden Bewerb.
Fitz knallt Freistoß an die Latte
Die Wiener zeigten sich vom Rückstand nicht schockiert, es entwickelte sich eine kurzweilige Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Huskovic traf nach Braunöder-Vorlage per Kopf zum vermeintlichen Ausgleich (24.), stand dabei aber knapp im Abseits. Wenig später knallte Dominik Fitz einen Freistoß aus mehr als 20 Metern an die Latte (28.).
Die Schmid-Truppe war beim schnellen Umschaltspiel der Iberer immer wieder anfällig. So vergaben zunächst Nicolas Jackson (32.) und Danjuma (38.) gute Konter-Möglichkeiten, bevor letzterer dann vor der Pause doch noch zuschlug. James Holland leitete mit einem Fehlpass den Treffer der „Gelben“ ein, Danjuma spazierte durch die violette Verteidigung und netzte mit rechts zum 2:0 ein (43.).
Morales schnürt Hattrick
Zur Pause nahm Schmid den mit Gelb belasteten Kreiker aus der Partie und brachte stattdessen Manuel Polster. Villarreal schaltete nun den Schongang ein und überließ der Austria mehr Platz, die diesen auch annahm. Fitz scheiterte aber ebenso an Keeper Filip Jörgensen (58.) wie Huskovic per Drehschuss (60.), während Jukic über das Tor zielte (63.). Auf der Gegenseite vergab Chukwueze die Vorentscheidung (64.), Früchtl klärte mit einer starken Fußparade gegen den 23-jährigen Nigerianer.
Für die endgültige Entscheidung sorgte der eingewechselte Morales mit einem lupenreinen Hattrick innerhalb von zwölf Minuten. Nach einem langen Ball, bei dem Früchtl und Kapitän Lukas Mühl nicht gut aussahen, erhöhte der Stürmer auf 3:0 (76.). In der Folge veredelte der 35-Jährige zwei blitzschnell vorgetragene Konter zum Kantersieg. Austria-Trainer Schmid nahm im Finish einige Stammspieler vom Feld, wohl um diese fürs Derby zu schonen.
Stimmen zum Spiel
Manfred Schmid (Austria-Trainer): "Ich bin absolut nicht zufrieden, weil Dinge vorgefallen sind, die so nicht passieren dürfen. Unser Abwehrverhalten war fehlerhaft und unser Stellungsspiel nicht gut. Man hat gesehen, dass wir phasenweise gut mitgespielt haben und es optisch gut ausgesehen hat. Wir hatten in der ersten Hälfte noch Pech mit einem Lattentreffer und einem Abseitstor.
Man muss einfach die Klasse dieser Mannschaft anerkennen. Wenn sie einmal in Fahrt kommen, sind sie kaum aufzuhalten. Jetzt gilt es zu regenerieren, dieses Spiel zu verarbeiten und die Reisestrapazen so gering wie möglich zu halten. Mit dem Derby vor Augen ist das Ganze einfacher. Das wird ein ganz anderes Spiel. Die Mannschaft ist intakt. Wir werden viele Dinge besprechen, aber ich habe heute keine Mannschaft gesehen, die Angst hatte oder nicht konnte. Das ist eine funktionierende Mannschaft, die gegen eine wirkliche Klassemannschaft verloren hat."
Lukas Mühl (Austria-Kapitän): „Ein bitterer Abend. Da können wir uns viel anschauen, wie internationaler Fußball geht. Daraus müssen wir lernen, weil in solchen Spielen wird jeder kleinste Fehler bestraft. Gegen Rapid müssen wir das besser machen.“
Unai Emery (Villarreal-Trainer): „Wir nehmen die Conference League ernst und haben vor jeder Mannschaft Respekt, auch wenn wir in der Favoritenrolle sind. Wir wollen vor unseren Fans gut auftreten mit Sicherheit, Ballbesitz und guter Positionierung im Spiel. Austria war durchaus auch ein harter Gegner. Aber es war von uns ein komplettes Spiel mit dem nötigen Ergebnis dazu. Das Spiel in Wien wird wieder eine ganz andere Sache.“
Conference League, Gruppe C, dritter Spieltag
Donnerstag:
Villarreal – Austria Wien Endstand 5:0 (2:0)
Valencia, Estadi Ciutat de Valencia, 10.000 Zuschauer, SR Kamphuis (NED)
Torfolge:
1:0 Baena (18.)
2:0 Danjuma (43.)
3:0 Morales (76.)
4:0 Morales (80.)
5:0 Morales (88.)
Villarreal: Jörgensen – Dela, Mandi, Cuenca, Mojica – Chukwueze (65./Parejo), Coquelin (46./Capoue), Morlanes, Baena (46./Lo Celso) – Jackson (46./Morales), Danjuma (65./Pino)
Austria: Früchtl – Ranftl, Mühl, Galvao, Kreiker (46./Polster) – Holland – Jukic (71./Teigl), Braunöder (81./Vucic), Fischer, Huskovic (74./Tabakovic) – Fitz (74./Keles)
Gelbe Karten: Capoue bzw. Kreiker